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Auftaktveranstaltung zum Akademieprojekt

Steinerne Zeugen digital

  • von Ulrike Eichweber
  • 22.08.2024

Das Vorhaben ist enorm: 33.600 Grabmale und über 19.000 Inschriften auf 35 jüdischen Friedhöfen untersuchen Forschende des Salomon Ludwig Steinheim-Instituts und der Uni Bamberg deutschlandweit. Nun lädt das auf 24 Jahre ausgelegt Projekt Steinerne Zeugen digital. Deutsch-jüdische Sepulkralkultur zwischen Mittelalter und Moderne – Raum, Form, Inschrift“ zur Auftaktveranstaltung vom 8. bis zum 11. September auf den Essener Campus in den Glaspavillon ein.

Jüdische Friedhöfe zählen zu den ältesten Zeugnissen der Begräbniskultur in Deutschland. Diese zu untersuchen hat sich das Langzeitprojekt, das im Forschungsprogramm der deutschen Wissenschaftsakademien von Bund und Ländern gefördert wird, zur Aufgabe gemacht. Dazu erfassen Wissenschaftler:innen die Grabsteine, -Anlagen, -Inschriften seit dem 16. Jahrhundert und dokumentiert sie digital. So schließen sie eine Forschungslücke. "Anhand dessen können die Grabmale, ihre Inschriften, ihre Gestaltung und Konstruktion, ihre Materialität und Erhaltung erstmals systematisch diachron wie synchron analysiert und für weitere wissenschaftliche Fragestellungen erschlossen werden" so das Steinheim-Institut.

Die Auftaktveranstaltung „Jewish Cemeteries in Premodern Europe: Interdisciplinary Perspektives“ bringt deshalb nicht nur internationale Historiker:innen, Epigraphik-Expert:innen zusammen, auch Fachleute der Digitalen Denkmaltechnologie kommen nach Essen. Durch digitale Aufnahmen (Scans) lassen sich beispielsweise 3-D- Modelle von Grabsteinen erstellen, die ansonsten kaum noch zu entziffern sind.

Interessierte sollten sich möglichst bis zum 25. August per Mail an kramp-seidel@steinheim-institut.org für die Tagung anmelden.

Im Bild: Zwei Mitarbeiterinnen des Steinheim-Instituts untersuchen eine Grabinschrift auf dem jüdischen Friedhof in Essen-Segeroth (l.) und eine digitale Aufnahme des jüdischen Friedhofs in Walsdorf.

 

 

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