Bei JACK handelt es sich um ein an der Universität Duisburg-Essen (UDE) entwickeltes E-Assessment-System, das die kontinuierliche Weiterentwicklung von Blended-Learning-Szenarien in der Lehre unterstützt. Das System wird primär im Übungs- und Testatbetrieb von Vorlesungen verschiedener Fächer eingesetzt. Zur Sicherstellung der langfristigen Nutzbarkeit und Erweiterbarkeit des E-Assessment-Systems sowie zur Steigerung der Nutzerfreundlichkeit und Flexibilität sollte die Systemarchitektur und Implementierung von JACK grundlegend überarbeitet werden. Zentrale Ziele dabei waren unter anderem, die Erstellung von Inhalten für Lehrende zu vereinfachen und die Nutzbarkeit des Systems für Studierende zu erhöhen, insbesondere auch bei der Benutzung mit mobilen Endgeräten. Aus technischer Sicht war die Überarbeitung zudem notwendig, um mit aktuellen technischen Entwicklungen Schritt zu halten und das System an heutige Anforderungen in Bezug auf Systemsicherheit, Datenschutz und Performanz anzupassen.

Da parallel zur Erstellung einer überarbeiteten Version 3 die aktuell im Einsatz befindliche Version 2 von JACK weiter gepflegt wurde, erforderte die Durchführung einen mehrjährigen, iterativen Prozess. In diesem wurden durch die Arbeitsgruppe „Spezifikation von Softwaresystemen“ der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften nach einer sorgfältigen Analyse der Anforderungen und dem Entwurf der neuen Systemarchitektur schrittweise die benötigten Funktionen implementiert und getestet. Im Rahmen mehrerer Treffen wurden Lehrende, die bereits JACK nutzen, in den Prozess mit eingebunden, um ihre Anforderungen zu schildern und Feedback zu den ersten Entwürfen geben zu können. In Vorbereitung auf die Umstellung des Regelbetriebs von JACK 2 auf JACK 3 wurde Ende 2019 ein weit entwickelter Prototyp in Betrieb genommen. Dieser stand für ausgiebigere Tests durch Lehrende zur Verfügung. Zudem fungierte er im Rahmen einer regulären Lehrveranstaltung mit hoher Teilnehmerzahl als Anmeldesystem für semesterbegleitende Testate, so dass auch die Nutzung mit hohen Nutzerzahlen geprobt werden konnte. Im Rahmen der Überarbeitung wurden neben rein technischen Änderungen und einer vollständigen Überarbeitung der Benutzeroberfläche auch zahlreiche konzeptionelle Neuerungen entwickelt.

Das Konzept für die Erstellung mehrstufiger Aufgaben wurde dabei so konsolidiert und erweitert, dass in JACK 3 Aufgabentypen jeglicher Art beliebig miteinander zu einer mehrstufigen Aufgabe kombiniert werden können. Dies erlaubt Lehrenden eine deutlich höhere Flexibilität in den Aufgaben und erlaubt es beispielsweise, offene Aufgabenteile zur Programmierung oder Modellierung mit geschlossenen Aufgabenteilen in Form von Multiple-Choice oder Lückentexten zu kombinieren. Studierende können so deutlich abwechslungsreichere und auch anspruchsvollere Aufgaben erhalten, um Lerninhalte zu vertiefen und sich auf Prüfungen vorzubereiten. Weiterhin wurde das Management von Kursen und Prüfungen verbessert, so dass in JACK 3 deutlich mehr Optionen zur Verfügung stehen, mit denen Lehrende die Sichtbarkeit von Prüfungen sowie die Verfügbarkeit von Hinweisen, Punkten und textuellem Feedback steuern können. Damit ist eine bessere Nutzung von JACK nicht nur in summativen Assessments möglich, sondern insbesondere auch in formativen und diagnostischen Assessments, in denen die Rückmeldung von JACK präzise an die Bedürfnisse der Studierenden angepasst werden kann. Fachspezifische Erweiterungen zur Auswertung von Eingaben und Erzeugung von Inhalten in parametrisierten Aufgaben konnten noch in JACK 2 erprobt werden und werden aufgrund der modularen Systemarchitektur nahtlos in JACK 3 übernommen.