Eine Kooperation mit der Ringvorlesung „Positionen zur postmigrantischen Gesellschaft“ der Fakultät für Philologie und dem Diskussionsforum des Instituts für Arabistik und Islamwissenschaft „(Angst)frei debattieren über den Nahostkonflikt: Wo, wenn nicht an der Universität?“
04.11.2024 | 14.15-15.45 Uhr | Bochum
Anmeldung unter: https://eveeno.com/340308593
Eine Kooperation mit dem Zentrum für Wissenschaftsdidaktik der RUB.
Viele Lehrende kennen Situationen in Lehrveranstaltungen, in denen sie mit politischen Statements, ausgrenzenden, frauenfeindlichen oder rassistischen Äußerungen konfrontiert sind. Nicht immer sind wir darauf vorbereitet, nicht immer wissen wir, wie wir ad hoc darauf reagieren können.
Im Workshop wollen wir zunächst einige Begriffe bestimmen und anhand wissenschaftlicher Definitionen etwas Klarheit in das Dickicht bringen: Vielfalt, Integration, Rassismus, Radikalismus, Populismus, Nationalismus. Welche Formen der Ausgrenzung und der politischen Grenzüberschreitung erleben wir in Lehrveranstaltungen und in der Hochschule? Wie gehen wir damit um? Und wie können wir angemessen eingreifen?
Referent*innen:
Dr.'in Claudia Bade
Prof. Dr. Malte Schophaus
05.11.2024 | 09.30 – 17.00 Uhr | Workshop für Lehrende| Bochum
Anmeldung unter: https://fortbildungsportal.ruhr-uni-bochum.de/kurs?id=2226
Antisemitismus manifestiert sich als Gewaltform in unterschiedlichen Sozialräumen und tritt verstärkt in institutionellen Kontexten in Erscheinung. Die Kontinuität antisemitischer Strukturen und die zunehmende Intensität antisemitischer Vorfälle im Hochschulkontext verweisen auf die Notwendigkeit, den Umgang mit Antisemitismus zu professionalisieren und strukturell zu verankern. Erst mit der zunehmenden Thematisierung des gegenwärtigen Antisemitismus aus jüdischen Perspektiven und ersten empirischen Studien zu Antisemitismus in Bildungssettings entwickelten sich in den letzten Jahren antisemitismuskritische und intersektionale Analysen. Diese rücken die Auswirkungen antisemitischer Strukturen und Praktiken stärker in das Bewusstsein der Fachöffentlichkeit und können nun in Teilen auch auf Hochschulen übertragen werden.
Der Workshop stellt zentralen Herausforderungen dar und zeigt praxisnahe Handlungsoptionen für einen Umgang mit Antisemitismus auf, bei dem der Schutz der Betroffenen im Vordergrund steht.
05.11.2024 | 16.30 – 18.00 Uhr | Online-Vortrag
Zur Anmeldung: https://eveeno.com/236820487
Israel – das Land, das sie als Kind oft besuchte, da ein Teil ihrer Familie hier vor Jahrzehnten Zuflucht fand. Es ist das Land der Menschen, die S. durch Erzählungen ihres Großvaters kennenlernte, und gleichzeitig der Menschen, denen sie heute beim Trampen zwischen Tel Aviv und Jerusalem begegnet. Früher, da gab es den Untergrundkämpfer Yitzchak, der Tomaten in der Wüste überleben lassen konnte. Es gab Eva und Zwi Goldberg, die ihre Sehnsucht nach der alten Heimat mit deutschen Rosen zu besänftigen versuchten. Heute ist da Mohammad, der in einem Techno-Club auflegt und nicht über seine jüdische Exfreundin hinwegkommt. Es gibt den Siedler Rafi und den Beduinen Abdallah, die wie Zwillingsbrüder aussehen, aber keine sind. Und es gibt den Cafébesitzer Lior, der davon träumt, mit seiner Tochter einen Roadtrip in einem himmelblauen VW-Bus zu machen. Und während S. immer mehr über das Leben dieser Menschen lernt, eröffnet sich ihr die eigene Geschichte – und ihr eigener Platz in diesem Land. Sara Klatt zeigt uns ein Land, so vielschichtig wie seine Bewohner, und nimmt uns mit auf eine außergewöhnliche Reise durch das heutige und das vergangene Israel. Ein Land voller Lebendigkeit. Aber auch ein Land zwischen Traum und Trauma.
06.11.2024 | 16.00 – 18.00 Uhr | Bochum
Anmeldung unter: https://eveeno.com/290325222
Sara Klatt, 1990 geboren, ist in Hamburg aufgewachsen. Sie ist Enkelin eines nach Israel ausgewanderten Berliner Juden und Tochter eines aus Königsberg geflüchteten Deutschen. Im Alter von 21 zog sie erstmals für ein Jahr nach Tel Aviv und kehrte später immer wieder für längere Aufenthalte und zahlreiche fotografische Projekte zurück. In Hannover studierte sie Fotojournalismus & Dokumentarfotografie, in Potsdam und Haifa Jüdische Studien. Sie fotografierte in Jerusalem für eine israelische Presseagentur und betreute zuletzt ein Netzwerk für deutschsprachige Shoah-Überlebende aus Tel Aviv. Sara Klatt lebt in Berlin. »Das Land, das ich dir zeigen will« ist ihr erster Roman.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit der Psychologischen Studienberatung der RUB.
Ein Stolperstein ist ein kleines Denkmal zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus. Jeder messingverzierte Stein, der vor dem letzten frei gewählten Wohnsitz des Opfers verlegt wird, trägt dessen Namen und Lebensdaten. Diese Steine erinnern an Jüdinnen*Juden, Rom*nja, Sinti*zze, Dissident*innen, Zeugen Jehovas, homosexuelle Menschen, Menschen mit Behinderungen und andere, die vom NS-Regime verfolgt wurden. Bis 2024 wurden zehntausende Stolpersteine in ganz Europa verlegt, womit sie das größte dezentrale Mahnmal der Welt bilden.
In Deutschland wird der 9. November oft mit dem sogenannten „Stolperstein putzen“ begangen. Dieses Gedenken ist besonders bedeutend, da es mit dem Jahrestag der gewaltsamen Novemberpogrome von 1938 zusammenfällt. Durch das Säubern der Steine gedenken die Teilnehmenden der Opfer und betonen die Bedeutung der Erinnerung an den Holocaust und des Kampfes gegen Hass.
An der RUB möchten wir die Opfer von Verfolgung und Vernichtung ehren, indem wir eine interaktive Exkursion organisieren, die uns in die Geschichte und das Leben derjenigen eintauchen lässt, die in Bochum vom NS-Regime betroffen waren.
Am 7. November um 16:00 Uhr wird eine Exkursion auf Deutsch stattfinden, am 8. November um 16:00 Uhr eine auf Englisch. Treffpunkt ist das Bochumer Rathaus. Gemeinsam werden wir einige Stolpersteine in der Bochumer Innenstadt erkunden, uns in die Geschichte und Lebensgeschichten der Menschen des 20. Jahrhunderts vertiefen und über ihr Schicksal „stolpern“, um uns ihrer bewusst zu werden. Anschließend gehen wir zum Universitätscampus, um bei Tee das Thema gemeinsam zu reflektieren.
07.11.2024 | 16.00 – 19.00 Uhr | Exkursion | Dauer 2 – 3 Stunden | Bochum
Anmeldung unter: https://eveeno.com/203944122
Ob es die Bilderflut in den sozialen Medien, das mangelnde Wissen über die palästinensische Geschichte an deutschen Universitäten, ungerechtfertigte Vorwürfe, der Verlust eines geliebten Menschen, die Stigmatisierung in den Medien und im öffentlichen Raum oder die Diskriminierung und das Desinteresse der Mehrheitsgesellschaft ist – dieses Treffen bietet einen Schutzraum, der persönliche und kollektive Verarbeitungsprozesse durch Solidarität unterstützt und gemeinschaftlichen Rückhalt erlebbar macht.
Wir alle suchen nach Wegen, um schwierige Zeiten zu bewältigen, sei es durch Spiritualität, durch Freund*innen und Familie, durch digitale Solidaritätsnetzwerke, durch therapeutische oder aktivistische Räume sowie Ausdrucksformen wie Kunst.
- Welche Räume oder Ressourcen haben dir geholfen, die aktuellen Herausforderungen zu verarbeiten und zu verstehen?
- Wie gehst du mit den emotionalen Auswirkungen von Informationsfluss und sozialen Medien im Alltag um?
- Welche Rolle spielen Gemeinsamkeiten und Unterschiede innerhalb deiner Communities für die gegenseitige Unterstützung?
- Wie haben sich dein emotionales Erleben und deine Wahrnehmung durch die Ereignisse des letzten Jahres verändert?
- Wie erlebst du Deutschland als Person mit palästinensischen Wurzeln?
Dieser Dialog lädt dazu ein, aktives Zuhören, emotionalen Ausdruck und Empowerment in herausfordernden Zeiten zu stärken.
Paulina Abufhele ist eine chilenisch-palästinensische Kulturarbeiterin, Forscherin und Dozentin für Dabke und modernen Tanz. Ihre Forschung behandelt Tanz als Medium für transgenerationale Traumaverarbeitung, Reaktivierung kollektiver Erinnerung, sowie der Lebenserhaltung und der Selbstheilung. Ihre Interessen liegen auf Interkulturalität, dekolonialen Feminismen und Studien des Globalen Südens. Sie berät Kultureinrichtungen in NRW in den Bereichen Personal, Programmgestaltung und Publikumsentwicklung aus einer antirassistischen Perspektive.
07.11.2024 | 18.00 – 20.00 Uhr | Bochum
Anmeldung unter: https://forms.gle/wrDSXw9aFH8Hz1DCA
Fragen an die Referentin: info.saferspaces@gmail.com
The event is a cooperation with the RUB's Psychological Student Counseling.
A Stolperstein, or "stumbling stone," is a small memorial commemorating individual victims of Nazism. Each brass-plated stone, placed in front of the victim's last freely chosen residence, is inscribed with their name and life dates. These stones honor Jews, Roma, Sinti, dissidents, Jehovah's Witnesses, homosexual people, people with disabilities, and others persecuted under the regime. As of 2024, tens of thousands of Stolpersteine have been installed across Europe, making it the largest decentralized memorial in the world.
In Germany, November 9th, the anniversary of the November Pogroms, is sometimes marked by "Stolperstein putzen," or the cleaning of Stolpersteine. This act is especially poignant as it coincides with the anniversary of the violent pogroms of 1938. By polishing the stones, participants pay tribute to the victims and underscore the importance of remembering the Holocaust and fighting against hatred.
We aim to honor the victims of extermination and persecution by organizing an interactive excursion, immersing ourselves in the history and lives of those in Bochum affected by the Nazi regime.
On November 7th at 16:00, we will meet for an excursion in German, and on November 8th at 16:00, we will meet for an excursion in English. The meeting point is the Rathaus. We will explore some of the Stolpersteine in Bochum’s city center, dive into the history and life stories of the people who lived here in the 20th century, and "stumble across" their fates, bringing awareness to their experiences. Afterward, we will head to the university campus for tea and reflection on the topic.
08.11.2024 | 16.00 – 19.00 Uhr | Excursion | will last 2–3 hours | Bochum
Anmeldung unter: https://eveeno.com/124908893
Der Vortrag geht auf Dimensionen von Rechtspopulismus/-extremismus an Hochschulen ein, die in der Studie „Wissenschaftsbezogener Rechtspopulismus/-extremismus an Hochschulen – Umgangsweisen und Handlungsempfehlungen“ herausgearbeitet wurden. So zeigt sich Rechtspopulismus/-extremismus zum einen als Störung des Forschungs- und Lehralltags, wenn etwa externe Akteur*innen für gezielte Aktionen den Campus betreten. Zum anderen sind rechtspopulistische/-extreme Akteur*innen Teil der Hochschule – sie studieren, tragen Doktortitel, haben Professuren inne oder sind in Verwaltung und Technik tätig. Rechtspopulistische/-extreme Positionen zeigen sich folglich nicht nur in Opposition zur Wissenschaft, sondern reklamieren für sich Wissenschaftlichkeit. Für die Hochschule wird dies über Fächergrenzen und Statusgruppen hinweg zu einem wissenschaftsspezifischen Problem, als das es zu Blockaden von Bildungs- und Erkenntnisprozessen kommen kann. Der Vortrag endet mit einem Ausblick auf mögliche Umgangsweisen an Hochschulen.
11.11.2024 | 15.00 – 16.30 Uhr | Online-Vortrag
Anmeldung unter: https://eveeno.com/624752906
Im Rahmen dieser Veranstaltung wird der Referent seine subjektiven Erfahrungen aus der politischen Bildungsarbeit zu Israel/Palästina mitteilen. Im Zentrum steht eine kritische Einordnung dieser Erfahrungen in den gesamtgesellschaftlichen Diskurs sowie in die deutsche Israel/Palästina-Politik: Welche gesellschaftlichen Spannungsverhältnisse prägen den deutschen Diskurs über Israel/Palästina? Wie können wir gesamtgesellschaftlich mit diesen Spannungen umgehen und woran soll sich unsere politische Urteilskraft orientieren? Was muss sich diskursiv und politisch verändern?
Da der Referent selbst Palästinenser ist, versucht die Veranstaltung Einblicke in eine Wahrnehmung der heterogenen palästinensischen und allgemein migrantischen Community zu liefern. Im Anschluss wird es einen längeren Zeitraum für Fragen und Diskussionen geben.
Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten. Grundkenntnisse zum Israel/Palästina Konflikt und den Diskurs in Deutschland sind wünschenswert, aber nicht notwendig. Es besteht die Möglichkeit bei Unklarheiten Fragen zu stellen oder bei Meinungsverschiedenheiten eine moderierte Diskussion zu führen.
Ahmad Dakhnous (er/ihm) ist Referent der politischen Bildung mit einem Fokus auf Rassismus- und Antisemitismuskritik, Flucht/Migration, Ankommensprozesse und Israel/Palästina. Er studiert Erziehungs-, Wirtschafts- und Politikwissenschaften mit einem besonderen Schwerpunkt auf den Israel-Palästina-Konflikt. Aufgewachsen als Palästinenser in einem Flüchtlingslager in Syrien, lebt er seit 2016 in Deutschland.
12.11.2024 | 16.15 – 17.45 Uhr | Bochum
Anmeldung unter: https://eveeno.com/292056645
In einer Gesellschaft, in der Rassismus alltäglich ist, können Empowermenträume Orte sein, in denen ein Durchatmen möglich wird. Dieser Safe(r) Space lädt explizit Studierende, die eine palästinensische Familiengeschichte haben, ein, gemeinsam einen Raum für Empowerment, Erfahrungsaustausch und Vernetzung zu gestalten. Wir stellen uns zudem die Fragen:
Was sind die notwendigen Voraussetzungen für Selbstfürsorge in unserem Alltag und in den gegeben politischen Verhältnissen?
Welche Rolle spielen Communities und Solidaritäten im Kontext von Rassismus und Empowerment?
Zur Referentin:
Der Online Safe(r) Space wird begleitet von Jinan Dib (sie/ihr). Diese ist Soziolinguistin und arbeitet als politische Bildungsreferentin zu Empowerment, Rassismus- und Machtkritik, Antidiskriminierung und Partizipation bundesweit sowohl in der Jugend- als auch in der Erwachsenenbildung. Als Lehrbeauftragte unterrichtet Jinan Dib an verschiedenen Hochschulen und forschte als Wissenschaftliche Mitarbeiterin zu den Auswirkungen rassistischer Gewalt.
12.11.2024 | 15.00 – 17.00 Uhr | Online
Anmeldung unter: https://eveeno.com/324892653
Wir haben uns im Juli zu einem Gespräch über den Krieg in Gaza und Israel getroffen und darüber, wie er wahrgenommen, kontextualisiert und wiedergegeben wird. Wir laden Sie alle ein, das Gespräch fortzusetzen und zu erkunden, wie und inwiefern diese weit entfernten Ereignisse für uns als Einzelpersonen und Mitglieder der Universitätsgemeinschaft von Bedeutung ist.
Wir sind uns der Verwirrung bewusst, die dieser Krieg und seine Auswirkungen auslösen und die oft starke Emotionen hervorrufen. Daher ist die einzige Bedingung für die Teilnahme, dass wir uns mit einer Stimme und auf eine Weise beteiligen, die wirklich respektvoll ist und nicht darauf abzielt, andere zu verletzen oder das Gespräch zu dominieren.
12.11.2024 | 13.30 – 17.30 Uhr | Gesprächsrunde | UDE
Anmeldung unter: https://eveeno.com/205370611
Yariv Lapid ist Strategieberater am United States Holocaust Memorial Museum in Washington DC und leitet dort die Konzeption eines neuen Forschungszentrums für Holocaust Education. Zuvor war er Direktor des Levine Institute for Holocaust Education des Museums. Er studierte Geschichte in Israel und Deutschland, war Forschungsstipendiat am Van Leer Institute und arbeitete bei israelischen NGOs, die sich mit sozialen Konflikten befassen. Von 1998 bis 2006 arbeitete er bei Yad Vashem in Jerusalem und leitete die Arbeit mit europäischen Pädagog*innen. Von 2007 bis 2013 war er der leitende Leiter der Bildungsabteilung der Gedenkstätte Mauthausen in Österreich und Mitglied der österreichischen Delegation bei der IHRA. 2013 bis 2018 war er Direktor des Center for Humanistic Education im Ghetto Fighters House in Israel und Mitglied der israelischen Delegation bei der IHRA.
Zuletzt ist sein Artikel „In Search of Meaning and Relevance: Applying Participant Centered Learning at Holocaust Sites” (Wolfgang Schmutz, Yariv Lapid & Paul Simmons, 2024) erschienen.
We will discuss (a) why anti-Jewish and anti-Muslim racism are so controversial today, (b) how we can address this controversy by thinking about them together and in terms of their historical formation within Christian Europe, and (c) what are the implications of this for Muslim-Jewish encounters.
Our core objective is to contribute to public understanding of the racisms experienced by Jews and Muslims, including the understanding of members of each minority about the other. We believe that thinking rigorously about the connections between Islamophobia and antisemitism provides a basis for a stronger anti-racist culture in Europe. For this event, we hope to provide some research-based perspective to deepen understanding of these issues.
13.11.2024 | 18.00 – 20.00 Uhr | Online-Vortrag in englischer Sprache
Anmeldung unter: https://eveeno.com/258465421
Yuval Noah Harari gibt an, dass Kriege viel mehr durch Erzählungen angetrieben werden als durch den Mangel an weltlichen Bedürfnissen wie Nahrung oder Wasser. Viel früher als Harari hat Saul Friedlander in seinen zwei Bänden über den Holocaust versucht, sich mit den Grenzen der Erzählstruktur auseinanderzusetzen und einen multiperspektivischen Ansatz gewählt. Diese Veranstaltung wird mit einem subjektiven, etwas intimen Monolog beginnen, in dem über einige Dynamiken nachgedacht wird, die diesen Krieg antreiben, gefolgt von einem offenen Gespräch, zu dem Sie alle eingeladen sind.
Yariv Lapid ist Strategieberater am United States Holocaust Memorial Museum in Washington DC und leitet dort die Konzeption eines neuen Forschungszentrums für Holocaust Education. Zuvor war er Direktor des Levine Institute for Holocaust Education des Museums. Er studierte Geschichte in Israel und Deutschland, war Forschungsstipendiat am Van Leer Institute und arbeitete bei israelischen NGOs, die sich mit sozialen Konflikten befassen. Von 1998 bis 2006 arbeitete er bei Yad Vashem in Jerusalem und leitete die Arbeit mit europäischen Pädagog*innen. Von 2007 bis 2013 war er der leitende Leiter der Bildungsabteilung der Gedenkstätte Mauthausen in Österreich und Mitglied der österreichischen Delegation bei der IHRA. 2013 bis 2018 war er Direktor des Center for Humanistic Education im Ghetto Fighters House in Israel und Mitglied der israelischen Delegation bei der IHRA.
Zuletzt ist sein Artikel „In Search of Meaning and Relevance: Applying Participant Centered Learning at Holocaust Sites” (Wolfgang Schmutz, Yariv Lapid & Paul Simmons, 2024) erschienen.
13.11.2024 | 14.00 – 16.00 Uhr | Impuls & Gespräch | UDE
Anmeldung unter: https://eveeno.com/184062080
Obwohl regelmäßig gefordert wird, Bildung als naheligende Maßnahme gegen Antisemitismus einzusetzen, gibt es kaum Forschung zu den vielfältigen Materialien, die hierzu empfohlen und genutzt werden. Im Vortrag sollen Zwischenergebnisse einer qualitativen Studie über Bildungsmedien der politischen Bildung vorgestellt werden. Es zeigt sich, dass die pädagogische Arbeit zum israelbezogenen Antisemitismus besonders voraussetzungsvoll ist und hier mitunter stark abweichende Verständnisse von Antisemitismus zugrunde liegen. In einigen Fällen besteht ein signifikantes Risiko, antisemitische Bilder von Jüdinnen*Juden und/oder Israel zu verstärken.
14.11.2024 | 12.00 – 14.00 Uhr | Vortrag & Diskussion | UDE
Dieser Termin entfällt.
Berlin is the city with the largest Jewish and Muslim populations in Germany, among them a considerable Israeli as well as the largest Palestinian Diaspora in Europe. Living in proximity brings forth many forms of encounter across a wide range of domains: in formal dialogue, cultural production, commercial activities and in everyday life. Dialogue and alliances between Jews and Muslims exist in different fields such as interfaith relations, holocaust commemoration, antidiscrimination education, culture, and political advocacy. Local relations between Jews and Muslim tend to be influenced by cycles of geopolitical tensions and tranquility. Yet, the Hamas attack on Israel on October 7th and the ensuing Israel-Gaza war have had global repercussions with seismic effects on local encounters and dialogue initiatives. This talk will explore the shifts in encounter dynamics and contact zones based on ethnographic field work carried out in Berlin between 2021–23 as part of the ORA joint research project “Muslim-Jewish encounter, diversity & distance in urban Europe: Religion, culture and social model” as well as ongoing fieldwork after October 7th.
14.11.2024 | 16.00 – 18.00 Uhr | Online-Vortrag auf englischer Sprache
Anmeldung unter: https://eveeno.com/268885011
He is a post-doctoral fellow at the Max Planck Institute for the Study of Religious and Ethnic Diversity in Göttingen. Peretz’s research focuses on Jewish life in Germany in past and presence, Jewish–Muslim encounters, digital religion and postcolonial studies. His current research theme is “Dialogue in times of Crisis. Muslim–Jewish Encounters in Berlin in the Shadow of the October 7th Israel–Gaza war.” Peretz’s most recent book Zionism and Cosmopolitanism: Franz Oppenheimer and the Dream of a Jewish Future in Germany and Palestine deals with Jewish identity in fin de siècle Germany in the context of racial and colonial discourses.
Wenn wir jemandem etwas sagen, gehen wir in der Regel davon aus, dass die Person, die uns zuhört, nun weiß, was wir ihr gesagt haben, und zwar genauso wie wir es gesagt haben. Aber die Dynamik des Austauschs ist viel komplexer und es gibt Differenzen zwischen dem, was wir beabsichtigen, und oft glauben zu kommunizieren, und dem, wie unsere Kommunikation von anderen empfangen und wahrgenommen wird. Die teilnehmerzentrierte Bildung (Participant Centered Education) bietet Methoden zur Integration von Wissen, indem sie Raum für die Aushandlung von Perspektiven und die Anerkennung des einzelnen Teilnehmenden bietet.
Yariv Lapid ist Strategieberater am United States Holocaust Memorial Museum in Washington DC und leitet dort die Konzeption eines neuen Forschungszentrums für Holocaust Education. Zuvor war er Direktor des Levine Institute for Holocaust Education des Museums. Er studierte Geschichte in Israel und Deutschland, war Forschungsstipendiat am Van Leer Institute und arbeitete bei israelischen NGOs, die sich mit sozialen Konflikten befassen. Von 1998 bis 2006 arbeitete er bei Yad Vashem in Jerusalem und leitete die Arbeit mit europäischen Pädagog*innen. Von 2007 bis 2013 war er der leitende Leiter der Bildungsabteilung der Gedenkstätte Mauthausen in Österreich und Mitglied der österreichischen Delegation bei der IHRA. 2013 bis 2018 war er Direktor des Center for Humanistic Education im Ghetto Fighters House in Israel und Mitglied der israelischen Delegation bei der IHRA.
Zuletzt ist sein Artikel „In Search of Meaning and Relevance: Applying Participant Centered Learning at Holocaust Sites” (Wolfgang Schmutz, Yariv Lapid & Paul Simmons, 2024) erschienen.
15.11.2024 | 13.00 – 15.00 Uhr | Workshop| UDE
Anmeldung unter: https://eveeno.com/167338100