„Jugend für Politik gewinnen“
Wissenschaftliche Begleitung des Projektes "Jugend für Politik gewinnen"
Das Projekt „Jugend für Politik gewinnen“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Landeszentrale für politische Bildung NRW, Trägern der außerschulischen politischen Bildung und Schulen. Es soll einen Beitrag dazu leisten, die Distanz zwischen Jugendlichen und etablierter Politik zu verringern und dabei jungen Menschen die Möglichkeit geben, ihre politischen Vorstellungen und Wünsche im Austausch mit Akteur_innen der etablierten Politik zu erarbeiten, zu reflektieren und umzusetzen.
Förderer:
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Landeszentrale für politische Bildung NRW
Kooperationspartner_innen:
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aktuelles forum nrw und Herbert-Grillo-Gesamtschule (Duisburg)
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Haus Neuland und Luisenschule (Bielefeld)
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v .f. h. – Junge Erwachsene machen Politik (JumP) und Heinrich-Böll-Gymnasium (Troisdorf)
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Landeszentrale für politische Bildung NRW
Die Leitung der wissenschaftlichen Begleitung liegt bei Prof. Dr. Helmut Bremer.
Die Bearbeitung liegt bei Dipl. Päd. Felix Ludwig.
Hintergrund und Ziele
Das Projekt widmet sich dem zuletzt wieder stärker beachteten Phänomen, dass Jugendliche vermehrt Distanz zur Politik im engeren Sinne zum Ausdruck bringen. Allerdings ist verschiedentlich herausgearbeitet worden, dass dies eher eine „Oberflächenerscheinung“ ist. Jugendliche und junge Erwachsene haben demnach durchaus Meinungen, Interessen und Handlungsdispositionen in Bezug auf Politik, können diese aber oft nur bedingt ein- bzw. zum Ausdruck bringen. Die Gründe sind unterschiedlich: Häufig finden sich keine lebensweltlichen Anknüpfungspunkte, es bestehen (gerade bei sog. „Bildungsfernen“) Tendenzen des „Selbstausschlusses“ aufgrund geringer habitueller Ressourcen und kultureller Schranken, es besteht häufig der Eindruck, Politik sei eine „fremde Welt“, in der die eigenen Interessen, Themen und Praxisformen nicht erwünscht sind. Allerdings gilt das oft auch umgekehrt, d.h., dass auch für Mandatsträger_innen die Lebenswelten Jugendlicher „fremd“ sind. Hinzu kommt, dass oft wenig Berührungspunkte mit Politiker_innen und Mandatsträger_innen vorhanden sind. Insofern liegt hier im weiteren Sinne ein „Verständigungsproblem“ bzw. „Entfremdungsproblem“ zwischen Politik und Jugendlichen vor. Das in dem Projekt angestrebte Ziel, Jugendlichen Probleme, Abläufe und Entscheidungsstrukturen des politischen Prozesses näher zu bringen und Erfahrungen mit Politik und Mandatsträger_innen zu ermöglichen, kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die oft gegenseitige Distanz zu verringern.
Für die wissenschaftliche Begleitung spielt darüber hinaus auch eine Rolle, dass hier tiefere Ursachen vorliegen können und das Kommunikations- oder Verständigungsproblem vielfach nur eine Oberflächenerscheinung ist. Gerade mit den vorgesehenen qualitativen Methoden besteht die Möglichkeit, solche tiefer sitzenden Barrieren und Motive ansatzweise aufzuspüren. Demgegenüber geht es bei den quantitativen Anteilen auch darum, Veränderungen über den Projektzeitraum zu erfassen.
Methoden:
- Teilnehmende Beobachtung
- Standardisierte Befragung von Schüler_innen zu zwei Zeitpunkten
- Gruppenwerkstätten/Gruppendiskussionen mit verschiedenen Akteur_innen
- Expert_innengespräche
Publikation
Abschlussbericht 2015 (Jugend für Politik gewinnen)