ImmunoStroke-Projekt verlängert
Neue Therapien gegen Schlaganfall
- von Martin Rolshoven
- 20.10.2022
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung der Forschungsgruppe „ImmunoStroke: Von der Immunzelle zur Schlaganfallregeneration” (FOR 2879) um drei Jahre verlängert. Das 2019 gestartete und während der ersten Förderphase von Essen aus geleitete Gemeinschaftsprojekt zielt darauf ab, neue Schlaganfalltherapien zu entwickeln. Forschende der Universitäten in München, Hamburg, Münster und Essen untersuchen dazu die Rolle des Immunsystems nach einem Schlaganfall. Die DFG unterstützt das Vorhaben in der zweiten Förderperiode mit rund 4,5 Millionen Euro. Von zehn Teilprojekten sind drei am Forschungsstandort Essen angesiedelt. An die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) fließen von 2022 bis 2025 circa 750.000 Euro.
Der Schlaganfall gilt weltweit als die zweithäufigste Todesursache. Neben einem Herzinfarkt führt bei Erwachsenen keine andere Erkrankung so häufig zu Behinderungen. In der medizinischen Praxis fehlt es aber nach wie vor an zuverlässigen Behandlungsmöglichkeiten. Mit ihrer hochspezialisierten Forschung zum Immunsystem und zu schlaganfallbedingten Schädigungen im Gehirn schaffen die Forschungsteams eine Grundlage für neue Therapien. Ihr Ziel: Mechanismen und immunologische Wechselwirkungen aufzudecken, zu denen es zum Teil lange nach einem Schlaganfall kommt.
Während der ersten Forschungsperiode konnten die Wissenschaftler:innen erste Annahmen bestätigen: Man weiß jetzt, dass die untersuchten Immunzellen, sogenannte Mikroglia sowie T-Zellen, eine wesentliche Rolle spielen, wenn es nach einem Schlaganfall zu einer Reaktion des Immunsystems im zentralen Nervensystem kommt. Innerhalb der Forschungsgruppen konnte das nicht nur in der Theorie erklärt, sondern auch in der Praxis bei Schlaganfallpatient:innen bestätigt werden. Mit diesem Wissen können nun neue Medikamente entwickelt werden, die Mikroglia und T-Zellen bei einer Schlaganfalltherapie gezielt adressieren.
Weitere Informationen:
Dr. Stine Mencl, Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Essen, Tel. 0201/723-82854, stine.mencl@uk-essen.de
Redaktion: Martin Rolshoven, Medizinische Fakultät der UDE, Tel. 0201/723-6274, martin.rolshoven@uk-essen.de