Hirnschäden bei Neugeborenen
Weg für effektivere Therapie geebnet
- 27.06.2022
Kommt es während der Geburt zu Sauerstoffmangel, kann das Gehirn eines Neugeborenen schwer geschädigt werden. Das Kind könnte behindert sein oder sogar früh sterben. Am häufigsten kommt es zur hypoxisch-ischämische Enzephalopathie (HIE). Für sie gibt es bisher nur bedingt effektive Therapien. Forschende der Medizinischen Fakultät der UDE verfolgen nun einen neuen Ansatz, der zu einer besseren Behandlung führen könnte. Die DGF unterstützt das Vorhaben für drei Jahre mit rund 500.000 Euro.
Geleitet wird das Forschungsprojekt am UK Essen von den Privatdozentinnen Josephine Herz und Jadwiga Jablonska. Im Fokus ihrer Arbeit stehen dabei Neutrophile, eine spezielle Art von Immunzellen. Bislang ging man davon aus, dass sie eine negative Rolle bei einem durch Sauerstoffmangel geschädigten Hirn spielen. „Mit unserem Team haben wir aber herausgefunden, dass sich Neutrophile enorm verändern können und dadurch vielleicht sogar verletzten Zellen des Gehirns helfen, sich nach einer Schädigung zu regenerieren“, erklärt Herz. Nun sollten weitere Forschungen genauer klären, wann, wo und wie Neutrophile bei einer HIrnschäsigung aktiv werden.
Im Bild: Josephine Herz (vorne) und Jadwiga Jablonska an einem Mikroskopie-Arbeitsplatz: Die Wissenschaftlerinnen untersuchen geschädigtes Gehirngewebe, um die Rolle neutrophiler Granulozyten besser zu verstehen.
Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1360