Nachwuchsförderung für UDE-Sprachwissenschaftlerin
Judith Purkarthofer erhält Maria-Weber-Grant
- 22.07.2024
Sie stecken mitten in einer Rush-Hour des akademischen Lebens: Junge Wissenschaftler:innen, die sich in der Post-Doc-Phase befinden, sich habilitieren oder eine befristete Juniorprofessur innehaben. Sie müssen forschen und publizieren, Lehrveranstaltungen geben und Verwaltungsarbeit übernehmen, sich austauschen und vernetzen. Umso wichtiger dabei: Fördermittel wie die Maria-Weber-Grants der Hans-Böckler-Stiftung. Sie geben Wissenschaftler:innen die Möglichkeit, sich für einige Zeit vorrangig auf ihre Forschungsarbeit zu konzentrieren. 2024 werden drei herausragende Forscherinnen damit ausgezeichnet – darunter Dr. Judith Purkarthofer von der Universität Duisburg-Essen.
Dr. Judith Purkarthofer ist Juniorprofessorin an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Das Forschungsthema, das die Soziolinguistin umtreibt, wird in einer zunehmend vielfältigen Welt immer wichtiger: Mehrsprachigkeit von Kindern und Erwachsenen. Was es bedeutet und wie es sich auswirkt, wenn Menschen mehrsprachig aufwachsen und leben, beleuchtet die Sprachwissenschaftlerin von ganz verschiedenen Seiten. Sie untersucht zum Beispiel im internationalen Vergleich, wie Herkunftssprachen erhalten werden können, wenn Kinder in einer Pflegefamilie untergebracht werden. So möchte sie den sprachlichen Aushandlungsprozessen in mehrsprachigen Familien – in der Forschung wird das „Familiensprachenpolitiken“ genannt – auf den Grund gehen. Und sie analysiert, welche Rolle Kitas und Schulen für Teilhabe und Förderung spielen können, wenn sie nicht, wie zumeist noch, nur „einsprachig gedacht“ werden. „Sprache kann gebraucht werden, um zu diskriminieren, aber auch, um sich dagegen zu wehren“, erklärt die Forscherin. „Dieser Zusammenhang interessiert mich.“
Den Maria-Weber-Grant gibt es seit 2018 und wurde benannt nach der stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes von 1972 bis 1982. An der UDE wurden zuvor bereits Prof. Dr. Anne-Kristin Kuhnt (2019) und Prof. Dr. Florian Ziel (2020) ausgezeichnet. Neben der UDE-Wissenschaftlerin erhalten in diesem Jahr auch Dr. Lea Elsässer (Universität Mainz) und Dr. Stefanie Gärtner (Universität Regensburg) den Grant.
Die Hans-Böckler-Stiftung unterstützt mit der Förderung junge Forschende aller Fachrichtungen dabei, sich zu profilieren und eine dauerhafte Karriere in der Wissenschaft anzustreben. Hochschulen erhalten pro Semester 20.000 Euro durch das Begabtenförderungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes, um die Lehrverpflichtungen der Preisträger für ein oder zwei Semester zu übernehmen. Alle drei in diesem Jahr Ausgezeichneten bekommen den Grant für jeweils zwei Semester.
Mehr Informationen:
Zur ausführlichen Pressemeldung.