Medikamente im Alter
Videoanalyse zeigt Anwendungsfehler
- 20.03.2023
Je älter Menschen werden, desto mehr Medikamente müssen sie in der Regel einnehmen – möglichst vorschriftsgemäß nach Verordnung und Packungsbeilage. Das funktioniert leider nicht immer so gut, wie es sollte: Tabletten werden mit dem Obstmesser in ungleiche Stücke zerteilt und Tropfen ohne Lesebrille auf den Löffel gezählt. Solche Anwendungsfehler betreffen auch Patient:innen, die geistig fit sind, ohne fremde Hilfe im eigenen Haushalt leben und selbstständig ihren Hausarzt oder ihre Hausärztin aufsuchen. Das ergab eine Studie von Forschenden der UDE und der Uni Düsseldorf.
„Wenn Medikamente nicht korrekt eingenommen werden, können die Therapieziele oft nicht erreicht werden“, erklärt Dr. Janine Gronewold, Wissenschaftlerin am UDE-Lehrstuhl für vaskuläre Neurologie. Meist fällt den Betroffenen aber selbst gar nicht auf, dass sie ihre Medikament falsch einnehmen. Für ihre Studie ABLYMED machten die Forschenden von 67 über 70-Jährigen, die regelmäßig mehr als fünf Medikamente einnehmen, während eines stationären Aufenthalts am Universitätsklinikum Düsseldorf Videoaufnahmen. Dabei kam ein neuartiges Bewertungsschema zum Einsatz.
Die Ergebnisse der Studie sollen zum einen Ärzt:innen ermutigen, mit ihren älteren Patient:innen häufiger über die richtige Anwendung von verordneten Medikamenten zu sprechen und ihnen mögliche Fehlerquellen aufzuzeigen. Auch bei der Verschreibung sollte das Thema berücksichtigt werden.
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https://idw-online.de/de/news810740