RESOLV-Studie
Mit Supercomputer gegen Antibiotikaresistenzen
- von Ulrike Eichweber
- 10.11.2021
Rund 700.000 Menschen sterben jedes Jahr an resistenten Bakterien. Forschende des Exzellenzclusters Ruhr Explores Solvation, kurz RESOLV, haben jetzt herausgefunden, wie man mithilfe von Supercomputern dieser Gefahr entgegenwirken kann. RESOLV ist ein Profilschwerpunkt der Universitätsallianz Ruhr.
Dank Simulationsstrategien können Supercomputer dazu beitragen, die dringend benötigte Entwicklung neuer Antibiotikavarianten zu beschleunigen. Die Wissenschaftler:innen gingen in ihrer Studie von bereits vorhandenen Medikamenten aus, die sie modifizierten. Dazu mussten sie mehrere Aspekte der ausgewählten Antibiotika rechnerisch simulieren. Wie wirksam ein Antibiotikum ist, hängt u.a. davon ab, wie löslich es ist, wie gut es die Bakterienmembran durchdringt und wie effizient es die Proteinproduktion der Erreger blockiert.
„Wir hoffen, mit dieser Studie zeigen zu können, dass die Resistenzmechanismen von Bakterien systematisch mit computergestützten Strategien angegangen werden können, die dazu beitragen, die Entwicklung neuer Antibiotika-Derivate schneller und kostengünstiger zu machen", erklärt Prof. Elsa Sanchez-Garcia, Leiterin der Gruppe Computational Biochemistry an der UDE und Principal Investigator von RESOLV. „Auf diese Weise kann die Wissenschaft mit der computergestützten Entwicklung neuer Antibiotika immer weiter zurückschlagen."
Die Ergebnisse ihrer Rechenprozesse veröffentlichen die RESOLV-Forschenden am 16. November in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Science, kurz PNAS.
Im Bild: Ribosom-Antibiotika-Komplex: Die Proteinketten sind in Cyan, die Nukleinsäure in Lila, der Ligand in Gelb und das Wasser ist durch die blauen Kugeln dargestellt.
Weitere Informationen:
https://news.rub.de/presseinformationen/wissenschaft/2021-11-08-chemie-supercomputer-im-kampf-gegen-antibiotikaresistenzen