DFG-Forschungsprojekt: Literaturpreise im deutschsprachigen Raum seit 1990: Funktionen und Wirkungen
Publikation im Kontext des ProjektsMonographie "Der Wert der Preise – Valorisierungsdynamik in der deutschen Literaturpreislandschaft 1990–2019"
Von Sarah Maaß und Dennis Borghardt
Erscheinungsdatum: November 2022
Verlag: Königshausen & Neumann (zur Verlagsseite / Bestellmöglichkeit)
Publikation im Kontext des ProjektsSammelband "Literaturpreise – Geschichte, Theorie und Praxis"
Herausgegeben von Dennis Borghardt, Sarah Maaß und Alexandra Pontzen
Erscheinungsdatum: Dezember 2020
Verlag: Königshausen & Neumann (zur Verlagsseite / Bestellmöglichkeit)
Rezensionen:
- Corinna Norrick-Rühl in Book History and Print Culture Network (Link)
- Helen Müller in JuLit 3/21, 63–64
- Matthias Schaffrick in Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge XXXII (2022), H. 2, 428–430
Aktuelles
- 04/2023: Vortrag "Mäzenaten-Poetik und ihre Folgen in der deutschen Literaturpreislandschaft der Gegenwart" (Alexandra Pontzen auf der Tagung "Mäzenatische Poetik. Textverfahren und Autorschaftsmodelle im Kontext literarischer Förderpraktiken" 27.-29.04.2023, DLA Marbach
- 03/2023: Gastvortrag und Buchvorstellung "Literaturpreise in Deutschland 1990 - 2019: Empirie und Theorie" Sarah Maaß an der Universität Wien
- 01/2023: Pontzen/Borghardt/Maaß: Literaturpreise: Mehr als Ruhm und Ehre. Wie Literaturpreise gesellschaftliche Werte spiegeln, verhandeln und auch setzen. In: forschung: Das Magazin der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1/2023, S. 16-21
- 01/2023: Vortrag "Das Unvergleichliche vergleichen?" von Dr. Sarah Maaß im Rahmen des Workshops "Konkurrenz in den Künsten. Vergleichspraktiken und Bewertungslogiken" am 24.01.2023 an der Universität Bielefeld
- 10/2022: Vortrag "Literaturpreise in Deutschland seit 1990. Historische und systematische Perspektiven" von Dr. Dennis Borghardt im Rahmen der Ringvorlesung Literaturbetrieb und literarische Institutionen in historischen, systematischen und komparatistischen Perspektiven am 19.10.2022 an der Masaryk Universität Brno/Brünn (CZ)
- 07/2021: Vortrag "Deutsche Literaturpreise: Politik und Poetik" (Alexandra Pontzen auf dem XVI. Kongress der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG), 26.-31. Juli 2021, Palermo (I)
- 07/2021: Am 7. Juli 2021 (18-20h) werden Prof. Dr. Carlos Spoerhase und Dr. Jørgen Sneis auf Einladung von Prof. Dr. Alexandra Pontzen im Rahmen des Literaturwissenschaftlichen Kolloquiums zum "Literaturnobelpreis als transnationaler Vergleichspraxis" sprechen.
- 04/2021: Aufsatz (mit Vorstellung des Projekts) von Alexandra Pontzen, Dennis Borghardt und Sarah Maaß: "Zu viel des Guten? Ein neuer Forschungsansatz zu Vielzahl und Vielfalt deutscher Literaturpreise". In: Jürgensen, Christoph / Weixler, Antonius (Hg.): Literaturpreise. Geschichte und Kontexte. Stuttgart: Metzler 2021, 53–78.
- 12/2020: Vortrag "Das Zirkulationsnetzwerk der Literaturpreise" (11.12.2020) von Prof. Dr. Alexandra Pontzen im Rahmen des Online-Workshops "Markt, Messen, Preise: Ökonomie, Prestige und globale Zirkulation von Literatur" (Freie Universität Berlin, Exzellenzcluster 'Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective'; 10.-11.12.2020)
- 12/2020: Sammelband-Publikation im Kontext des Projekts: Borghardt, Dennis / Maaß, Sarah / Pontzen, Alexandra (Hg.): Literaturpreise. Geschichte, Theorie und Praxis. Würzburg: Königshausen & Neumann 2020. (s. o.)
- 11/2020: Interview mit Prof. Dr. Alexandra Pontzen bei Radio Bremen 2 (28.11.2020) zum Thema "Literaturpreise in Deutschland"
- 09/2020: Schwerpunkt-Ausgabe der Redaktion "Gegenwartskulturen" auf Literaturkritik.de: "Literaturpreise. Das Literaturjahr und seine Events". Vorwort von Dennis Borghardt, Alexandra Pontzen und Sarah Maaß
- 07/2020: "Büchnerpreis 2020: Vom Sinn und Unsinn der Literaturpreise" - Interview mit Prof. Alexandra Pontzen beim Deutschlandfunk Kultur (07.07.2020)
- 12/2019: Interview des Börsenblatts mit Sarah Maaß und Dennis Borghardt zum Thema Literaturpreise im deutschsprachigen Raum
- 10/2019: Projektbeschreibung im Forschungsbericht der Universität Duisburg-Essen 2018 in der Sparte Geisteswissenschaften/Digital Humanities
- 09/2019: Online-Artikel von Sarah Maaß im Projekt-Kontext: "Inklusion und (literarische) kulturelle Bildung am Beispiel von Literaturpreisen für Menschen mit (geistiger) Behinderung. In: Zeitschrift für Inklusion (3), Sept. 2019. (Link)
- 07/2019: Aufsatz von Dennis Borghardt im Projekt-Kontext: "Valorisierungen und Heterarchisierungen im Feld der Kinder- und Jugendliteraturpreise". In: kjl&m, forschung.schule.bibliothek, Ausgabe 19.3, München: kopaed 2019, 73–77.
- 06/2019: "1000 Mal geehrt" - Interview mit Prof. Alexandra Pontzen zu Literaturpreisen im deutschsprachigen Raum in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung vom 26.06.2019 (Pressespiegel der Universität Duisburg-Essen)
- 03/2019: "Alte Messe - Neuer Preis. Die achte Verleihung des Literaturpreises Seraph auf der Leipziger Buchmesse" - Preisporträt von Daniel Kost (MA-Studierender an der Universität Duisburg-Essen) auf literaturkritik.de (Ausgabe März 2019)
- 01/2019: Am 09.01.2019 wurde das Projekt im Rahmen der Vortragsreihe "Die Kleine Form" von Prof. Dr. Alexandra Pontzen, Dennis Borghardt und Sarah Maaß vorgestellt. Eine Wiedergabe des Vortrags befindet sich hier.
- 10/2018: "Der Deutsche Buchpreis und die deutschen Buchpreise" - Essay von Sarah Maaß und Dennis Borghardt auf literaturkritik.de(Ausgabe Oktober 2018). Eine Audio-Version des Essays findet sich beim Freien Deutschen Autorenverband Bayern.
Tagung 18.-19. Juni 2020Absage der Tagung "Fördern, Werten, Unterhalten: Valorisierungsdynamiken in der Literaturpreislandschaft"
Aufgrund der Corona-Situation muss die für den 18. und 19. Juni 2020 geplante Tagung "Fördern, Werten, Unterhalten: Valorisierungsdynamiken in der Literaturpreislandschaft" leider abgesagt werden.
Wir bitten um Verständnis.
Ringvorlesung WiSe 2019/20Ausgezeichnet! Zur Geschichte, Theorie und Praxis von Literaturpreisen
Literaturpreise sind ein Instrument der Valorisierung und Evaluierung von Literatur, sie erstreben die Konsekration von AutorInnen und Werken, haben Einfluß auf die Dynamik des literarischen Feldes und bieten LeserInnen Orientierungshilfen. Nicht zuletzt verhelfen sie AutorINNen zu Aufmerksamkeit, Anerkennung und Preisgeldern. Erklärt das die hohe und stetig zunehmende Zahl von in Deutschland verliehenen Literaturpreisen?
Die Vorlesung gibt in ihrem ersten Teil einen Überblick über die Geschichte der Auszeichnung von Autoren und Werken seit der Antike; stellt im zweiten Teil Theorien und Modelle der (deutschen) Preislandschaft vor und präsentiert im dritten Teil Einblicke in die Praxis von Literaturpreisverleihungen: am Beispiel deutscher Krimi-Preise, aus der Erfahrung des Literaturkritikers und vielfachen Jurors (u.a. beim Bachmann-Preis) Hubert Winkels und mit einem komparatistischen Blick nach Frankreich, Nordamerika, die Niederlande und Osteuropa und die dortige Preislandschaft.
Zeit und Ort: Mittwochs, 14 bis 16 Uhr; S05T Hörsaalzentrum - S05 T00 B32
25.-26.04.2019Workshop "Literaturpreise - Theorie, Ökonomie, Politik"
Im Rahmen des Projekts fand vom 25. bis 26.04.2019 ein Workshop mit dem Titel "Literaturpreise - Theorie, Ökonomie, Politik" statt. Neben verschiedenen Universitäten war auch der Literatur- und Verlagsbetrieb vertreten.
Ort: Casino-Gästhehaus, Reckhammerweg 3, 45141 Essen
Zeit: Donnerstag, 25.04.2019, 13-19 Uhr; Freitag, 26.04., 9-17 Uhr
Das Programm zum Workshop findet sich hier.
Die Abstracts zu den Vortragsthemen sind hier verfügbar.
Ein Workshop-Bericht ist hier abrufbar.
Impressionen vom Workshop sind hier einsehbar.
Projektbeschreibung
Das Projekt beabsichtigt eine umfassende Untersuchung des Phänomens Literaturpreise im deutschsprachigen Raum ab 1990 und fragt nach deren innerliterarischen, kulturpolitischen und literaturbetrieblichen Funktionen und Wirkungen. Innerliterarisch wird untersucht, ob Preise zur Diversifikation des literarischen Feldes und zur Heterarchisierung von Wertungsmustern beitragen. Kulturpolitisch wird vermutet, dass Preise Literatur im Kanon sozio-kultureller Werte (Verständigung, Friedenspolitik, Inklusion) valorisieren, wodurch umgekehrt Literatur zum Prestige regionaler Kulturpolitik beitragen kann. Literaturbetrieblich richten Preise die Aufmerksamkeit auf neue Marktsegmente. Die Funktionen verstärken einander und geben den Preisen Bedeutung bei der Ausweitung der gegenwärtig beobachteten Ästhetisierung der Gesellschaft (Reckwitz). Nach konventioneller Lesart sind Literaturpreise an der Festlegung der Hierarchie von Genres, Werken und AutorInnen im literarischen Feld (Bourdieu) beteiligt, so dass ihre Zunahme (zur Zeit gibt es ca. 800) als Inflation und Qualitätsverlust zu deuten wäre.
Das Projekt untersucht dagegen, inwiefern neue Preise randständige Bereiche als eigenständige Gegenstände literarischer Wertung anerkennen und die Nobilitierung neuer Genres und Werke die tradierte Hierarchie der Konsekration auflöst. Weiterhin interessiert die von Preisen gestiftete programmatische Verknüpfung von Literatur mit außerliterarischen Werten, die zur Wahrnehmung von Literatur im gesellschaftlichen Raum beiträgt. Trotz Studien zu markanten Preisen steht eine umfassende Untersuchung der Preislandschaft aus. Als deren Grundlage dient eine im Projekt auszubauende Datenbank, die bereits vorhandene Daten (z. B. bei www.kulturpreise.de) vervollständigt und aufbereitet. Fallstudien richten sich auf den Zusammenhang von Nobilitierung und Ökonomisierung in der regionalen Valorisierungspraxis, beim ‚Branding‘ neuer Genres sowie in der Lobbyarbeit von Verlagen.
The project intends a comprehensive analysis of the phenomenon of literary prizes in the German speaking cultural area since 1990 examining its functions for and effects on the literary field, cultural policies, and the publishing world. As far as the literary field is concerned, it is assumed that prizes contribute to its diversification. Cultural policies use prizes in support of socio-cultural values such as understanding, peace, or inclusion. As for publishers, prizes mean additional reputation for authors and media attention to new market segments. The functions reinforce each other and give prizes a central role in the currently observed aesthetic turn of society (Reckwitz). In a received view prizes contribute to determining the hierarchy of genres and authors (Bourdieu). Hence the increase of prizes (more than 800 in 2018) would signify an inflationary loss of quality.
The project, however, aims at exploring how new prizes acknowledge marginal areas as objects of autonomous literary judgment and contribute to ennoble new genres and works. Other prizes charge literature with socio-cultural values and support to perceive literature as part of the public sphere. Despite studies on distinctive prizes a full investigation of prizes and their impact is yet to be conducted. For quantitative research the project organizes a database that completes and corrects already existing data (e. g. www.kulturpreise.de). Case studies explore the branding of new genres, the connections between regional investments in prizes and economic incentives, the impact of prizes on the publishers' world as well as the publishers' attempts to influence the awarding of prizes by market strategies and lobbying.
MitarbeiterInnen im Projekt
Prof. Dr. Alexandra Pontzen (Projektleiterin)
Dr. Dennis Borghardt (Wissenschaftlicher Mitarbeiter)
Dr. Sarah Maaß (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Anna Köbrich (Studentische Hilfskraft)
Nick Cichon (Studentische Hilfskraft)
Studentische Forschungsarbeiten im Kontext des Projekts
Abgeschlossen:
- Elisa Bednarz: „Frauen im literarischen Feld - Literaturpreise unter Gender-Gesichtspunkten“ (MA-Arbeit)
- Sven Busch: „Das ästhetische Urteil im Spannungsfeld von Jury und Publikum. Eine Analyse der Vergabepraxis des Mülheimer Dramatikerpreises“ (HA im MA-Seminar)
- Nick Cichon: „Trianguläre Konsekrationsprozesse. Gabe und Gegengabe am Beispiel des Thomas-Mann-Preises“ (BA-Arbeit)
- Nick Cichon: „Zur Prozessualität des literarischen Urteils. Inner- und außerliterarische Wertmaßstäbe in den Jurydiskussionen des Bachmannpreises der Jahre 2017–2020“ (MA-Arbeit)
- Nick Cichon: „Trianguläre Konsekrationsprozesse. Gabe und Gegengabe am Beispiel des Thomas-Mann-Preises“. In: Borghardt, Dennis / Maaß, Sarah / Pontzen, Alexandra: Literaturpreise. Geschichte, Theorie und Praxis. Würzburg 2020, S. 135–146.
- Kyra Friebe: „Engagierte Unterhaltungsliteratur? Juli Zehs Unterleuten (2016)“ (MA-Arbeit)
- Leon Huff: „Zwischen Indiekultur und Verlagsmarketing: Eine literarästhetische und literatursoziologische Analyse des Preises der Hotlist für unabhängige Verlage“ (MA-Arbeit)
- Leon Huff: „Wie repräsentiert man Diversität? Der Preis der Hotlist und seine kulturpolitische Strategie“. In: Borghardt, Dennis / Maaß, Sarah / Pontzen, Alexandra: Literaturpreise. Geschichte, Theorie und Praxis. Würzburg 2020, S. 243–260.
- Anika Janasik: „I'm Not (Yet) Your Hero: Queere Charaktere in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, Literaturpreis- und Rezensionslandschaft“ (BA-Arbeit; ausgezeichnet mit dem Preis für die beste BA-Arbeit an der Universität Duisburg-Essen 2021)
- Anna Köbrich: „Der E.T.A. Hoffmann-Preis der Stadt Bamberg 1989–2018. Eine systematische Analyse der Preisverleihungen eines Autor- und Stadtpreises“. In: Borghardt, Dennis / Maaß, Sarah / Pontzen, Alexandra: Literaturpreise. Geschichte, Theorie und Praxis. Würzburg 2020, S. 207–226.
- Birthe Kolb: „Literaturpreise im Selfpublishing, Social Reading und der Autor als Unternehmer“. In: Borghardt, Dennis / Maaß, Sarah / Pontzen, Alexandra: Literaturpreise. Geschichte, Theorie und Praxis. Würzburg 2020, S. 261–276.
- Birthe Kolb: „Self-Publishing-Preise, Social Reading und neue Strukturen auf dem Buchmarkt“ (HA im MA-Seminar)
- Daniel Kost: „Legitimations- und Aufwertungsstrategien im Feld der Fantasy-Literaturpreise des deutschsprachigen Raums“ (HA im MA-Seminar)
- Britta Walther: „Ausgezeichnete Kinder- und Jugendliteratur mit dem Schwerpunkt Flucht und Flüchtlinge“ (HA im MA-Seminar)
Anschrift
Mailkontakt zum Projekt
projekt.literaturpreise@uni-due.de
Prof. Dr. Alexandra Pontzen
Fakultät für Geisteswissenschaften
Institut für Germanistik
Abteilung Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik
Universitätsstraße 2
Raum: R11 T05 D39
45141 Essen
Tel.: 0049-(0)201-183-5333
E-Mail: alexandra.pontzen@uni-due.de