Forschungsprojekte
MAcroscopic quantum Transport maTERials by nanoparticle processing - MATTER
Förderungszeitraum: 01.06.2020-31.05.2026
In Kooperation mit:
- Prof. Stephan Schulz; Inorganic Chemistry an der Universität Duisburg-Essen
Forschungsziel
Ever since the discovery of topological surface states in three-dimensional (3D) topological insulators (TI), this fascinating physics has thrilled scientists. While arguable the transport properties of 3D TIs are of utmost importance for potential applications, they are extremely difficult to characterize, yet utilize for devices. The reason is that transport in those materials is always dominated by bulk carriers. Within this proposed research project, I will overcome the problem of bulk carrier domination conceptually by a nanoparticle-based materials’ design of interrupted early stage sintering. By this interrupted early stage sintering approach, I compact 3D TI nanoparticles at mild temperature and low pressure. The obtained highly porous macroscopic sample features a carrier density of the surface states in the order of 1018 cm-3, hence in a comparable order of magnitude as the bulk carrier density. Further, the interruptedly sintered nanoparticles impose energetic barriers for the transport of bulk carriers (hopping transport), while the connected surfaces of the nanoparticles provide a 3D percolation path for surface carriers. Within the preliminary work, my group tuned interruptedly sintered nanoparticles into a transport regime completely dominated by the surface states.
Within this project, nanoparticle-based macroscopic 3D TI materials will be developed towards test structures for devices. Their properties will be tailored by the nanoparticle synthesis (Objective 1) and the materials processing of interrupted early stage sintering (Objective 2). This is complemented by an in-depth characterization of the transport as well as spectroscopic properties and data modelling (Objective 3). My group will use this know-how for the fabrication of test devices (Objective 4). This combination will provide the first macroscopic quantum transport devices that utilize the unique electronic properties of surface states, overcoming the problem of bulk carrier domination.
Thermo-Harvested Autarkic Wireless Integrated Transmitter - THAWIT
Förderungszeitraum: 2021 - 2024
In Kooperation mit:
- Prof. Frank Ellinger; Schaltungstechnik und Netzwerktheorie an der Technischen Universität Dresden
Forschungsziel
Für das Internet der Dinge (IoT) im Allgemeinen und medizinische Sensoren im Speziellen werden drahtlose Datensender mit niedriger Leistungsaufnahme benötigt. Die Energieversorgung solcher Sender beruht auf der Verwendung von Batterien oder der ineffizienten Energiegewinnung aus Hochfrequenz (HF)-Wellen.
Mit THAWIT soll der weltweit erste drahtlose Sender entwickelt werden, dessen Energieversorgung durch kompakte, integrierte thermoelektrische Energiegewinnung erfolgt. Um einen versorgungsautarken Betrieb zu ermöglichen, müssen folgende Herausforderungen überwunden werden. Der Energieverbrauch der Sender muss massiv reduziert werden, während die Leistungsdichte des thermoelektrischen Generators deutlich gesteigert werden muss. Eine zentrale Herausforderung ist dabei die Integration in Silizium, welche die Auswahl möglicher Materialzusammensetzungen einschränkt. Zu den zentralen Herausforderungen zählt die Erforschung siliziumkompatibler Thermogeneratoren mit einer Leistungsdichte über 10 μW/mm2 bei einer moderaten Temperaturdifferenz von 7 K. Dazu müssen die Geometrie und Materialzusammensetzungen des thermoelektrischen Generators rigoros optimiert werden. Die hohe Ausgangsleistungsdichte bedingt eine große Schenkellänge, was die Wahl des Photoresists und der Abscheidungsparameter des thermoelektrischen Materials beeinflusst. Zur Reduktion der thermischen Leitfähigkeit soll ein neuer Prozess für die Herstellung der p-dotierten Schenkel erforscht werden. Zusätzlich entwickeln wir einen siliziumkompatiblen Energiespeicher. Um die Kompatibilität mit der Fertigungstechnologie/-Ausrüstung am IFW zu ermöglichen, wird dieser als flacher hochleistungsfähiger interdigitaler Mikro-Superkondensator in Silizium realisiert. Der Speicher basiert auf fotolithografisch strukturierten gesputterten Elektroden und einem Festkörperelektrolyt.
Unter Berücksichtigung auftretender Ladungsverluste und einer verfügbaren Chipfläche von 2 mm2 muss die Leistungsaufnahme des CMOS Datensenders etwa 10 µW betragen. Um diese ultra-niedrige Leistungsaufnahme zu ermöglichen, werden direkt modulierte Oszillatoren mit aggressivem Tastverhältnis von 0.1 %, schnellem Einschalten und minimierten Ruheverlusten erforscht. Zusätzlich zu impedanzangepassten Antennen werden induktive Antennen untersucht, die direkt in den LC-Resonator des Oszillators integriert werden können. Eine textilkompatible, gewebte oder gedruckte Antenne wird für den Demonstrator entwickelt. Der Demonstrator soll den Spezifikationen des Medical Implant Communication Service (MICS) entsprechen. Das abschließende Ziel ist die Demonstration einer Datenübertragung um 400 MHz mit einer Datenrate von 1-10 kb/s für Distanzen von bis zu einem Meter.
THAWIT vereint die komplementären Kompetenzen von Gabi Schierning, IFW, auf dem Gebiet der thermoelektrischen Bauelemente und Frank Ellinger, TUD, im Bereich integrierter HF-Schaltungen mit geringer Leistungsaufnahme.
Verfahren für die kreislaufwirtschafliche Nutzung von Silizium mittels Gasphasen-Synthese - WISENT
Förderungszeitraum: 2022 - 2024
In Kooperation mit:
- Dr. Sophie Marie Schnurre; Institut für Umwelt und Energie, Technik und Analytik e.V.
- Prof. Julia Krisitin Hufenbach; Leibniz Institute für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden und Technische Universität Bergakademie Freiberg
Forschungsziel
Abfallprodukte der Silizium-Solarwafer- und Halbleiter-Fertigung bzw. -Anwendung werden verwendet, um diese durch nachgeschaltete Prozessschritte für den Einsatz in verschiedenen Anwendungen wie Lithium-Ionen-Batterien, Dioden, Thermoelektrik oder Hockleistungskeramiken zu ertüchtigen.
Der Fokus liegt auf dem Material- und Verfahrens-Aspekt:
Das Material muss im Hinblick auf die Weiterverarbeitung eingehend charakterisiert werden. Diese erfolgt in einem Gasphasenreaktor zur Nanomaterial-Herstellung. Die kontinuierliche Förderung von großen Pulvermengen stellt dabei eine verfahrenstechnische Herausforderung dar. Im Reaktor wird das Material z.T. von Verunreinigungen befreit und ggf. dotiert. Das entstandene Material wird mittels Laser-Strahlschmelzen (LBPF) zu Demonstratoren verarbeitet, die elektrisch charakterisiert werden, um ihre Verwendbarkeit für die o.g. Anwendungen zu verifizieren.
Neben dem volkswirtschaftlichen Gesamtnutzen können insbesondere Unternehmen aus den Bereichen PV-Recycling, Anlagenbau, Materialaufbereitung sowie LBPF-Endanwender unmittelbar profitieren, indem sie ihr bestehendes Fertigungs- und Produktportfolio um entsprechende Technologien und Komponenten erweitern. Typischerweise sind diese Segmente häufig durch KMU geprägt: Reaktoren zur Nanomaterialsynthese, wie sie in diesem Vorhaben zum Einsatz kommen, liegen im Aufgabenbereich von Anlagenbauern im KMU-Sektor, ebenso wie die Auslegung und Produktion eines Pulverförderers. LBPF-Prozesse ermöglichen die zeitnahe Bereitstellung von Funktionsprototypen und die endkonturnahe Herstellung komplexer Bauteile (mit entsprechender Funktionsintegration), die mittels konventioneller Fertigungstechnologien nur schwer oder nicht hergestellt werden können. Daraus ergibt sich insbesondere für KMU das Potenzial, dass Versorgungsketten flexibilisiert, Lagerkosten reduziert und Lieferengpässe bestimmter Produkte überbrückbar sind. Eine leistungsfähige On-Demand-Fertigung ist die Folge.