Projekt-Saratow
Laufzeit: 2006 - 2009
Seit 1994 besteht eine Partnerschaft der Universität Essen mit der Tschernyschewski-Universität Saratow. Dabei bestehen regelmäßige Kontakte zum Institut für Deutsche Philologie, zum Lehrstuhl für Deutsche Sprache des Pädagogischen Insituts und zum Historischen Insitut der Universität. Im Rahmen dieser Partnerschaft wurde 2006 das Projekt eines Deutschsprachigen Studiengangs (DSG) für das Fach Geschichte und Deutsch als Fremdsprache an der Universität Saratow entwickelt. Der DSG soll als Ein-Fach-Master-Studiengang in deutscher Sprache eingerichtet werden. Er richtet sich als konsekutiver Studiengang in erster Linie an BA-Absolventen bzw. Diplomabsolventen der Universität Saratow sowie anderer russischer Universitäten. Voraussetzungen für die Aufnahme in den MA sind neben einem abgeschlossenen BA- oder Diplomstudium der Geschichte gute Deutschkenntnisse, die in der BA-Phase erworben sein müssen. Deswegen müssen in den BA (bzw. in den Diplomstudiengang) bereits deutschsprachige Studienanteile integriert werden.
In der Kooperation unterstützen das Fach Deutsch als Zweit- und Fremdsprache und das Fach Geschichte die russischen Studierenden der auslaufenden Diplomstudiengänge und der ggf. neu anlaufenden BA-Studiengänge (geplant für das Studienjahr 2008/09) dabei, ein konsekutives Aufbaustudium in einem deutschsprachigen Master-Studiengang aufnehmen zu können. Um das Vorhaben zu realisieren, werden den Studierenden seit 2006 an dem Historischen Institut der Universität Saratow Deutschkurse und Fachveranstaltungen in deutscher Sprache angeboten. Dieses Angebot soll schrittweise erweitert werden. Parallel zu der sprachlichen und fachlichen Ausbildung von Studierenden steht auch die Ausbildung von Dozenten mit guten Deutschkenntnissen für das Fach Geschichte im Vordergrund. Als drittes Element wird die Ebene der Curriculumentwicklung (Module, bilinguales Unterrichtsmaterial) fokussiert. Es wird ein neues Curriculum für den geplanten deutschsprachigen Masterstudiengang entwickelt, das mit Modulen in den Fächern Geschichte und Germanistik an der Universität Duisburg-Essen kompatibel sein soll. Ein Schwerpunkt bei der Auseinandersetzung mit den deutsch-russischen Beziehungen soll im Bereich der Geschichte der Russlanddeutschen liegen, da das Saratower Gebiet ein historisches Siedlungsgebiet der Deutschen an der Wolga darstellt. Einzelne Elemente des neuen Curriculums (Module) werden bereits jetzt in gemeinsamen deutsch-russischen Seminaren in Essen und in Saratow erprobt.
Das Projekt wurde von 2006 bis 2009 durch den DAAD unterstützt. Ein Vorläuferprojekt wurde von 2001 bis 2005 von der Volkswagenstiftung gefördert.
Ansprechpartner für die Kooperation sind
Prof. Dr. Dr. h.c. Rupprecht S. Baur (rupprecht.baur@uni-due.de) und
Prof. Dr. Wolfgang Hartung (wolfgang.hartung@uni-due.de)