Deutsch-Französischer Krieg 1870/71
Der vergessene Waffengang
- von Ulrike Eichweber
- 17.09.2021
150 Jahre ist er jetzt her, der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71. Doch im Gegensatz zum Ersten und Zweiten Weltkrieg ist er weitgehend vergessen. Zu Recht? Diese Frage gehen deutsche und französische Forschende bei einer binationalen Tagung vom 1. bis zum 3. Oktober im Elsass und online nach. Sie wird von der UDE, der RUB und der PH Ludwigsburg zusammen mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge organisiert. Interessierte können auch via Zoom teilnehmen.
Sedanstraßen, Moltkebrücken und Denkmäler auf öffentlichen Plätzen – sie werden zur Kenntnis genommen, aber kaum jemand weiß, woran sie eigentlich erinnern sollen. Die beiden Weltkriege kosteten Millionen das Leben, da gerät der relativ kurze Waffengang im kollektiven Gedächtnis ins Abseits. Dabei spricht Vieles dafür, ihn als Krieg zur Schwelle der Moderne zu bezeichnen – das ist die These, der die Forschenden auf der Tagung nachgehen wollen. So waren auf der einen Seite die Staatsoberhäupter, wie in alten Zeiten, persönlich auf dem Schlachtfeld, auf der anderen Seite wurden aber bereits erste moderne Waffen, wie das Maschinengewehr, eingesetzt.
Die Tagung "70/71 - Ein Krieg an der Schwelle zur Moderne /// Une guerre au seuil de la modernité" bringt rund 80 Wissenschaftler:innen, Fachleute von Museen, Gedenkstätten, der Denkmalpflege und Sachbuchverlagen zusammen. Sie wird mit 15.000 Euro vom Auswärtigen Amt gefördert.
Weitere Informationen und Anmeldung:
https://www.tagung7071.de/
Ansprechpartner: Prof. Dr. Frank Becker, Historisches Institut, Tel.0201/18 3-3579, Frank.Becker@uni-due.de