Abteilung für die Außereuropäische Geschichte
Aktuelle Forschungsprojekte
Amad Hamid, M.A.
Zwischen Schwarz und Weiß. Die südafrikanischen Coloureds und die Apartheid
Die südafrikanischen Coloureds wurden durch die Apartheid zu einer künstlich festgelegten "rassischen" Gruppe zwischen Schwarzen und Weißen. Das Projekt untersucht ihr politisches Verhalten in der Endphase der Apartheid (1980er Jahre), in dem ihre Ambiguität als marginalisierte Minderheit zum Ausdruck kommt.
Bianca Kierstein, M.A.
We are still here. Die historische Analyse des kollektiven Gedächtnisses der Native Americans, basierend auf den Interaktionen mit der westlichen Bevölkerung und die Konsequenzen für die heutige nordamerikanische Gesellschaft
Das Projekt untersucht das historische Selbstbild von vier verschiedenen Ethnien der amerikanischen Ureinwohner (First Nations) in British Columbia (Kanada) und Washington State (USA) und wie es sich in der Interaktion mit den Regierungen und der westlichen Bevölkerung dieser Regionen jeweils unterschiedlich entwickelt.
Abgeschlossene Forschungsprojekte
Prof. Dr. Christoph Marx
Deutsche evangelische Kirche im kolonialen südlichen Afrika
Dieses interdisziplinäre, länderübergreifende Forschungsprojekt hat die Geschichte der Evanglischen Kirchen im südlichen Afrika und ihre Beziehungen zur deutschen lutherischen Kirche vom Beginn der Kolonialzeit bis zum Ende der Apartheid untersucht und in zwei umfangreichen Sammelbänden veröffentlicht.
Dr. Nicole Wiederroth
Politik gegen Faschismus und Nationalsozialismus in der Südafrikanischen Union
Die Dissertation untersucht die südafrikanische Rundfunkpropaganda gegenüber den verschiedenen Gruppen der eigenen Bevölkerung. Dabei werden die Legitimationsprobleme einer Regierung erkennbar, die für Freiheit und Demokratie zu kämpfen vorgibt, im eigenen Land aber der Bevölkerungsmehrheit politische Rechte vorenthält.
Sarah Benneh-Oberschewen, M.A.
Vorkoloniale Urbanität und ihre Darstellung in den Reiseberichten europäischer Afrikareisender des 19. Jahrhunderts
Das Promotionsprojekt behandelt die europäische Wahrnehmung vorkolonialer afrikanischer Urbanität anhand des Reiseberichts von Heinrich Barth, der als Althistoriker und Geograph viele islamisch geprägte Städte Westafrikas, etwa die Haussa-Städte oder Timbuktu, besuchte, beschrieb und charakterisierte.
Claudia Berger, Dr.
„Ausgehandelte“ Zukunft - Politische Imagination und Strategien im Vorfeld der Union of South Africa
Die Gründung der Union of South Africa 1910 besiegelte (vorerst) Bestrebungen der südafrikanischen Bevölkerungsmehrheit, bestehende politische Partizipationsrechte auszuweiten, oder zumindest den zerbrechlichen Status quo legislativ absichern zu lassen. Ihr scheinbar erfolgloses, politisches Handeln im Spannungsfeld zwischen südafrikanischem Krieg und Unionsgründung, das sich als das Ausagieren spezifischer Zukunftsentwürfe deuten lässt, steht im Fokus des Forschungsvorhabens.
Prof. Dr. Christoph Marx
Hendrik Verwoerd - Eine intellektuelle Biographie
Hendrik Verwoerd (1901-66) war als "mastermind" der Apartheidpolitik einer der großen Täter im "Zeitalter der Extreme". In der Biographie wird in erster Linie das politische Denken Verwoerds und sein intellektueller Kontext untersucht, wobei seine frühe akademische Karriere besondere Beachtung findet.
Prof. Dr. Christoph Marx
Robert Mugabe - Biographie in der Reihe "Diktatoren des 20. Jahrhunderts", hg. von Thomas Schlemmer, Andreas Wirsching Und Hans Woller, Beck-Verlag München
Diese Biographie des simbabwischen Präsidenten Robert Mugabe widerlegt das verbreitete Bild, er hätte sich vom wohlmeinenden Reformer zum Tyrannen entwickelt. Vielmehr wird die Kontinuität von Gewalt und Willkür in der politischen Kultur des Landes aufgezeigt, die in der frühen Kolonialzeit begründet wurde.
Aljoscha Tillmanns, M.Ed.
Inkatha während des politischen Umbruchs
Inkatha, die ethnisch basierte Partei M. G. Buthelezis, fand sich in den 1980er Jahren in einer kontingenten Situation wieder, die sie nutzte, um Alternativen zur Apartheid zu schaffen und die eigene Position zu stärken. Das konkrete politische Handeln der Inkatha soll dabei im Mittelpunkt stehen und inwiefern ihr Handeln ein Ausdruck von Kontingenzbewältigung bzw. -management war.
Felicitas Meyer, M.A.
Von der Feindschaft. Der Pogrom von Constantine aus mikro- und globalgeschichtlicher Perspektive
Das Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit einem Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung der algerischen Stadt Constantine im August 1934. Die Arbeit soll einen wichtigen Beitrag zur Pogromforschung leisten und gleichzeitig Mikro- und Globalgeschichte in der Rekonstruktion der Ereignisse miteinander verbinden.