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Samuel Tauber hat Medizintechnik studiert

Als Ingenieur Menschen helfen

  • von Ulrike Bohnsack
  • 22.07.2024

Begeistert von Technik und Naturwissenschaften – das war Samuel Tauber schon zur Schulzeit. Da lag es nahe, ein entsprechendes Fach zu studieren. Letzten Freitag (19.07.) hat der 26-Jährige bei der Absolvent:innenfeier der Ingenieurwissenschaften nicht nur seinen Masterabschluss in Medizintechnik gefeiert, sondern auch den Innovationspreis der Sparkasse am Niederrhein erhalten. Warum er dasselbe wieder studieren würde, erzählt er im Interview.

Herr Tauber, was ist das Spannende an Medizintechnik?

Sie verbindet Ingenieur- und Naturwissenschaften an der Schnittstelle zur Medizin. Im Studium lernt man, welche unterschiedlichen Technologien hinter Geräten stecken, von Sensortechnik bis Robotik, und wie damit die Gesundheitsversorgung verbessert werden kann. Dieser Nutzen für die Menschen hat mich besonders angesprochen, als ich auf der Suche nach dem richtigen Studium war.

Sie haben zunächst in Jena Medizintechnik studiert?

Ja, das stimmt. Ich komme aus Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt. Nach dem Abi habe ich an der Ernst-Abbe Hochschule in Jena meinen Bachelor gemacht. Für den Master wollte ich dann etwas Neues kennenlernen. Den Studiengang mit der Vertiefung Biomedizinische Technik, den die UDE anbietet, fand ich gleich sehr spannend. Und auch die Rhein-Ruhr-Region hat mich neugierig gemacht, weil sie so vielfältig ist und die Gesundheitswirtschaft eine wichtige Rolle spielt.

Was hat Ihnen am Studium besonders gefallen?

Während mein Bachelor-Studium eher eine Vertiefung in Elektrotechnik hatte, ging es im Masterstudiengang in erster Linie um die Anwendung der Medizintechnik an Patient:innen und auch darum, wie künstliche Intelligenz in der Medizintechnik innovativ eingesetzt werden kann. Was mir besonders gefallen hat: Man bekommt die neuesten Erkenntnisse vermittelt und kann an Forschungsprojekten mitwirken.

Obwohl ich niemanden kannte, als ich an die UDE kam, habe ich mich schnell zurechtgefunden: Die Dozierenden waren immer für einen da. Zu den Kommiliton:innen hatte ich schnell Kontakt, und ich habe neue Freunde gefunden. Ich habe viel gelernt – aber auch das Studentenleben genossen.

Was raten Sie Studieninteressierten?

Macht euch ein breites Bild von dem Studienangebot, schaut, welche Vertiefungsrichtungen etwa im Masterstudiengang Medizintechnik ab kommendem Wintersemester an der UDE angeboten werden. Geht zur Studienberatung, und wenn ihr eingeschrieben seid, nutzt die vielen Angebote der Uni, also zum Beispiel (Fachschafts-)Veranstaltungen, Hochschulsport oder Partys. Spaß neben dem Lernen zu haben, ist als Ausgleich wichtig.

Ihre Masterarbeit wurde ausgezeichnet. Was ist das Thema?

Es ging darum, den Schlaf von Patient:innen, die unter nächtlichen Atemaussetzern, also Schlafapnoe leiden, mit einer Video-Kamera aufzuzeichnen und diese Daten auszuwerten. Ich konnte zeigen, dass allein anhand dieser Videos mit einer Genauigkeit von ca. 95 Prozent erkannt werden konnte, dass die Blutsauerstoffsättigung der Betroffenen abnahm. Perspektivisch kann Patient:innen dadurch der Besuch im Schaflabor erspart werden, weil eine Überwachung von Schlafkrankheiten in den eigenen vier Wänden möglich ist.

Wo arbeiten Sie jetzt?

Ich bin mittlerweile am Fraunhofer IMS in Duisburg als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig und arbeite dort auch an meiner Dissertation. Auch hier geht es darum, ein Krankheitsbild kontaktlos und mithilfe von Kameras zu erkennen. Konkret möchte ich mit meiner Entwicklung Patient:innen mit Durchblutungsstörungen, wie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, eine kontaktlose und kostengünstige Früherkennung ermöglichen. Die Chance, als Ingenieur an neuen Innovationen in der Medizintechnik aktiv mitwirken zu können, ist ein großer motivierender Faktor für mich.

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