Bergbausprache als Kulturgut
Bergbausprache als Kulturgut
Das Forschungsinteresse zielt darauf ab zu dokumentieren, welche Charakteristika die Bergbausprache des Ruhrgebiets aufweist, und zwar auf der Basis ihres interaktionalen Gebrauchs in berufsnahen Aktivitäten, umso natürlichen Sprachgebrauch möglichst gegenstandsnah beschreiben zu können. „Pit Talk“ (Braber 2018) und entsprechende Varietäten werden bei den Bemühungen um die Erhaltung von Sprache im Allgemeinen übersehen. Darüber hinaus wird die Sprache der Bergarbeiter oft nicht in der gleichen Weise als kulturelles Erbe gewürdigt wie materielle Kulturgüter. Da sich die Lebensweise der Bergarbeiter und ihrer Gemeinschaften in der postindustriellen Ära verändert, besteht ein hohes Risiko, dass diese einzigartigen Sprechweisen verschwinden. Demzufolge sind Maßnahmen zur Dokumentation, Erhaltung und Analyse dieser wertvollen Artefakte des kulturellen Erbes erforderlich.
In Kooperation mit dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum soll ein Testkorpus mit Audio-Aufnahmen von Gastführungen ehemaliger Bergarbeiter aufgebaut werden. Darüber hinaus wird der Wortschatz der Bergbausprache mit der Sense Relations Network Methode erhoben.
Gefördert werden die projektvorbereitenden Arbeiten vom Profilschwerpunkt „Wandel von Gegenwartsgesellschaften“. Geplant ist ein internationaler Verbundantrag mit Prof. Dr. Natalie Braber (Nottingham) und Dr. John Bellamy (Manchester), um die Bergbausprache im Ruhrgebiet und in den Midlands (UK) vergleichend zu untersuchen.
Förderinstitution: Profilschwerpunkt „Wandel von Gegenwartsgesellschaften“ (UDE)
Projektbeteiligte: Prof. Dr. Evelyn Ziegler, Dr. Nantke Pecht
Kooperationspartner: Deutsches Bergbau-Museum Bochum
Projektlaufzeit: 01. September 2022 bis 28. Februar 2023