Europäischer und internationaler Forschungsraum
Wissenschaft und Forschung agieren seit jeher grenzüberschreitend, also international. Traditionell war und ist die Internationalisierung der Forschung dabei durch einen Bottom-Up-Prozess geprägt: Die meisten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind über Tagungen mit Fachkolleginnen und Fachkollegen vernetzt, und institutionelle Netzwerke fördern den weiteren Austausch. Durch die Internationalisierung der Forschungsförderung haben sich in den letzten Jahren die Rahmenbedingungen im Wettbewerb um forschungsbezogene Fördermittel stark verändert:
- National geförderte Forschungsprogramme werden internationaler (z.B. mehr internationale Kooperationen in bewilligten SFBs)
- Europäische Forschungsförderung gewinnt an Bedeutung
Die Internationalisierung der Forschungsprogramme ist jedoch nicht nur durch die zunehmende Zahl internationaler Kooperationen gekennzeichnet, viele Projekte werden international evaluiert.
Dieser Prozess der Internationalisierung wird begleitet durch einen stärker von politischen Rahmenbedingungen geprägten Prozess der Europäisierung. Letztere dient primär der Entwicklung eines gemeinsamen europäischen Forschungs- und Wirtschaftsraums und stellt daher eine Institutionalisierung der internationalen Zusammenarbeit in Europa und dessen Kooperationspartner dar.
Mit der Ausrufung des europäischen Forschungsraumes (ERA) wurde eine Entwicklung in Gang gesetzt, in der die Internationalisierung der Forschungsförderung stetig zunimmt. Dies betrifft nicht nur die Wachstumszahlen in den europäischen Forschungsrahmenprogrammen.
Auch in der nationalen Forschungsförderung, insbesondere in den Förderprogrammen der DFG und des BMBF, nimmt die internationale Komponente stetig zu. Die Einrichtung des European Research Councils mit seinen begehrten Forschungspreisen hat auch in der Grundlagenforschung zu exzellenten internationalen Fördermöglichkeiten geführt.
Die UDE bekennt sich zur europäischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet von Forschung und Lehre und setzt bei der Internationalisierung einen Schwerpunkt im europäischen Forschungs- und Bildungsraum. Die kooperativen Forschungsaktivitäten der UDE in internationalen und europäischen Forschungsprogrammen sollen weiter gestärkt werden. Dies betrifft internationale Graduiertenkollegs und SFB/Transregios der DFG.
Darüber hinaus wird sich die UDE im neuen EU-Rahmenprogramm Horizon 2020 in den Förderlinien „Wissenschaftsexzellenz“ und „Gesellschaftliche Herausforderungen“ verstärkt engagieren. Dazu dient u.a. der Beitritt der UDE im Rahmen der UA Ruhr zu dem Forschungsnetzwerk Vision 2020. Das Bekenntnis der UDE zum Europäischen Forschungsraum wird durch die Kooperation in diesem Netzwerk, das die bislang im Europäischen Forschungsrahmenprogramm stärksten Hochschulen aus den verschiedenen europäischen Ländern versammelt, unterstrichen. Die UDE bringt ihr hohes Potential in der sichtbaren Beteiligung an europäischen Exzellenzprogrammen zum Ausdruck und entwickelt durch gezielte Maßnahmen neue internationale Projekte. Insbesondere im Nachwuchsbereich gilt es, hierfür junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als ERC-Grantholder zu gewinnen.
Die Profilschwerpunkte der UDE engagieren sich verstärkt im Bereich der sogenannten „Gesellschaftlichen Herausforderungen“ (Gesundheit, Energie, Verkehr, Ressourceneffizienz, reflexive Gesellschaften) und erweitern damit ihr internationales Portfolio. Unterstützt werden die Mitglieder der UDE hierbei durch professionelle Beratung, Unterstützung bei der Antragserstellung sowie durch ein um fangreiches Angebot im administrativen Projektmanagement durch das Science Support Centre und die Drittmittelverwaltung. Die entsprechenden Angebote werden regelmäßig evaluiert und nach den Bedarfen der Forschenden stetig weiterentwickelt sowie an neue formale Rahmenbedingungen der Förderprogramme angepasst.