Vertiefer-Exkursion Pumpspeicherkraftwerk RWE und Wasserkraftanlage der Wasserwerke Westfalen

Am 20.01.2014 unternahm das Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft eine Vertiefer-Exkursion zum Pumpsopeicherkraftwerk "Koepchenwerk" in Herdecke und zum Wasserkraftwerk Hengsen bei Schwerte. Begleitet wurde die Exkursion von Andreas Schulz (RWE) und Carsten Kirchner (Wasserwerke Westfalen)

Pumpspeicherkraftwerk Koepchenwerk

Das Koepchenwerk wurde in den Jahren 1927 bis 1930 bei Herdecke errichtet. Es wurde nach einem Vorstandsmitglied des Bauherrn Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk benannt und gehörte zu den größten Wasserkraftwerken Europas. Schon damals bestand die Hauptaufgabe des Kraftwerkes in der Bereitstellung elektrischer Spitzenleistung. Am 1. August 1994 wurde die Altanlage mit ihren vier Maschinensätzen nach über 64 Jahren Betriebszeit stillgelegt. Sie steht heute unter Denkmalschutz.

Mitte der 80er Jahre wurde mit dem Bau eines neuen Kraftwerks begonnen. Das Herzstück dieses Kraftwerks ist eine Pumpturbine mit einer Leistung von 153 MW. Die Maschine ist innerhalb von etwa 60 Sekunden am Netz und kann bei gefülltem Oberbecken etwa vier Stunden ihre maximale Leistung abgeben.

Bei der Exkursion wurden - nach einem Kurzvortrag über die Grundlagen eines Pumpspeicherkraftwerkes und der historischen Entwicklung des Koepchenwerkes - die einzelnen Anlagenteile des Kraftwerks, insbesondere die Turbine, die Welle, der Kugelschieber und die Schaltzentrale, besichtigt und detailliert erläutert.

Laufwasserkraft Hengsen

Das Wasserkraftwerk Hengsen wurde 1937 erbaut und wird von den Wasserwerken Westfalen betrieben. Das Wasserkraftwerk besitzt zwei Kaplanturbinen mit einem Ausbaudurchfluss von jeweils 24 m³/s. Bei einer Fallhöhe von 5,5 m wird pro Turbine eine Nutzleistung von 1100 kW erzielt.

Besonderheit dieses Exkursionsziels war die noch im Bau befindliche, aber nahezu fertiggestellte, Fischaufstiegsanlage in Form eines Schlitzpasses zur Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit.