Wintersemester2024/25

Wissenschaftspraxis: Leseforschung
Di 12-14

Das Seminar will einen Einblick in aktuelle literatur- und medienwissenschaftliche Forschungsansätze sowie einen reflektierten Umgang mit wissenschaftlichen Texten vermitteln. Außerdem soll die Entwicklung wissenschaftlicher Fragestellungen sowie die Produktion und Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten eingeübt werden. Im letzten Teil des Seminars soll ein Überblick über Fördermöglichkeiten und Publikationsformen in den Literatur- und Medienwissenschaften gegeben werden. Thema des Seminars ist die Leseforschung, sowohl in systematischer als auch diachroner Perspektive. Das thematische Spektrum reicht von der Lesesuchtdebatte um 1800, literarische Leseszenen, digitales Lesen, Veränderungen der Buchkultur und Geisteswissenschaften durch Digitalisierung. Es wird aber auch die Möglichkeit bestehen, dass die Teilnehmer:innen eigene wissenschaftliche Fragestellungen präsentieren und zur Diskussion stellen.

 

Verlagspraxis
Di 16-19

Das Seminar soll einen Einblick in die Arbeitsabläufe eines Verlages vermitteln. Wie funktionieren moderne Verlage, welche Arbeitsfelder gibt es? Vermittelt werden grundlegende Kompetenzen wie das Redigieren und Überarbeiten von Texten, die Erstellung von Manuskripten, die Konzeption von Buchreihen ebenso wie das Schreiben von Klappentexten und Werbezettel für neue Bücher. Ergänzt wird die Seminararbeit durch das Gespräch mit Vertreter:innen aus der Verlagspraxis.

 

Gotthold Ephraim Lessing: Ästhetische Schriften, Briefe und Dramen
Do 12-14

Für die Entwicklung von Drama und Theater in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist der Einfluss Lessings kaum zu überschätzen. Sowohl in umfangreichen dramentheoretischen Schriften als auch in periodischen ‚Literaturbriefen‘ reflektiert Lessing über das Schauspiel und seine Wirkung. Lessings Schriften zum zeitgenössischen Theater werden in Auszügen Gegenstand des Seminars sein. Im Zentrum steht darüber hinaus die Analyse der Dramen „Miss Sara Sampson“, „Emilia Galotti“, „Minna von Barnhelm“ und „Nathan der Weise“.

 

Geschichte und Theorie der Kriminalerzählung (1786-1925)
Do 16-18

Das Proseminar interessiert sich für literarische Darstellungen von Verbrechen und Wahrheitsfindung. Einsatzpunkt sind Pitavalerzählungen des ausgehenden 18. Jahrhunderts und Friedrich Schillers prominente und genrebildende Erzählung „Verbrecher aus Infamie“. Analysiert werden ferner Erzählungen von Heinrich v. Kleist, E.T. A. Hoffmann, Annette v. Droste-Hülshoff sowie Prosatexte der 1920er Jahre von Alfred Döblin, Joesph Roth und Ernst Weiß. Im Fokus stehen dabei Konstruktionen des Verbrechens, literarischer Bilder der Täter:innen, aber auch Formen und Reflexionen der Wahrheitsfindung. Als ein wichtiger Bezugspunkt der kriminalliterarischen Forschung hat sich dabei das von Carlo Ginzburg entworfene ‚Indizienparadigma‘ herauskristallisiert, das ein Modell des Erzählens anhand von Spuren entwickelt. Neben den literarischen Texten und Ginzburgs „Spurensicherung“ sollen auch literaturwissenschaftliche Forschungsansätze in die Seminararbeit einbezogen werden.