Kinder im Schwimmbad
© Ulrich Küppers

Studierende helfen beim Schwimmunterricht

Sicher ins Wasser

  • von Jennifer Meina
  • 27.04.2022

Laut der DLRG kann nur jede:r zweite Viertklässler:in richtig schwimmen. Gleichzeitig fehlt es nicht erst seit Corona an Lehrpersonal. Sportstudierende der UDE sind hier aktiv und unterstützen bereits seit 2016 den Schwimmunterricht an Grundschulen. Die Stadt Essen nimmt das Projekt als Vorbild.

Acht Grundschulen in Essen sind dabei: Stadthafenschule, Karlschule, Neuessener Schule, Nordviertelschule, Großenbruchschule, Hövelschule sowie die Schule an der Rahmstraße. Sie liegen vor allem in Stadtteilen, in denen die Nichtschwimmerquote in den zweiten oder dritten Klassen häufig über 80, manchmal gar bei 100 Prozent liegt. Trotz der Einschränkungen konnten in den vergangenen sechs Corona-Monaten knapp 200 Schwimmstunden durch Sportstudierende begleitet werden. Sie üben mit den Kindern sehr individuell und direkt im Wasser, was nicht nur beim Schwimmen, sondern auch bei der Wassergewöhnung hilft.

„Indem sie die Sportlehrkräfte der Schulen begleiten, können die Studierenden echte Lehrsituationen erleben und das theoretisch Gelernte anwenden“, stellt Mitinitiatorin Dr. Katharina Althoff fest. Die Wissenschaftlerin vom Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften an der UDE erklärt dazu: „Das Projekt, ausgerichtet auf herausfordernde Sozialräume, ist bei den Schulen in den vergangenen sechs Jahren sehr positiv angenommen worden.“ Es sei, so Althoff weiter, für die Lehrer:innen eine enorme Hilfe, wenn eine zusätzliche Kraft mit ins Wasser gehen kann und auf Augenhöhe mit den Kindern übt.

Entstanden ist die Idee von Prof. Dr. Ulf Gebken und Althoff 2016 im Zuge der Flüchtlingsbewegung. Da zugewanderte Kinder mit geringen Deutschkenntnissen aus Sicherheitsgründen an einigen Grundschulen nicht am Schwimmunterricht teilnehmen durften, wurden Sportstudierende angesprochen, um ihnen individuell zu helfen. In mehr als 3.000 Schwimmstunden konnte das Projekt erfolgreich umgesetzt werden.

„Es freut uns, dass inzwischen viele Kommunen diese Projektidee aufgegriffen und uns teils auch nach Erfahrungen gefragt haben. Die Stadt Essen hat nun in einem eigenen Projekt die Schwimmassistenz mit Freiwilligen umgesetzt – in einem wesentlich größeren Rahmen als wir es können“, ergänzt Gebken. Und er betont: „Auch die Staatskanzlei NRW hat diese Idee aufgegriffen und weiter vorangetrieben.“

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Ulf Gebken, Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften, Tel. 0201/18 -3 7610, ulf.gebken@uni-due.de

Redaktion: Jennifer Meina, Tel. 0203/37 9-1205, jennifer.meina@uni-due.de

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