Zugehörigkeit durch Sprache: Die soziale Indexikalisierung von Identität und Diversität [ZuS]

Zugehörigkeit durch Sprache: Die soziale Indexikalisierung von Identität und Diversität [ZuS]
 

Kooperatives Lehrprojekt mit Prof. Dr. Monika Dannerer
 

Im Mittelpunkt des Kooperations-Projekts, das auf den thematischen Pilotbereich Culture: Diversity and Identity fokussiert, steht die Konstruktion von Zugehörigkeit bzw. Nicht-Zugehörigkeit im Kontext innersprachlicher Diversität. Vor dem Hintergrund unterschiedlicher soziolinguistischer Dialekt-Standard-Konstellationen in Tirol und im Ruhrgebiet setzen sich die Studierenden thematisch mit dem Gebrauch dialektaler bzw. regionalsprachlicher Ausdrucksweisen auseinander, und zwar unter besonderer Berücksichtigung von Migration, d.h. Binnenmigration und transnationaler Migration, sowie unterschiedlicher Sprachwertstrukturen, sogenannter „sociolinguistic regimes“ (Gal 2011). Die thematische Auseinandersetzung erfolgt dabei mit dem übergeordneten Ziel, die Dimension der sprachlichen Zugehörigkeit für das Wohlergehen zu erfassen, d.h. Prozesse der sprachlichen Inklusion und Exklusion sowie des Othering in ihrer Bedeutung und Auswirkung auf die psychische Verfasstheit zu verstehen.

Das Projekt zielt auf fachwissenschaftliche Kompetenzen in drei Bereichen ab: (i) Variationslinguistik (Gebrauch dialektaler/regionalsprachlicher Ausdrucksweisen im Alltag), (ii) Soziolinguistik (Bewertung dialektaler/regionalsprachlicher Ausdrucksweisen), (iii) Linguistic Landscape-Forschung (eine noch relativ junge Forschungsrichtung, die sich mit der Beschriftung des öffentlichen Raums durch Schilder, Aushänge, Graffitis etc. beschäftigt). Die vermittelten Kompetenzen sollen in kooperativen studentischen Projekten empirisch umgesetzt und unter komparativer Perspektive reflektiert werden. Darüber hinaus wird auch die Methodenkompetenz der Studierenden durch die gemeinsame Arbeit gefördert (z.B. gemeinsame Erarbeitung eines Leitfadens für narrative Interviews zur Wahrnehmung und Bewertung dialektaler/regionalsprachlicher Ausdrucksweisen; Aufbau und Annotation eines gemeinsamen Korpus mit Bilddaten öffentlich sichtbarer Schrift).

 

Antragstellerinnen: Prof. Dr. Evelyn Ziegler

                                      Prof. Dr. Monika Dannerer / Universität Innsbruck

Projektlaufzeit:        März 2022 bis September 2022

Förderung:                AURORA (European Universities Alliance)