Terahertz-Technologie
Winzige Detektive im Dienst der Gesundheit
- 10.10.2023
Expert:innen der UDE forschen an der Terahertz-Technologie und haben erste miniaturisierte Sensoren entwickelt, die den Einsatz der hohen Frequenz in der Medizintechnik ermöglichen. Winzige Sensoren spüren in Blutbahnen Krebszellen auf, sie visualisieren in der Luft die Verbreitung von Viren oder bieten neue Chancen in der Rehabilitation von Schlaganfall- und Parkinsonpatienten. Bei dem öffentlichen Podiumsgespräch am 14. Oktober um 16 Uhr im Deichmann-Auditorium auf dem Gelände der Essener Uniklinik geben die Forschenden spannende Einblicke in die Technik und ihre künftigen Anwendungsbereiche.
Die Anwendungsmöglichkeiten in der Medizin sind groß, zum Beispiel in der Diagnostik und Früherkennung verschiedener Krebsarten. „Im und am menschlichen Körper, etwa auf der Haut, können Terahertz-Sensoren die Bewegung von Zellen erfassen und so auch Krebszellen von gesunden Zellen unterscheiden“, so UDE-Prof. Dr. Thomas Kaiser. Im Gegensatz zur Röntgenstrahlung schädigt die Strahlung den Körper nicht, da sie nur in obere Gewebeschichten dringt.
„Die Wellenlänge der Terahertz-Frequenz ist kleiner als ein Millimeter. Damit eignet sie sich zur Entwicklung winziger Funksysteme, die auch innerhalb unseres Körpers eingesetzt werden können“, erklärt Kaiser. Die Wissenschaftler:innen der UDE haben einen Meilenstein erreicht: „Im Mai dieses Jahres haben wir die ersten funktionsfähigen Terahertz-Chips entwickelt, die mit ihren integrierten Antennen eine hohe Auflösung und schnelle Übermittlung in der Diagnostik versprechen“, so Kaiser. Eine weitere Anwendung der Terahertz-Technologie ist die Entwicklung von Robotik-Systemen wie Exoskelette – eine große Chance für die Schlaganfall- und Parkinsonrehabilitation.
„Die Universität Duisburg-Essen ist ein international anerkanntes Zentrum für Terahertz-Forschung. Sie kooperiert dazu in einem NRW-weiten, einzigartigen Netzwerk“, ordnet die Rektorin der UDE, Prof. Dr. Barbara Albert, die Bedeutung der Terahertz-Forschung für die Hochschule ein. „Das Besondere ist, dass wir an der Universität Duisburg-Essen die gesamte Technologiekette abbilden, beginnend mit dem Design der Chips über deren Fertigung bis hin zur Anfertigung vollständiger Sensoren“, so die Rektorin.
Die Expert:innen im Überblick:
Prof. Dr. Barbara Albert (UDE-Rektorin)
Prof. Dr. Thomas Kaiser (Leiter des Forschungsclusters Terahertz)
Prof. Dr. med. Jan Buer (Dekan der Medizinischen Fakultät, Institut für Medizinische Mikrobiologie)
Prof. Dr. Elsa Kirchner (Biologin und Leiterin des Fachgebiets Systeme der Medizintechnik)
Prof. Dr. Christof Aspach (Leiter der Abteilung Filtration & Aerosolforschung am IUTA)
Weitere Informationen:
Veranstaltungsort: Deichmann-Auditorium, Virchowstraße 163a 45147 Essen
Datum: 14. Oktober, 16 Uhr