Fliegender Helikopter
© Airbus

Schifftechnik entwickelt Prüfmethoden

Hubschrauber sicher notwassern

  • von Cathrin Becker
  • 24.05.2022

Hubschrauber, die vor der Küste unterwegs sind, müssen für einen Brand im Triebwerk und für eine Notwasserung gerüstet sein. Da die gültigen Vorschriften überarbeitet werden, lassen sich die bisherigen Methoden für die Nachweisführung, nicht mehr anwenden. Neue Ansätze, etwa zur Schwimmstabilität im Seegang, müssen entwickelt werden. Das Vorhaben EvoS-BraWa* geht daher die Zulassungsanforderungen in zwei Teilprojekten an, wobei ein Team der UDE in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Airbus Helicopters die Forschung zur Notwasserung übernimmt. Das Bayerische Wirtschaftsministerium fördert das Gemeinschaftsprojekt mit 2,8 Mio. Euro, 560.000 Euro davon erhält die UDE.

„Die Problematik ist folgende: Soll ein Notwasserungssystem bei leichten Hubschraubern neuzugelassen werden müssen die Schwimmstabilität und die Struktursicherheit bei der Notwasserung für vorgegebene Bedingungen nachgewiesen werden. Das sind zum Beispiel unregelmäßige Seegänge bei einer signifikanten Wellenhöhe von bis zu neun Metern“, erklären Stefan Harms von Airbus Helicopters und Prof. Dr. Bettar el Moctar vom Institut für Schiffstechnik, Meerestechnik & Transportsysteme (ISMT). „Die Hersteller müssen sich auf diese neuen Anforderungen einstellen.“

Prof. el Moctar und sein Team wollen in Zusammenarbeit mit Airbus Helicopters nun numerische Verfahren und Messkonzepte entwickeln, mit denen das Bewegungsverhalten und die Struktursicherheit eines Hubschraubers in unregelmäßigen steilen Seegängen ermittelt und bewertet werden können.
 
Mit ihrer Forschung wollen die UDE-Ingenieur:innen die Strömungsvorgänge und Strukturverformungen unter extremen Wetterbedingungen besser verstehen und zur Entwicklung leichter und sicherer Hubschrauber beitragen. „Es geht uns auch darum festzustellen, welche kritischen Szenarien beim Notwassern von Hubschraubern für künftige Entwürfe von Hubschraubern maßgebend sind.“, so Prof. el Moctar.

*Die Projektleitung hat Airbus Helicopters, zweiter Projektpartner ist das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt e. V. (DLR)

Weitere Informationen:
Dr.-Ing. Andreas Peters, ISMT, Tel. 0203/37 9-2911, andreas.peters@uni-due.de

Redaktion: Cathrin Becker, Tel. 0203/37 9-1488, cathrin.becker@uni-due.de

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