Die Digitalisierung der Kommunikation ermöglicht nicht nur, sich mit Menschen zu vernetzen, die wir aus Offline-Kontexten kennen, sondern auch mit denjenigen – häufig beiläufig – in Kontakt zu treten, die wir als „Outgroup“ sehen. Zu diesen können im Vorfeld Vorurteile, Stereotype und womöglich Diskriminierungstendenzen bestehen. Dabei stellt sich die Frage, inwiefern durch die Online-Kommunikation ermöglichte Begegnungen mit Outgroups wünschenswerte kognitive und verhaltensrelevante Auswirkungen haben (etwa durch eine verbesserte Einstellung gegenüber der Outgroup). Dazu gilt unser Interesse folgenden Fragen:

• Wie können verschiedene Social Media-Inhalte zur Steigerung des Wissens zur Stigmatisierung von gesellschaftlichen Gruppen beitragen?
• Welche psychologischen Faktoren fördern die Reduktion von Vorurteilen bei der Nutzung digitaler Medien?
• Unter welchen Umständen können neue Kommunikationstechnologien Begegnungen unter (politisch) Andersdenkenden ermöglichen?
• Wann können soziale Medien durch Interaktionen unter (politisch) Andersdenkenden Polarisierungs- und Fragmentierungsprozessen entgegenwirken?

Diskutier mit mir! Evaluation einer digitalen Plattform zur Förderung vom politischen Dialog mit Andersdenkenden (Praxisprojekt im WS 2021/22)

Neubaum, G. (2021). Polarisierung. In I. Borucki, K. Kleinen-von Königslöw, S. Marschall, T. Zerback (Hrsg.), Handbuch Politische Kommunikation. Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26242-6_57-1

Neubaum, G., Sobieraj, S., Raasch, J., & Riese, J. (2020). Digital destigmatization: How exposure to networking profiles can reduce social stereotypes. Computers in Human Behavior, 112. https://doi.org/10.1016/j.chb.2020.106461

Neubaum, G., Krämer, N. C., & Alt, K. (2020). Psychological effects of repeated exposure to elevating entertainment: An experiment over the period of 6 weeks. Psychology of Popular Media Culture, 9(2), 194–207 doi:10.1037/ppm0000235