UDE trauert um Genderforscherin
Prof. Dr. Annette von Alemann verstorben
- von Ulrike Eichweber
- 13.08.2024
Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheit waren ihre Forschungsschwerpunkte als Professorin für Soziologie an der UDE. Am 6. August verstarb Annette von Alemann im Alter von 53 Jahren.
Die Genderforscherin war 2019 zunächst als Vertretungsprofessorin ans Institut für Soziologie gekommen, ab 2022 war sie dort Lehrstuhlinhaberin. Sie studierte Spanische Sprach- und Literaturwissenschaft, Sozial- und Kommunikationswissenschaften (1989-1991) an der Universidad Nacional de Cuyo (Argentinien). In Deutschland führte sie ihr Studium bis 2000 an den Universitäten Köln und Halle-Wittenberg fort. Von 2003 bis 2005 erforschte sie am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung die gesellschaftliche Verantwortung von Wirtschaftseliten. Zeitgleich koordinierte sie mit anderen einen Verbund, der Desintegrationsprozesse und Integrationspotenziale der Gesellschaft erforscht, an der Uni Bielefeld. 2013 wurde sie dort auch promoviert.
In ihrer Forschung an der UDE befasste sie sich intensiv mit den Bereichen Geschlechtersoziologie, der Sozialen Ungleichheitsforschung und Wirtschafts- und Organisationssoziologie. "Sie beeindruckte durch ihre außerordentliche Kompetenz in allen diesen Bereichen, die sie am Institut für Soziologie in Forschung und Lehre bis zu ihrer Erkrankung umfassend und unaufdringlich, aber stets mit sichtlicher Begeisterung für ihr Fach einbrachte. Wissenschaftlicher Austausch war ihr eine Herzensangelegenheit", heißt es in einem Nachruf des Instituts für Soziologie." Ein Beispiel dafür war ihre Vorstandsstätigkeit am Essener Kolleg für Geschlechterforschung (EKfG), deren Mitglied sie 2021 wurde.