BIOME - Latest 2013
28.11.2013 Drum prüfe, wer sich ewig bindet
Hochkarätige Forschungsinitiative: An der Universität Duisburg-Essen (UDE) wird ein neuer Sonderforschungsbereich (SFB) eingerichtet („Supramolekulare Chemie an Proteinen“). Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den disziplinübergreifenden Verbund zwischen den Fakultäten für Chemie, Biologie und Medizin mit rund sieben Mio. Euro. Beteiligt sind auch die Technische Universität Eindhoven und das Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund.
Im neuen SFB werden moderne Erkenntnisse und Methoden der Supramolekularen Chemie auf biologische Fragestellungen angewendet. SFB-Sprecher Prof. Dr. Thomas Schrader: „Wir arbeiten Hand in Hand: Zunächst werden in der Chemie neue Greifwerkzeuge für Eiweißmoleküle konstruiert. Mit ihrer Hilfe untersuchen die Biologen dann biochemische Mechanismen. Die Mediziner wiederum leiten daraus neue Ansatzpunkte zur Bekämpfung von Krankheiten ab.“
Das Besondere ist: Wenn die neuen Greifwerkzeuge ein Eiweißmolekül erkennen, nutzen sie dazu nicht, wie sonst üblich, eine kleine, wohldefinierte sogenannte Bindetasche, sondern docken an der Oberfläche an. Schrader: „Solche großflächigen Wechselwirkungen sind bisher noch weitgehend unverstanden. Mithilfe der neu zu entwickelnden Moleküle wollen wir die Mechanismen der Proteinerkennung untersuchen und die Wechselwirkung von Protein zu Protein besser verstehen.
Dass dieser Mechanismus auch medizinisch relevant sein kann, zeigen erste Erkenntnisse aus der bereits angelaufenen Kooperation innerhalb des Forscherverbunds: Molekulare Pinzetten und Kleber, mehrarmige Kraken und riesenhafte Moleküle sind in der Lage, krankheitsrelevante Funktionen von Eiweißmolekülen an- oder abzuschalten. Diese supramolekularen Werkzeuge könnten eines Tages neue Wege zur Diagnose und Therapie von Krankheiten aufzeigen
15.11.2013 Graduiertenkolleg zu Infektionskrankheiten
Infektionskrankheiten gehören weltweit zu den 10 häufigsten Todesursachen. Trotz intensiver Forschung auf diesem Gebiet stehen nur für wenige Pathogene effektive Therapien und prophylaktische Impfstoffe zur Verfügung. Die Immunantwort hat einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf einer Infektion. Detaillierte Kenntnisse der Pathogenese und der Immunreaktion bei Infektionserkrankungen sind daher für die Entwicklung zukünftiger Therapieansätze essentiell. Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf diesem Gebiet richtet die DFG das neue Graduiertenkolleg 1949 „Immune Response in Infectious Diseases – Regulation between Innate and Adaptive Immunity" ein. Das Kolleg setzt sich aus insgesamt 14 Projekten unter Beteiligung der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf, der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen als sprecherführende Hochschule zusammen und wird mit insgesamt 4,5 Millionen Euro in den ersten 4,5 Jahren gefördert. Das Universitätsklinikum Essen ist mit 9 Projekten aus der Virologie, Mikrobiologie, Immunologie und der Unfallchirurgie beteiligt. Das zentrale Ziel des Graduiertenkollegs ist es, die Regulation der Immunantwort bei Infektionskrankheiten besser zu verstehen.
Die Immunantwort in einer Infektion muss engmaschig reguliert werden, damit sie neben der Kontrolle des Pathogens nicht zu einer unerwünschten Immunpathologie führt. Traditionell wird bei der Immunreaktion des Wirts gegen Pathogene die angeborene von der erworbenen Immunantwort unterschieden. Die angeborene oder innate Immunantwort wird nach Erkennung von pathogen-assoziierten molekularen Mustern (PAMPs) durch spezielle Rezeptoren aktiviert. Die innate Immunität richtet sich gegen allgemeine Pathogenmuster und ist in nahezu allen Zelltypen präsent. Die erworbene oder adaptive Immunantwort durch T-Zellen und B-Zellen folgt der innaten Immunantwort und wird gezielt gegen einzelne Pathogene aktiviert. Die adaptive Immunität ist daher pathogen-spezifisch und kann durch Differenzierung von immunologischen Gedächtniszellen eine erneute Infektion mit dem gleichen Pathogen verhindern. Diese historische Einteilung findet sich in der aktuellen Forschung wieder, in der typischerweise der Fokus entweder auf der innaten oder der adaptiven Immunantwort liegt, obwohl beide Arme des Immunsystems sich gegenseitig stark beeinflussen. Die Bedeutung dieser Interaktion zeigt sich in der Notwendigkeit von immunologischen Adjuvantien in vielen Impfstoffen. Diese aktivieren Rezeptoren der innaten Immunität („pattern recognition receptors") und können die folgende adaptive Immunantwort verstärken. Die genauen zellulären und molekularen Mechanismen, die zu der Wirkverstärkung der adaptiven Immunantwort z. B. durch Adjuvantien führen, sind allerdings weitgehend unbekannt.
Im Graduiertenkolleg 1949 wird die Interaktion zwischen einzelnen Komponenten des Immunsystems in drei Projektbereichen genauer analysiert. Im Projektbereich I wird untersucht, wie Signale der innaten Immunantwort die Funktion von NK-Zellen und Antigen-präsentierenden Zellen (APCs) modulieren und damit die anschließend einsetzende adaptive Immunantwort beeinflussen. Aktivierte APCs sind in der Regel eine Voraussetzung für das Priming einer funktionellen adaptiven Immunantwort. Im Projektbereich II wird das direkte Wechselspiel zwischen NK-Zellen bzw. APCs und Lymphozyten untersucht. Jüngere Daten zeigen, dass innate Immunsignale auch NK-Zellen aktivieren können, die gegen pathogen-spezifische T-Zellen gerichtet sind. In diesem Fall wird die adaptive Immunantwort negativ reguliert. Im Projektbereich III wird die regulatorische Funktion von verschiedenen Zytokinen für die innate und adaptive Immunantwort untersucht. Die Funktion von adaptiven Immunzellen bei Infektionen hängt entscheidend von dem lokalen Zytokinmilieu bei ihrer Aktivierung ab. Die Zytokinproduktion wird wiederum über negative und positive Rückkopplung innater und adaptiver Immunsignale reguliert.
Im Rahmen des Graduiertenkollegs sollen ausgezeichnete junge Nachwuchsforscher auf dem Gebiet der Infektiologie und Immunologie ausgebildet werden. Dazu koordiniert das Kolleg ein einjähriges strukturiertes Ausbildungsprogramm für Medizinstudenten und ein reguläres dreijähriges Programm zur Durchführung einer Promotion für Naturwissenschaftler und forschende Ärzte. Diese Ausbildung soll den langfristigen Fortschritt auf diesem wichtigen Forschungsgebiet in der Rhein-Ruhr Region und am Universitätsklinikum Essen sicherstellen
06.11.2013 Europäisches Konsortium mit Essener Beteiligung entwickelt neue Diagnose für schwere Pilzinfektionen
Schimmelpilze wie der auf allen organischen Abfällen wachsende Aspergillus fumigatus können schwere bis tödlich verlaufende Infektionen bei Menschen auslösen, insbesondere bei immunsupprimierten Risikopatienten. Pilzerkrankungen sind oft nur schwer nachzuweisen und da Antimykotika meist schwere Nebenwirkungen haben und sehr teuer sind, werden Risikopatienten mit Fieber unklarer Ursache normalerweise zunächst für 3-7 Tage mit Antibiotika behandelt, in denen der Pilz noch ungestört wachsen kann. Dieser Zeitraum ist oft schon zu lange, um dann nach Einsetzen der Pilztherapie einen Patienten noch erfolgreich behandeln zu können. In Folge dessen sind die Mortalitätsraten bei invasiver Aspergillose (IA) trotz der Verfügbarkeit effizienter Medikamente immer noch erschreckend hoch.
Ein Konsortium aus Forschern des UKE hat nun unter Federführung von Prof. Matthias Gunzer vom Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung mit Kollegen aus Tübingen, England, Dänemark, Frankreich und der Schweiz umfangreiche EU Förderung eingeworben, die dazu eingesetzt werden soll, eine schnelle und spezifische Diagnose für IA zu entwickeln. Hierzu wird ein Antikörper verwendet, der hoch spezifisch an A. fumigatus binden kann. Dieser soll mit 64Cu markiert werden, das seine Detektion mittels PET/MR erlaubt.
In Vorexperimenten konnte bereits gezeigt werden, dass der Nachweis von A. fumigatus mithilfe von PET/MR und dem Antikörper in Versuchstieren hervorragend funktioniert. Im Rahmen des Projekts soll der Antikörper humanisiert werden, sodass er auch in menschlichen Probanden angewendet werden kann. In einer klinischen Studie soll dann gezeigt werden, dass mit dieser Methode in Risikopatienten tatsächlich eine Pilzinfektion nachgewiesen werden kann. In diesem Fall könnte man in Zukunft direkt eine antimykotische Therapie beginnen ohne zunächst die im Zweifelsfall sinnlose antibiotische Therapie vorzuschalten und dadurch wertvolle Zeit zu verlieren.
Das Vorhaben wird von der EU für einen Zeitraum von 5 Jahren mit insgesamt fast 6 Mio Euro gefördert, wobei 1,1 Mio Euro der Universität Essen zukommen.
06.11.2013 Häufigkeit, Stärke und Prädiktoren kognitiver Beeinträchtigungen bei chronischer Niereninsuffizienz
Die chronische Niereninsuffizienz ist eine häufige Erkrankung im höheren Alter, an der weltweit 23-35% der über 64-jährigen leiden. Häufig treten kognitive Beeinträchtigungen bei chronisch Niereninsuffizienten auf und beeinflussen wesentlich den Krankheitsverlauf. Frühere Studien weisen darauf hin, dass bis zu 50% aller Patienten mit nicht Dialyse-pflichtiger chronischer Niereninsuffizienz kognitive Beeinträchtigungen haben. Problematisch an diesen Studien ist jedoch die Verwendung gesunder Kontrollpersonen bzw. von Testnormwerten. Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz weisen eine Vielzahl von vaskulären Risikofaktoren und Erkrankungen auf. Aus diesem Grund konnte bisher der Einfluss der chronischen Niereninsuffizienz auf die kognitive Leistungsfähigkeit nicht valide untersucht werden. Die Arbeitsgruppe um PD Dr. Heike Bruck von der Klinik für Nephrologie und Prof. Dirk Hermann von der Klinik für Neurologie untersuchte nun die kognitive Leistungsfähigkeit von Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz (Stadium 3-5D) und verglich diese mit Kontrollpatienten ohne Nierensinsuffizienz mit vergleichbarem Gefäßrisikoprofil. Die Forscher konnten zeigen, dass kognitive Beeinträchtigungen bei rund 30% der Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz vorhanden sind, jedoch entgegen den zuvor gemachten Annahmen mild ausgeprägt waren (weniger als eine halbe Standardabweichung schlechter als nierengesunde Kontrollpatienten). Multivariable Regressionsanalysen ergaben, dass die Faktoren Alter, HbA1c und Fibrinogen bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz unabhängige Prädiktoren kognitiver Leistungsfähigkeit sind. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass kognitive Beeinträchtigungen bei chronischer Niereninsuffizienz zu einem erheblichen Teil durch Gefäßrisikofaktoren bedingt sind. Sie veranschaulichen die Bedeutung adäquater Kontrollgruppen bei kognitiven Studien. Vor dem Hintergrund des prädiktiven Wertes von HbA1c und Fibrinogen sollten Kliniker die Glukosekontrolle und Entzündungsprozesse bei der Behandlung ihrer Patienten sorgfältig im Blick haben.
Seidel UK, Gronewold J, Volsek M, Todica O, Kribben A, Bruck H, Hermann DM: The prevalence, severity, and association with HbA1c and fibrinogen of cognitive impairment in chronic kidney disease. Kidney Int [Epub ahead of print]
06.11.2013 Preise und Auszeichnungen
- Auf der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Onkologie in Wien erhielt Lars Christian Michel den Young Investigator Award. Ausgezeichnet wurde der Abstract „Gfi136N als ein neuer prognostischer Marker für die Entwicklung der akuten myeloischen Leukämie bei Patienten mit dem myelodysplastischen Syndrom" des Medizinstudenten, der in der Klinik für Hämatologie seine Doktorarbeit anfertigt.
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Die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie verlieh bei ihrer Jahrestagung in Münster den Posterpreis 2013 an Stefanie Haller, Doktorandin in der Arbeitsgruppe von Prof. Monika Lindemann am Institut für Transfusionsmedizin. Titel ihrer ausgezeichneten Präsentation: „Adaptive immunotherapy as therapeutic option to treat human papilloma virus associated tumors".
14.10.2013 Festakt 50 Jahre Medizinische Fakultät Essen
Mit einem Festakt erinnerte die Medizinische Fakultät an ihre Gründung vor 50 Jahren in Essen. Rund 600 Gäste begrüßte Dekan Prof. Jan Buer, darunter auch NRW-Forschungsministerin Svenja Schulze, Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß, den Rektor der Universität Duisburg-Essen Prof. Ulrich Radtke, den Gründungsrektor Prof. Walter Kröll und den Ärztlichen Direktor Prof. Eckhard Nagel. Neben weiteren Honoratioren u. a. aus Wissenschaft, Medizin und Wirtschaft waren auch Fakultätsangehörige und Beschäftigte des UK Essen in die Philharmonie Essen gekommen, um die herausragenden Leistungen der noch jungen Fakultät zu würdigen. Der festlichen Stimmung einen würdigen Rahmen gab auch das Universitätsorchester der Universität Duisburg-Essen mit seinem Dirigenten Prof. Oliver Leo Schmidt. Gespielt wurde die „Akademische Festouvertüre“‘ von Johannes Brahms, die „Symphonie aus der Neuen Welt“ von Antonin Dvorák und die „Rienzi-Ouvertüre“ von Richard Wagner.
Abgerundet wurde der Festakt durch spannende Vorträge zu aktuellen Forschungsprojekten. So referierte Prof. Gerd Heusch zum Thema „Herzinfarkt – Kann der Organismus sich selbst davor schützen?“ und Prof. Dirk Schadendorf über den „Paradigmenwechsel in der Behandlung von Krebspatienten“. Kurzweilig und mit viel Humor präsentierte Prof. Michael Forsting „Bilder bewegen Medizin“. Bei einem anschließendem gemütlichen „Get together“ im Foyer der Philharmonie endete die Veranstaltung gegen Mitternacht.
08.10.2013 Erster Medizinpreis in Essen verliehen
Im festlichen Rahmen der Philharmonie hat die Stiftung Universitätsmedizin Essen erstmalig den mit insgesamt 200.000 Euro dotierten Medizinpreis 2013 verliehen. Ausgewählt worden waren die glücklichen Gewinner aus 59 eingereichten Bewerbungen. Neben den Preisträgern und Laudatoren befanden sich auch Spender und Förderer unter den rund 400 geladenen Gästen. Alle ausgezeichneten Projekte in Lehre, Krankenversorgung und Forschung wurden mithilfe von Impulsvorträgen und Kurzfilmen vorgestellt. Neues aus der Wissenschaft und medizinischen Versorgung erfuhr das Publikum auch im anschließenden Gespräch der Preisträgerinnen und Preisträger mit Moderatorin Petra Koruhn.
Für die beste Lehrveranstaltung in der Kategorie Lehre wurde Prof. Dr. Thomas Bajanowski, Direktor des Instituts für Pathologie und Rechtsmedizin, der mit 20.000 Euro dotierte Preis überreicht. Über eine Online-Abstimmung erreichte sein Seminar „Praktikum Rechtsmedizin“ die meisten Stimmen. Die berücksichtigten Projekte in der Krankenversorgung wurden in die drei Bereiche ärztliche und nicht-ärztliche Versorgung sowie Teamarbeit eingeteilt. Im ärztlichen Bereich bekam Dr. Stefanie Merse, Dekanat der Medizinischen Fakultät und Institut für Transfusionsmedizin, den Preis für das von ihr entwickelte Patienten-Simulations-Programm verliehen, das eine angemessene Arzt-Patienten-Kommunikation trainiert. Über einen Medizinpreis in der Kategorie nicht-ärztliche Krankenversorgung konnte sich Margarete Reimann mit ihrem Projekt der Elternberatung bei Frühgeborenen und kranken Neugeborenen freuen. In der Kategorie Teamarbeit Krankenversorgung wurde das Projekt „Berufsgruppenübergreifender Qualitätszirkel“ von Sandra Hoffarth und ihrem Team, Innere Klinik (Tumorforschung), ausgezeichnet. Eine Auszeichnung in der Kategorie Forschung konnten die fünf Wissenschaftler PD Dr. Zoltan Mathé, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Dr. Sven Benson, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie, Dr. Joachim R. Göthert, Klinik für Hämatologie, Dr. Felix Nensa, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, sowie Dr. Denise Zwanziger, Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen, entgegennehmen.
Über Visionen und Meilensteine des medizinischen Fortschritts diskutierten Staatssekretär Helmut Dockter, NRW-Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung, Prof. Dr. Ulrich Radtke, Rektor der Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Essen, Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender Stiftung Universitätsmedizin Essen und Essens Oberbürgermeister, Reinhard Paß. Am Ende der Verleihung gaben der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Geschäftsführer Jorit Ness und Kuratoriumsmitglied Dr. Dr. Jochen Melchior einen Ausblick auf zukünftige Projektschwerpunkte der Stiftung Universitätsmedizin.
07.10.2013 Eiweißmantel schwächt Wirkung ab
Veröffentlichung in renommierter medizinischer Fachzeitschrift
Medikamente punktgenau an die richtige Körperstelle bringen, Krankheiten früher erkennen: mit den Nano-Teilchen verbinden sich große Hoffnungen in der Medizin. Wie sich diese winzigen Tausendsassas im menschlichen Blut verhalten, hat Prof. Dr. Shirley Knauer am Zentrum für Medizinische Biotechnologie der Universität Duisburg-Essen (UDE) erforscht und nun gemeinsam mit Mainzer Universitätsmedizinern in der Fachzeitschrift „Nature Nanotechnology“ veröffentlicht.
Die Molekularbiologin und ihre Kooperationspartner konnten erstmalig klären, mit welcher „Geschwindigkeit“ Nanopartikel mit physiologischen Umgebungen interagieren und wie sich das auf biologische Systeme auswirkt. Knauer: „Wenn Nano-Teilchen zum Beispiel mit intelligenten Oberflächenstrukturen ausgerüstet werden, sollen sie sehr sensibel Krebszellen aufspüren oder frühzeitig auch andere Krankheitsherde selbständig erkennen.“ Trotzdem war die medizinische Wirksamkeit nanobasierter Therapiestrategien bisher oft enttäuschend.
Knauer und ihre Kollegen fanden dafür jetzt einen möglichen Grund. Direkt nach dem Einbringen der Nano-Teilchen in das Blutsystem „verkleiden“ sie sich mit einer hochkomplexen Hülle aus Eiweißen, der sogenannten „Proteincorona“. Sie kann eventuell verhindern, dass die „intelligenten“ Oberflächenstrukturen der Nanopartikel ihre Aufgabe im Körper erfüllen können. Knauer: „Wie relevant diese Erkenntnisse von der Fachwelt eingeschätzt werden, zeigt die Veröffentlichung im renommierten Wissenschaftsjournal Nature Nanotechnology.“
Nun fängt die Arbeit erst richtig an: Die Forscher beginnen zu verstehen, wie komplex und zeitabhängig die Corona aufgebaut ist und wie die Materialeigenschaften der Nano-Teilchen, die sich in Material, Größe und Oberflächenladung unterscheiden, diese Prozesse beeinflussen. Künftig sollen diese Erkenntnisse deshalb interdisziplinär vertieft werden.
„Vor allem die ausgezeichnete UDE-Expertise im Bereich der supramolekularen Chemie ermöglicht nun eine gezielte Steuerung von Nanostrukturen und damit möglicherweise der Proteincorona“, blickt Prof. Knauer in die Zukunft. Die Forschungserkenntnisse könnten dazu beitragen, künftig Nano-Teilchen zu entwickeln, die schlagkräftiger sind und geringere Nebenwirkung haben. Außerdem tragen sie dazu bei, die molekularen Details an der Grenzfläche von Nanotechnologie und Biologie besser zu verstehen.
Tenzer, S., Docter, D., Kuharev, J., Musyanovych, A., Fetz, V., Hecht, R., Schlenk, F., Fischer, D., Kiouptsi, K., Reinhardt, C., Landfester, K., Schild, H., Maskos, M., Knauer, S.K., and Stauber, R.H. (2013). Rapid formation of plasma protein corona critically affects nanoparticle pathophysiology. Nature Nanotech., doi:10.1038/nnano.2013.181.
15-19-09.2013 EMBO Workshop on AAA+ proteins: from mechanism and disease to targets
Vom 15. bis 19. September dieses Jahres trafen sich 120 Wissenschaftler aus 13 Ländern in einem Tagungshotel am Rhein bei Neuss, um ihre neuesten Ergebnisse zu AAA+ Proteinen auszutauschen.
AAA+ Proteine sind molekulare Nanomaschinen, die im Zentrum einer Vielzahl von zellulären Prozessen stehen. Ihre Funktionen reichen zum Beispiel von der Entsorgung zellulären Abfalls, über intrazellulären Transport bis hin zur Verdoppelung des Erbgutes während der Zellteilung. AAA+ Proteine haben somit Relevanz bei degenerativen Erkrankungen und sind in der Krebsentstehung von Bedeutung.
Unter den Vortragenden waren namhafte Wissenschaftler u.a. aus Berkeley, Cambridge, London, Zürich, München, Tokyo und Peking. Aber auch zahlreiche Nachwuchswissenschaftler hatten Gelegenheit, ihre Arbeit vorzustellen. Organisiert wurde das Treffen von Prof. Hemmo Meyer (UDE) unter Mithilfe von Prof. Thomas Langer (Köln) und Prof. Ralf Erdmann (Bochum). Unterstützt und gefördert wurde es von der UDE und zum großen Teil von der renommierten Europäischen Molekularbiologischen Organisation (EMBO) sowie privaten Sponsoren.
Die verschiedenen Präsentationen wurden mit großem Interesse verfolgt und diskutiert. Im Zentrum stand die Frage wie AAA+ Proteine chemische Energie in mechanische Arbeit umwandeln, um ihre verschiedenen zellulären Aufgaben zu erfüllen. Als neue Entwicklung wurden zum ersten Mal pharmakologische Ansätze vorgestellt, die in Zukunft möglicherweise in neuartige Behandlung von Krebs oder infektiösen Erkrankungen münden könnten.
Als Entspannungsprogramm wurde eine Exkursion zur Zeche Zollverein angeboten, um den internationalen Wissenschaftlern einen Eindruck vom Strukturwandel im Ruhrgebiet zu vermitteln.
EMBO Workshop: AAA+ proteins: from mechanism and disease to targets
04.09.2013 The Journal of Immunology Young Investigator Award
Frau Prof. Wiebke Hansen, Leiterin der AG Molekulare Infektionsimmunologie am Institut für Medizinische Mikrobiologie wurde auf dem 15. Internationalen Kongress für Immunologie in Mailand mit dem „The Journal of Immunology Young Investigator Award" geehrt. Der travel award beinhaltet die Übernahme der Reisekosten in Höhe von maximal 2000 $. Den Preis hat sie für ihre Veröffentlichungen im Journal of Immunology (188(11):5467 und 190(12):6221) sowie ihren Kongressbeitrag mit dem Titel „Neuropilin-1 guides regulatory T cells into tumor tissues resulting in impaired anti-tumor immunity" erhalten (s. auch Fobo 11/12 und 04/13).
19.07.2013 Gegen das Erblinden: Limbus-Stammzellen
DFG-Förderung für gemeinsames Projekt der Klinik für Erkrankungen des vorderen Augenabschnitts und Transfusionsmedizin
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat jetzt den Antrag für ein gemeinsames Projekt der Klinik für Erkrankungen des vorderen Augenabschnitt (Direktor: Prof. Dr. K.-P. Steuhl) und des Instituts für Transfusionsmedizin (Direktor: Prof. Dr. P. Horn) bewilligt. Für ihre auf drei Jahre angelegten Forschungsarbeit mit dem Titel „Molekulare und funktionelle Charakterisierung von Stamm- und Progenitorzellen der menschlichen Hornhaut“ bekommen Dr. Hannes Klump, Wissenschaftler der Transfusionsmedizin, und Prof. Dr. Daniel Meller, Oberarzt der Augenklinik, insgesamt 275.000 Euro. Ausgangspunkt ihrer Forschungen ist ein Verfahren, mit dem die Augenklinik bereits jetzt deutschlandweit ein Alleinstellungsmerkmal besitzt. Sie transplantiert Patienten mit geschädigter Hornhaut so genannte Limbus-Stammzellen und bewahrt sie so vor dem Erblinden. Schon jetzt ist die Therapie bei etwa 70 Prozent der Patienten erfolgreich. Wie noch mehr Betroffene davon profitieren können, und dies so lange wie möglich – das sind die wesentlichen Fragestellungen, mit denen sich die beiden Wissenschaftler beschäftigen werden.
Zum Hintergrund: Erfolgreich ist die Therapie bei Patienten, deren Hornhaut durch Verbrennungen, Verätzungen oder chronische Entzündungen geschädigt ist. Noch bis vor wenigen Jahren führten diese Erkrankungen dazu, dass die Hornhaut der Betroffenen immer weiter eintrübte und sie dadurch erblindeten. Die Klinik für Erkrankungen des vorderen Augenabschnitts kann mit Hilfe von Stammzell-Transplantationen viele ihrer Patienten vor diesem Schicksal bewahren. Der Arzt entnimmt entweder vom gesunden Partnerauge oder bei beidseitig Erkrankten von einem gewebeverwandten Spender sogenannte Limbus-Stammzellen. Diese Zellen der Augenoberfläche sind wichtig für das Zellwachstum und die Regeneration der Hornhautoberfläche des Auges. Die entnommenen Stammzellen werden dann auf einer Membran aus Fruchtblasengewebe vermehrt. Nach rund zwei Wochen haben sich genügend Limbus-Stammzellen gebildet und die Membran kann an das verletzte Auge transplantiert werden. Nach und nach klart die Hornhaut dann wieder auf, die Sicht verbessert sich und auch räumliches Sehen ist wieder möglich.
10.07.2013 UAMR Center for Computational Biology
Das Mercator Research Center Ruhr (MERCUR), eine Initiative der Stiftung Mercator und der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR), bewilligt rund 850.000 Euro für die Einrichtung einer UAMR-Professur. Sie soll das erste gemeinsame interdisziplinäre Zentrum aller drei UAMR-Universitäten koordinieren: das „UAMR Center for Computational Biology“. Beteiligt sind die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen.
Stärken weiter bündeln
Mit der neuen UAMR-Professur wird der zukunftsweisende Forschungsbereich Bioinformatik innerhalb der UAMR gebündelt und ausgebaut. Mit bis zu 850.000 Euro kann Professor Dr. Sven Rahmann in den nächsten fünf Jahren die Gründung des „UAMR Center for Computational Biology“ (UCCB) vorantreiben, das erste interdisziplinäre Zentrum der drei Universitäten. Im UCCB sollen computergestützte Methoden entwickelt werden, die langfristig eine verbesserte Krankheitsdiagnose ermöglichen und Therapieentscheidungen unterstützen. Das Zentrum soll sich zu einer Plattform für Forschung, Lehre, Anwendungen und Öffentlichkeitsarbeit entwickeln. Zwei Jahre nach Projektstart wird der Erfolg in einer Zwischenevaluation überprüft.
06.07.2013 Abschiedskongress für Reproduktionsbiologin Elke Winterhager
Prof. Dr. Elke Winterhager verlässt das Universitätsklinikum Essen und geht in den Ruhestand. Die 65-Jährige war ab 1990 zunächst am Institut für Anatomie und später am Institut für Molekularbiologie als Professorin tätig. Als engagierte Wissenschaftlerin war sie auch Prorektorin der Universität Duisburg-Essen und Prodekanin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Medizinischen Fakultät.
Den Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeit legte Elke Winterhager in die Grundlagenforschung der Reproduktionsbiologie. Dabei stand der weibliche Reproduktionsapparat im Fokus. Um die reproduktionsbiologische Forschung in Deutschland zu stärken und auch um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern, organisiert sie nun bereits zum siebten Mal die internationale Konferenz über Grundlagenforschung in der Reproduktionsbiologie mit dem Schwerpunkt auf dem weiblichen Reproduktionsapparat. Zu Ehren ihres Abschieds findet die Konferenz erstmals an der Universität Duisburg-Essen auf dem Campus des Universitätsklinikums Essen statt. In diesem Jahr wird das Augenmerk insbesondere auf hormonabhängige Erkrankungen der Gebärmutter und der Eierstöcke gelegt. Ein weiterer Schwerpunkt wird die plazentare und fetale Programmierung sein. Die Konferenz findet statt am 6. Juli 2013, 9 Uhr, im Universitätsklinikum Essen, Hörsaal Operatives Zentrum II.
17.06.2013 Ausgezeichnete Nachwuchsforscher
G.-D.-Baedeker-Preisträger 2013
Gleich zwei herausragende Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen (UDE) zeichnete die Jury in diesem Jahr mit dem Gottschalk-Diederich-Baedeker-Preis aus: Je 2.500 Euro gehen an den Bauingenieur Priv.-Doz. Dr.-Ing. Daniel Balzani und an den Biologen Priv.-Doz. Dr. Dominik Heider. Zusammen mit Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke überreichte ihnen jetzt der Schirmherr des Preises, Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß, ihre Urkunden.
Daniel Balzani begann seine wissenschaftliche Karriere im Institut für Mechanik an der UDE. Nach der Promotion an der TU Darmstadt kehrte er an die UDE zurück. Er vertrat bereits eine Professur für Baumechanik an der Uni Hannover und forschte zudem am California Institute of Technology in Pasadena/USA. Heute ist Balzani Akademischer Rat an der UDE. In seiner Habilitationsschrift beschäftigte er sich mit der Konstruktion von Simulationsverfahren und entwickelte ein Schädigungsmodell. Es kann belegen, dass das darauf basierende Simulationsmodell für unterschiedliche Bereiche des Ingenieurwesens einsetzbar ist.
Dominik Heider ist ein Grenzgänger: Er studierte an der Universität Münster Informatik und promovierte über experimentelle Tumorbiologie. 2008 wechselte an das Zentrum für Medizinische Biotechnologie an der UDE und war bereits mehrfach Gastprofessor am Department of Electrical and Electronic Engineering der Università di Cagliari/Italien. In seiner Habilitationsschrift behandelt Heider die Entwicklung maschineller Lernverfahren zur Lösung biomedizinischer Probleme. Die Erkenntnisse seiner Arbeit gelten als bahnbrechend für den Bereich der molekularen und bildgebenden Diagnostik.
Der G.-D.-Baedeker-Preis wurde in diesem Jahr zum 29. Mal verliehen. Ausgelobt wurde er von dem Essener Unternehmer Dr. h.c. Hans Friedrich Sutter und 1985 erstmals vergeben. Er ist benannt nach Gottschalk Diederich Baedeker, dessen Familie die gleichnamige Traditionsbuchhandlung gründete. Seit dem Jahr 2000 führt die Essener G. D. Baedeker Stiftung diese Tradition fort und vergibt einmal jährlich den Preis für herausragende Arbeiten aus den Bereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften, die von der Universität Duisburg-Essen zur Habilitation oder Promotion angenommen wurden oder im Rahmen einer Juniorprofessur entstanden sind. Darüber hinaus fördert die G. D. Baedeker Stiftung kulturelle und wissenschaftliche Projekte in Essen
05.06.2013 Revision des hämatopoetischen Baums
Alle reifen Blutzellen eines Organismus leiten sich von multipotenten hämatopoetischen Stammzellen ab. Diese bringen multipotente Progenitoren (MPP) hervor, die nach gängiger Lehrmeinung wiederum Vorläuferzellen der myeloischen als auch der lymphatischen Reihe bilden. Aus den myeloischen Vorläuferzellen entwickeln sich dem klassischen Modell der Hämatopoese zufolge Erythrozyten, neutrophile, basophile und eosinophile Granulozyten, Megakaryozyten, Monozyten, Makrophagen und Zellen der roten Blutzellreihe sowie ein Subtyp Dendritischer Zellen. Der lymphatische Entwicklungszweig bringt B- und T-Lymphozyten sowie Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) und einen weiteren Subtyp Dendritischer Zellen hervor.
In ihrer soeben in Cell Reports veröffentlichten Arbeit untersuchte die Gruppe um Dr. Bernd Giebel (Institut für Transfusionsmedizin) unter Verwendung des Stammzellmarkers CD133 den Verwandtschaftsgrad verschiedener humaner Vorläuferzellen zueinander. Funktionelle Analysen zeigten unerwarteter Weise, dass Granulozyten-Makrophagen Progenitoren (GMP) ausschließlich neutrophile Granulozyten hervorbringen und nicht - wie bislang angenommen - demselben Entwicklungszweig entstammen wie die übrigen myeloischen Zellen. Sie sind nach den geschilderten Befunden eindeutig dem lymphatischen Zweig zuzuordnen. Die Ergebnisse ließen die AG Giebel ein neues hämatopoetisches Modell formulieren, das auch die Existenz der seit längerem postulierten gemeinsamen myeloischen Vorläuferzellen ausschließt.
Dem revidierten Modell der AG Giebel zufolge bilden MPP zum einen Vorläufer der lymphatisch-myeloischen Reihe (LMPP) und zum anderen der erythro-myeloischen Reihe (EMP). Erstere entwickeln sich in GMP und multi-lymphatische Progenitoren (MLP), während EMP Megakaryozyten-Erythrozyten Progenitoren (MEP) und solche von Eosinophilen und Basophilen (EoBP) hervorbringen.
Görgens A, Radtke S, Möllmann M, Cross M, Dürig J, Horn PA Giebel, B: Revision of the human hematopoietic tree: Granulocyte subtypes derive from distinct hematopoietic lineages. Cell Reports, http://dx.doi.org/10.1016/j.celrep.2013.04.025
05.06.2013 Preise des IFORES Sonderprogramms für Innovative Forschung vergeben
Im Rahmen des Dienstagsseminars der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen wurden gestern die Preisträger des IFORES Sonderprogramms für Innovative Forschung geehrt. Diese einmalige interne Forschungsförderung soll es Nachwuchswissenschaftlern des Universitätsklinikums ermöglichen, eine herausragende wissenschaftliche Idee in die Tat umzusetzen. Gefördert werden sollten zwei exzellente, besonders innovative Forschungsansätze mit je bis zu 250.000 Euro, ganz ausdrücklich auch sog. „High-Risk-Projekte". Nach Vorauswahl der eingereichten Anträge durch die Forschungskommission wurden die in die engere Auswahl gezogenen Projekte extern begutachtet und die Antragsteller erhielten die Gelegenheit, ihr Projekt persönlich vorzustellen. Gefördert wird nun zum Einen das Projekt mit dem Titel „Epigenetic therapy for Angelman syndrome: disease modeling and treatment by reactivation of paternal UBE3A expression in neurons derived from patient-specific iPSCs", das von Dr. Laura Steenpaß (Institut für Humangenetik) und Dr. Hannes Klump (Institut für Transfusionsmedizin) eingereicht wurde. Es soll die Grundlage für eine Therapie des Angelman Syndroms (AS) liefern. AS manifestiert sich als geistige und motorische Entwicklungsverzögerung mit dem besonderen Merkmal der fehlenden Sprachentwicklung. Die Ursache von AS liegt in einem genetischen Defekt auf dem Chromosom 15, welches von der Mutter geerbt wurde und der dazu führt, dass im Gehirn von Patienten mit AS kein funktionelles UBE3A-Protein vorhanden ist. UBE3A wird im Gehirn nur vom mütterlichen Chromosom exprimiert, die väterliche Kopie ist durch epigenetische Mechanismen ausgeschaltet. Das Projekt zielt darauf ab, die vorhandene und intakte, aber inaktive, väterliche Kopie des UBE3A-Gens zu aktivieren und damit die Ursache für AS beheben. Da die Erkrankung durch eine Fehlfunktion von Neuronen verursacht wird, werden für die Analysen patientenspezifische Neuronen benötigt. Diese sollen gewonnen werden durch die Reprogrammierung von Hautfibroblasten einer AS-Patientin zu induzierten pluripotenten Stammzellen und deren anschließender gerichteter in vitro Differenzierung.
Unzählige Krankheiten beruhen direkt oder indirekt auf einer Infektion mit membranumhüllten Viren. Im zweiten geförderten Projekt „Analyse direkter Lymphozyten-vermittelter Virolyse als möglicher Mechanismus der Immunabwehr gegen Virusinfektionen" von Prof. Mirko Trilling (Institut für Virologie) soll mittels eines neuartigen Testverfahrens untersucht werden, ob neben den gut untersuchten zytotoxischen Eigenschaften von Lymphozyten zusätzliche unbekannte Mechanismen existieren, die es Lymphozyten erlauben, insbesondere membranumhüllte Viruspartikel in ihrem extrazellulären Stadium direkt zu erkennen und zu lysieren. Dafür werden rekombinante Herpesviren verwendet, die ein Fusionsprotein, bestehend aus einem viralen Protein und dem Enzym Luziferase, in den membranumhüllten Viruspartikel inkorporieren. Die daraus resultierende Trennung von Enzym und Substrat durch die Virushüllmembran ermöglicht es, Beeinträchtigungen der Integrität des Viruspartikels indirekt über die Enzymaktivität zu quantifizieren.
27-28.05.2013 European Workshop on Immune Integrity (IRUN)
As part of the IRUN biomedical strategy to promote our network’s universities, graduate schools and medical centres in Europe, NCMLS at Radboud University Nijmegen organized an international workshop on Immune Integrity, a survival kit for PhD students. This interactive and hands-on workshop involved over 35 PhD students and more than 15 group leaders from 6 different countries.
The Immune Integrity workshop was held on Monday 27th and Tuesday 28th May 2013 and is the third in a series highlighting the growing nature of the network. Feedback has been overwhelmingly positive: everyone really loved the interactive and hands-on concept of the workshop. The students wanted to know why they hadn't heard of this meeting before!
The students and their PI's came from various universities within the International Research Universities Network (IRUN, www.irun.eu): the University of Münster (Germany), University of Duisburg-Essen (Germany), University of Barcelona (Spain), University of Glasgow (Scotland), Jagiellonian University Kraków (Poland) and of course Radboud University Nijmegen (The Netherlands). Christian Münz (University of Zurich, Switzerland) was a specially invited speaker for the workshop.
René Bindels, scientific director of the NCMLS opened the program on Monday. The PI's introduced themselves and in small subgroups participated in roundtable discussions. In parallel, the PhD's participated in a speed-date session to see if there was a scientific match. In the afternoon, there was also a poster-slam where the PhD's could present there poster in small groups. At the end of the first day there was time for bowling and dinner. Day two gave the PhD students opportunity to get hands-on experience from a choice of workshops: multiphoton microscopy, flow cytometry and genomics. In parallel there was brainstorm session with the group leaders to discuss future collaborative projects and joint grant applications. During these two days, four invited speakers from the Universities of Barcelona, Glasgow, Kraków and Zurich gave inspiring lectures on their recent scientific research.
At the end of the meeting four poster prizes were awarded to: Ellen van den Bogaard, Lotte de Winde, Lorena Valverde Estrella, Maria Göbel.
The next meeting is being planned at another European destination in 2014.
23.05.2013 Westdeutsches Tumorzentrum erneut als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet
Die Deutschen Krebshilfe hat das Westdeutsche Tumorzentrum (WTZ) am Universitätsklinikum Essen nach einer umfangreichen Begutachtung durch ein internationales Expertenteam erneut als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet. In diesem Zusammenhang erhält das Universitätsklinikum Essen in den nächsten drei Jahren zusätzliche Fördermittel in Höhe von insgesamt drei Millionen Euro. Die Onkologie bildet einen Schwerpunkt in Klinik, Forschung und Lehre am Universitätsklinikum Essen. Bereits heute ist das Westdeutsche Tumorzentrum Essen Deutschlands größtes Tumorzentrum.
„Die erneute Auszeichnung durch die Deutsche Krebshilfe sehen wir als Anerkennung und Würdigung der hervorragenden Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen“, erklärt Prof. Dr. Eckhard Nagel, Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Essen. 2009 wurde das WTZ am Universitätsklinikum Essen erstmals als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet. Bei der im Ende 2012 durchgeführten Begutachtung konnte das Universitätsklinikum Essen das internationale Expertengremium erneut von der hervorragenden Aufstellung des WTZ in der onkologischen Krankenversorgung, Forschung und Lehre überzeugen.
„Das WTZ ist das älteste und nach Patientenzahlen größte Comprehensive Cancer Center Deutschlands, das auch überregional wahrgenommen wird. Deshalb gibt es allen Grund, auf das Geleistete stolz zu sein“, erläutert Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Direktor der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Essen und seit dem 1. Mai Geschäftsführender Direktor des Westdeutschen Tumorzentrums. Denn das Westdeutsche Tumorzentrum am Universitätsklinikum Essen schreibt seine Erfolgsgeschichte auch mit Blick auf die Zahl der behandelten Patientinnen und Patienten weiter fort: In den letzten vier Jahren lag ihr Zuwachs im zweistelligen prozentualen Bereich. In Bezug auf die Anzahl jährlich behandelter Krebspatienten ist das WTZ sogar das größte Tumorzentrum Deutschlands. So wurden im Jahr 2011 knapp 12.000 Neu-Diagnosen gestellt und insgesamt über 25.000 stationäre und 80.000 ambulante Kontakte gezählt. Und dies in Bezug auf eine Vielzahl verschiedener Tumorarten: Denn das WTZ bildet die Klammer um 15 hochspezialisierte Organzentren, wie das Essener Haut-, Brust-, Darm-, Lungen- und das Prostatazentrum. Diese sind auf die Behandlung von Patienten mit bestimmten Organtumoren spezialisiert. Diagnosen werden am WTZ nicht nur im Rahmen flächendeckend etablierter Tumorboards besprochen. Ergänzt werden diese durch interdisziplinäre Spezialsprechstunden.
Ziel der Förderung durch die Deutsche Krebshilfe ist es, die Versorgung krebskranker Menschen in Deutschland grundlegend zu verbessern. Kriterien für die Auswahl waren unter anderem die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für Krebspatienten in einer fachübergreifenden Onkologie für alle Tumorerkrankungen, die Behandlung von Patienten in innovativen klinischen Studien, die Durchführung von interdisziplinären Konferenzen, die Entwicklung und Umsetzung von Behandlungspfaden, eine enge Verzahnung von Forschung und Klinik, eine strukturierte Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten und Kliniken in der Umgebung sowie die Zusammenarbeit mit Patientenvertretern und Selbsthilfegruppen.
Neben dem WTZ am Universitätsklinikum Essen gehören die Tumorzentren derUniversitätskliniken Berlin, Dresden, Düsseldorf, Erlangen, Frankfurt am Main, Freiburg, Hamburg, Heidelberg, Köln/Bonn, Tübingen und Würzburg zu den zwölf Onkologischen Spitzenzentren.
01.05.2013 NRW Stammzellforschungspreis für Poster
Dr. Andre Görgens (Institut für Transfusionsmedizin) hat beim 7. Internationalen Stammzellmeeting in Köln für sein Poster “Revision of the human hematopoietic tree: Granulocyte subtypes derive from distinct hematopoietic lineages“ einen der drei mit je 1.000 Euro dotierten Posterpreisen erhalten. Insgesamt gab es 180 Posterbeiträge.
13.03.2013 German Life Science Award
Video: Award winner Shirley Knauer introduces her work at the University of Duisburg-Essen.
09.01.2013 Bildung als Sprungbrett
Ehrung der UDE-AbsolventInnen mit Migrationshintergrund (© www.eventfotograf.in)
Sie sind jung, ehrgeizig und haben erreicht, wovon viele ihrer Kommilitonen träumen: einen überdurchschnittlichen Studienabschluss. Für ihre hervorragenden Leistungen werden am 15. Januar elf hervorragende AbsolventInnen mit Migrationshintergrund aus allen Fakultäten der Universität Duisburg-Essen (UDE) ausgezeichnet.
Die Prorektorin für Diversity Management, Prof. Dr. Ute Klammer: „Unsere Ehrung soll Schüler und Studierende aus Zuwandererfamilien motivieren, es ihnen gleich zu tun. Denn Kinder von Einwanderern sind im deutschen Bildungssystem benachteiligt, das belegen Untersuchungen.“ Auf der anderen Seite, so Klammer, müssten die Universitäten ausländische Studierende bzw. Studierende mit Migrationshintergrund gezielt fördern. „Wir bieten zum Beispiel Brückenkurse, Schreibwerkstätten oder interkulturelle Mentoringprogramme an, um sie auf ihrem Weg zum Studienabschluss zu unterstützen. Die Uni Duisburg-Essen begreift Vielfalt, auch die ihrer Studierenden, als große Chance.“
Die Preisträger sind:
• Frau Lan Anh Tran (Vietnam), Fakultät für Geisteswissenschaften
• Frau Leutrime Grainca (Kosovo), Fakultät für Gesellschaftswissenschaften
• Frau Barbara Strzelczyk (Polen), Fakultät für Bildungswissenschaften
• Frau Mahkameh Shahri (Iran), Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
• Herr Sovann Kiririth Tang (Kambodscha), Fakultät für Betriebswirtschaft
• Herr Timur Mashkin (Ukraine), Fakultät für Mathematik
• Herr Hichem Hattab (Tunesien),Fakultät für Physik
• Herr Abdulselam Adam (Türkei), Fakultät für Chemie
• Frau Anna Shvayba (Russland), Fakultät für Biologie
• Frau Lejla Karsten (Russland), Fakultät für Ingenieurwissenschaften
• Frau Ilseyar Akhmetzyanova (Russland), Medizinische Fakultät (BIOME)