Internationale Konferenz
Mit Flüssigkristallen Zukunft gestalten
- von Dr. Alexandra Nießen
- 08.03.2024
Flüssigkristalle sind allgegenwärtig. Sie stecken in Smartphones, Tablets oder Flachbildschirmen. Wie ihre weitere Entwicklung aussieht, diskutieren Expert:innen aus Wissenschaft und Industrie auf der 50. German Liquid Crystal Conference (GLCC). Die Universität Duisburg-Essen lädt dazu vom 13. bis 15. März an den Campus Essen ein. Erwartet werden 80 Teilnehmende.
Flüssigkristalle sind chemische Substanzen, die teils flüssig sind und mit ihren physikalischen Eigenschaften an Kristalle erinnern lassen. Dadurch lassen sie sich vielseitig nutzen. Neben dem bekanntesten Anwendungsbereich, der Displaytechnologie, finden sich Flüssigkristalle etwa in photonischen Datenspeichern und Sensoren (z.B. als aufklebbare Temperatursensoren an Aquarien).
Drei Tage lang tauschen sich die Fachleute auf der GLCC an der Universität Duisburg-Essen (UDE) aus. Sie kommen aus Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Polen, Pakistan und China. Die 22 Vorträge decken thematisch die gesamte Flüssigkristallforschung ab: die Theorie der Flüssigkristalle, Robotik (Thema Soft Robotics) sowie Anwendungen in photonischen Sensoren oder allgegenwärtigen Flüssigkristalldisplays. 16 werden von jungen Wissenschaftler:innen gehalten. Ausgerichtet wird die Veranstaltung von UDE-Professor Michael Giese und seiner Arbeitsgruppe.
Ein Fokus der GLCC liegt auf der Vergabe des Alfred Saupe-Preises an Prof. Dr. Albert Schenning (Eindhoven University of Technology) für seine herausragende Forschung über Stimuli-responsive flüssigkristalline Polymere. Thematischer Schwerpunkt ist die Daniel Vorländer Lecture von Dr. Eva Otón (Military University of Technology, Polen), sie zeigt, wie kurios Strukturen chiraler Flüssigkristallsysteme ausfallen. Gäste sind zudem Dr. Danging Liu (Eindhoven University of Technoloigy) mit dem Vortrag „Interactive liquid crystal polymers for 2D robotic functions“, Prof. Dr. Paul Schoot (Utrecht University) mit „Tactoids Large and Small: Impact of an Electric Field“ und Prof. Dr. Anne Staubitz’ (Universität Bremen) Beitrag „Photoactuation of Polymer Films with Photoactive LC Phases“. „Wir hoffen, künftig neue Anwendungsfelder für Flüssigkristalle zu erschließen. Mein Team arbeitet etwa an photonischen Chemosensoren, die sich dazu eignen, Gifte, Drogen und Sprengstoffe zu detektieren“, sagt UDE-Professor Michael Giese. Er forscht derzeit zur Entwicklung adaptiver Flüssigkristalle und neuer Materialien für den 3D-Druck.
Wer kurzentschlossen an der englischsprachigen Veranstaltung teilnehmen möchte, kann einzelne Programmpunkte besuchen. Organisiert wird die GLCC 2024 von Prof. Dr. Michael Giese, Prof. Dr. Jens Voskuhl und ihren Arbeitsgruppen.
Weitere Informationen und Anmeldung:
https://www.uni-due.de/chemie/akgiese/glcc2024.php
Prof. Dr. Michael R. A. Giese, Organische Chemie, Tel. 0201/18-32087, michael.giese@uni-due.de
Redaktion: Dr. Alexandra Nießen, Tel. 0203/37 91487, alexandra.niessen@uni-due.de