Humboldt-Preisträger entscheidet sich für UDE
Forschung an winzigen Magneten
- von Birte Vierjahn
- 19.09.2022
Als einer von nur fünf Wissenschaftler:innen ist Prof. Hari Srikanth (University of South Florida, USA) mit dem Humboldt-Forschungspreis 2022 ausgezeichnet worden. Mit der Auszeichnung ist ein Forschungsaufenthalt an einem deutschen Institut nach Wahl verbunden. Srikanth hat sich für die Physik der UDE entschieden. Seine Arbeiten ergänzen insbesondere das Spektrum des großen Forschungsverbunds TRR270 „HoMMage“ zu magnetischen Materialien für die effiziente Energieumwandlung.
Hari Srikanth forscht auf dem Gebiet magnetischer nanoskaliger Strukturen. Bis August 2023 wird er in der Arbeitsgruppe von Prof. Michael Farle, Co-Sprecher von „HoMMAge“, neuartige Grenzflächen in magnetischen Partikeln sowie zweidimensionale Systeme erforschen. Beides ist entscheidend für die Entwicklung energiesparender Informationsverarbeitung, für die magnetische Kühlung sowie in der biomedizinischen Diagnose und Therapie.
So werden in der Tumorbehandlung magnetische Nanopartikel in das erkrankte Gewebe injiziert. Dort werden sie zum Schwingen gebracht und erhitzt, sodass sie lokal kranke Zellen zerstören. Hierzu braucht man Teilchen, die nicht überhitzen können, die nicht toxisch sind und spezielle Formen und magnetische Eigenschaften haben.
Die Grenzflächen kommen insbesondere bei ultradünnen magnetischen Filmen ins Spiel, die nach der bisherigen auf Elektronenladungen basierenden Informationsverarbeitung als nächste, energiesparende Generation diskutiert werden. Denn versteht man die Vorgänge an den Grenzflächen, lassen sich auch die magnetischen Eigenschaften besser kontrollieren. „Unsere Zusammenarbeit bietet die herausragende Möglichkeit, neue Konzepte auf einer Skala von wenigen Nanometern Größe bis hin zu Millimetern zu entwickeln“, so Gastgeber Farle. „Hari Srikanth ergänzt die Erfahrungen meiner Arbeitsgruppe dabei insbesondere in der Herstellung spezieller magnetischer Materialien.“
Mit dem Humboldt-Forschungspreis werden ausschließlich Wissenschaftler:innen aus dem Ausland für ihr Gesamtschaffen ausgezeichnet, mit dem sie das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch künftig Spitzenleistungen erwartet werden. Der mit 60.000 Euro dotierte Preis ermöglicht es den Ausgezeichneten, für sechs bis zwölf Monate in einer Arbeitsgruppe ihrer Wahl in Deutschland zu forschen.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Michael Farle, Fakultät für Physik, Tel. 0203/37 9-2075, michael.farle@uni-due.de
Redaktion: Birte Vierjahn, Tel. 0203/37 9-2427, birte.vierjahn@uni-due.de