IN-EAST News
22.03.2017 - 17:32
IN-EAST-Absolvent im Porträt
Johannes Grünhage arbeitet an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Politik. Im Studium wählte er das Hauptfach Sozialwissenschaften und den Länderschwerpunkt China.
Viele kürze und längeren Aufenthalten in Ostasien, wie z.B. mein Studium an der Hunan University in Changsha / China, hatten meinen Wunsch geweckt, international arbeiten zu wollen, so dass ich mir durchaus einen mehrjährige berufliche Tätigkeit in Ostasien vorstellen konnte. So suchte ich nach Stellenangebote mit China- Fokus auf den einschlägig bekannten Jobportalen und bekam nach mehreren Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen ein Stellenangebot beim German Centre Shanghai.
Das German Centre Shanghai gehört der bayerischen Landesbank und bietet in seinem Bürokomplex in Pudong neben Büroflächen unterschiedliche Dienstleistungen für deutsche Unternehmen unter einem Dach. Als Projektleiter war ich verantwortlich für die Leitung eines Green Building Projektes, welches darauf abzielte, deutsche energieeffiziente Gebäudetechnologie in China zu etablieren- durch Plattformarbeit, Marketing, Trainings, etc. Mitgliedsunternehmen waren große deutsche Unternehmen als auch der deutsche Mittelstand, auf der chinesischen Seite richtete sich das Projekt an politischen Entscheider. Wichtig für diese Position waren ganz eindeutig die Sprachkenntnisse, da Verhandlungen und Präsentationen auf Chinesisch zum Joballtag gehörten. Zudem eine gewisse Flexibilität und fundiertes Wissen über wirtschaftspolitische Zusammenhänge.
Direkt von der Uni kommend Projektverantwortung zu übernehmen war natürlich eine Herausforderung, und direkt in Verhandlungen mit chinesischen Partnern zu gehen, sowieso. Aber: Ich konnte in kürzester Zeit viele Erfahrungen machen und praktische Kenntnisse erwerben, für die man in Deutschland längerer Zeit benötigt hatte. Vor allem habe ich direkt Verantwortung übernehmen können, und konnte sehr viele Projekte eigenverantwortlich anstoßen und umsetzen. Auch das wäre als Berufseinsteiger in Deutschland kaum möglich gewesen. Die Entscheidung, zunächst ins dynamische Ostasien zu gehen, war also für mich genau richtig und eine Erfahrung, die für meine weitere Karriere den Grundstein legte.
Ohne meine Chinesischkenntnisse hätte ich meinen ersten Job nie bekommen. Ich denke, dass die sprachliche Kompetenz neben den fachlichen Kenntnissen eine wichtige Rolle spielt. Der fachliche Praxisbezug und die Sprache sind definitiv Dinge, die unabdingbar für eine berufliche Tätigkeit mit Asienbezug sind, und ich denke, dass wir am Institut dafür gut vorbreitet wurden.
Nach einigen Jahren in Shanghai kehrte ich mit einem Stellenangebot als Projektleiter beim Chinesischen Zentrum Hannover nach Deutschland zurück. Das Chinesische Zentrum arbeitet eng mit der Landesregierung Niedersachsen zusammen, Projektfelder sind hier Bildung, Investitionsförderung und wirtschaftspolitische Zusammenarbeit. Zudem befindet sich das Konfuzius Institut Niedersachsens im Zentrum. Hier war ich für verschiedene Projekte verantwortlich, auch für die Niederlassung in Sachsen-Anhalt, und hatte die Möglichkeit, mehrmals im Jahr mehrwöchige Delegationsreisen nach China für deutsche Vertreter vorzubereiten und durchzuführen.
Nach drei Jahren in Hannover begann ich eine Tätigkeit als Projektleiter in Düsseldorf. Hier verantworte ich beim Wirtschaftsförderungsamt der Stadt Düsseldorf in Kooperation mit der IHK zu Düsseldorf und dem Kreis Mettmann den Aufbau einer Anlauf- und Beratungsstelle (Expat Service Desk) für internationale Manager sowie für Unternehmen, die internationale Manager anstellen. Erfahrung in der Leitung internationaler Projekte, Auslandserfahrung und Fremdsprachenkenntnisse waren Voraussetzungen für die Tätigkeit. Meine Chinesischkenntnisse sowie Kenntnisse und Erfahrungen mit Asienbezug sind Aspekte, die ich gerade am Asienstandort Düsseldorf gut in meine Arbeit einfließen lassen kann.
Weitere Erfahrungsberichte finden Sie hier:
https://www.uni-due.de/in-east/study_programs/testimonials/