Sinem Kilincarslan
Sinem Kilincarslan, absolvierte ein Auslandssemester in Leeds, Nordengland, Großbritannien
Im Ausland zu sein, daran ist die aufgeweckte Bachelorstudentin der Anglistik und Kunstwissenschaft gewöhnt. Ein Schuljahr hat sie bereits in Colorado (USA) verbracht, jetzt wurde sie neugierig auf ein anderes Land: Ein Semester lang studierte Sinem in Leeds Anglistik. Die Kurse gefielen ihr schon sehr gut, weil sie wie Diskussionsrunden aufgebaut waren. Eben dieser Austausch mit anderen Menschen ist der ERASMUS-Studentin sehr wichtig: „Auf neue Gedanken kommt man nur durch Gespräche mit anderen Menschen und im Kontakt mit anderen Kulturen.“ Für ihre Zeit in Großbritannien hat sie sich neben ihrem Studium vorgenommen, sich ehrenamtlich in einer Galerie zu engagieren. Denn Sinems Herz schlägt nicht nur für die englische Sprache, sondern vor allem auch für die Kunst.
Welche Erfahrungen sind für dich besonders prägend während deiner Auslandsaufenthalte?
Sich trauen neue Dinge anzugehen und Neues kennenzulernen – das macht es auch so aufregend. An manchen Stellen kostet es Überwindung, seine Grenzen auszuloten, aber nur so kann man sich weiterentwickeln. Dass ich selbständig einen einjährigen USA-Aufenthalt organisieren und durchführen kann, hat mein Selbstvertrauen gestärkt. Wichtig dabei ist, kommunikativ und offen für das Unbekannte zu sein. Ein Auslandsaufenthalt ist eine große Chance, mehr über die Welt und unsere Mitmenschen zu erfahren. Indem man ganz genau hinguckt, beobachtet und umsichtig ist, können auch bisherige Sichtweisen überprüft und eventuell auch verändert werden.
Warum hast du dich für ein geisteswissenschaftliches Studium entschieden?
Ob Bildende Kunst, Literatur, Film oder Theater – es geht in den Geisteswissenschaften immer um Kultur und wie gesellschaftlichen Themen in ihr verarbeitet werden. Der Mensch wird immer ein bisschen Kultur im Leben brauchen, um gedanklich rege zu bleiben, seine Umwelt zu verarbeiten oder als Ausgleich zur Arbeit. Solange Kultur ein Stück von jedermanns Leben ist, wird es den Kulturbereich als Jobperspektive auch in der Zukunft geben – und solange sollten und werden sich Geisteswissenschaftler/innen auch mit der Kultur beschäftigen, sie analysieren und immer wieder neue Erkenntnisse über unser Leben und Denken gewinnen.
Dein Stipendium für den USA-Aufenthalt hast du dir durch einen Kreativwettbewerb selbst erarbeitet, jetzt studierst du Kunstwissenschaft, ein relativ neues Fach an der UDE. Was fasziniert dich an Kunst?
Persönlich kann ich mich mit Kunst auf einem kreativen Weg ausdrücken und meine Gedanken damit festhalten. In der Malschule, die ich besucht habe, waren wir immer frei in der Wahl unseres Materials und unseres Motivs. Ich konnte meiner Kreativität also immer freien Lauf lassen, je nachdem, was mich gerade beschäftigt hat. Die Vermittlung und Anerkennung von Kunst sollte deshalb mehr gefördert werden, weil Bilder, Skulpturen und Installationen neue Gespräche und Gedanken anregen können. Ich hoffe, dass ich diesen Gedanken nach meinem Studium anderen Menschen näher bringen kann.
Veröffentlichung des Interviews: 26.03.2015