UDE trauert um langjährige Personalratsvorsitzende
„Ich hätte nicht woanders arbeiten wollen“
- von Arne Rensing
- 23.12.2023
Anfang Oktober 2021 endete an der UDE eine Ära: Mit Beginn des damaligen Wintersemesters verabschiedete sich Gabi Schulte in den Ruhestand. 40 Jahre und vier Monate lang war sie an der UDE und deren Vorgängerinstitution in Essen aktiv, deren Entwicklung sie mehr als zwei Jahrzehnte lang als Vorsitzende des Personalrats begleitete. Am 9. Dezember ist Gabi Schulte im Alter von 67 Jahren gestorben.
1981 war die Beamtin im gehobenen Dienst als stellvertretende Sachgebietsleitung im Einschreibungswesen vom Essener Arbeitsamt an die junge Universität am Reckhammerweg gewechselt. 1994/95 trat sie dort an die Spitze der Personalvertretung der Mitarbeiter:innen in Technik und Verwaltung – ausdrücklich auch mit dem Anspruch, als Bindeglied zwischen den Arbeitnehmer:innen und den Interessen der Institution zu fungieren. Gegenseitiger Respekt, so ihr Credo, bedinge bei allen Auseinandersetzungen auch Nachsehen mit dem jeweiligen Gegenüber: zum Vorteil aller und damit zum Vorteil der Hochschule.
Gabi Schulte begleitete in ihrer Dienstzeit unter anderem die Fusion der Nachbaruniversitäten Duisburg und Essen sowie die Änderungen, die das Hochschulfreiheitsgesetz Nordrhein-Westfalens für die Universitäten des Landes und für ihr Personal mit sich brachten. Im Hauptpersonalrat NRW und zum Schluss als Geschäftsführerin der Landespersonalrätekonferenz (LPK-MTV-NRW) waren ihr Einsatz und ihre Kompetenz außerdem auch außerhalb der UDE gefragt. Dort empfahl sie ein Vorgehen, das sie im Personalrat wie auch während ihrer zehnjährigen Tätigkeit als Soziale Ansprechpartnerin an ihrer Heimatuniversität etablieren wollte: Über den Tellerand blicken, dadurch das Blickfeld erweitern und „Zuhören als elementaren Aspekt im menschlichen Miteinander“ erkennen.
Die UDE trauert um eine – auch im Ruhestand – überzeugte Persönlichkeit der Hochschule, deren Ansatz und Wirken als oberste Interessenvertreterin der Mitarbeiter:innen weit über die Regelungen des Personalvertretungsgesetzes hinaus gingen – und die sich im Blick auf ihre Dienstzeit einer Sache gewiss war: „Ich hätte nicht woanders arbeiten wollen.“