Neu an der UDE: Christoph Wieland
Ganzheitlich klimaneutral
- von Dr. Alexandra Nießen
- 26.04.2023
Ist das Verbrennen von Öl, Benzin und Erdgas bald Geschichte? In unseren Heizungen und Motoren wahrscheinlich. „Wir müssen in jedem Fall den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2) reduzieren, sonst sieht’s schlecht fürs Klima aus“, sagt Dr. Christoph Wieland. Der neue Professor für Energieverfahrenstechnik und Energiesysteme erforscht an der UDE-Fakultät für Ingenieurwissenschaften unter anderem, wie Energie effizienter umgewandelt und genutzt werden kann. Zudem beschäftigt er sich mit der CO2-Abscheidung und nachhaltigen Treibstoffen.
Schwerpunktmäßig untersucht er, wie fossile Energieträger eingespart und ersetzt werden können. Und wie das CO2 aus Rauchgasen und der Luft am besten entnommen, genutzt und in Verfahren eingebunden werden kann. „Ich werde mich zunächst mit Rauchgasen aus der Industrie beschäftigen. Nur wenn sich die Wirtschaft treibhausgasneutral ausrichtet, kann sie optimal in die Zukunft blicken. Wir müssen die Speicherung und Weiterverwendung des Gases deshalb möglichst integriert optimieren und in Kreisläufen denken“, sagt der Maschinenbau-Ingenieur. Interessant sei aber auch die Nutzung anderer Energieträger, wie Ammoniak, für unterschiedliche Mobilitätsbereiche. Sie können künftig etwa die Schifffahrt klimaneutral antreiben. „Ohne Erdöl ist es auf alle Fälle nachhaltiger“, so Christoph Wieland. Hergestellt werden könnten die alternativen Kraftstoffe beispielsweise auf Basis von Wasserstoff oder aus Biomasse.
„Wie man sieht, lässt sich meine Forschung an der UDE weder der Grundlagenforschung noch der Anwendungstechnik eindeutig zuordnen“, sagt der 41-Jährige. „Ich verknüpfe verschiedene Disziplinen wie Naturwissenschaften, Informations- und Regelungstechnik mit wirtschaftswissenschaftlichen Fragen.“ Die derzeitige Lage der Energiewirtschaft und die Auswirkungen auf die Umwelt erforderten einen möglichst breit aufgestellten analytischen Blick.
Mit Energiefragen beschäftigt sich Christoph Wieland seit seinem Maschinenbaustudium (2001-2006) an der Technischen Universität München (TUM), wo er noch über die Entstehung von Feinstaub bei der Verbrennung von Kohlenstaub promoviert wurde. Von 2006 bis 2011 forschte er dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter und leitete ab 2011 eine Forschungsgruppe zu thermodynamischen Kreisprozessen. In der Zeit von 2018 bis 2021 war er zudem Geschäftsführer der damaligen Munich School of Engineering und vernetzte die Energieforschung an der TUM.
Weitere Informationen:
Prof. Dr.-Ing. Christoph Wieland, Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Tel. 0201/18-37510 christoph.wieland@uni-due.de
Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/37 9-1487, alexandra.niessen@uni-due.de