Dual studieren im Blick

Karrieren von Absolventen dualer Studiengänge in Unternehmen der chemischen Industrie

Ziel und Aufgabenstellung

Duale Studiengänge verbinden Elemente der beruflichen Ausbildungspraxis in Betrieben mit der akademischen Ausbildung in Hochschulen und Berufsakademien. Es stellt sich die Frage, ob über diesen doppelt qualifizierenden Ausbildungsweg eine neue Beschäftigtengruppe in die Unternehmen einmündet, die sich von den nur beruflich oder nur akademisch ausgebildeten Beschäftigten unterscheidet, und zwar insbesondere im Hinblick auf erwartete und reale Karriereoptionen und realisierte betriebliche Karrierepfade.

Das Projekt findet Antworten zu dieser Frage und macht die Spezifika dieser Beschäftigungsgruppe den betrieblichen Parteien, dem Personalmanagement einerseits und der betrieblichen Interessenvertretung andererseits, verständlicher und stellt ihnen Handlungswissen im Umgang mit diesen Absolventen zur Verfügung.

Während ihres Studiums haben die dual Studierenden klare Erwartungen an ihre berufliche Zukunft, die geprägt sind von einer hohen Karriereorientierung mittels hoher Einstiegsoptionen und schnellen Aufstiegswegen. In diesem Forschungsprojekt wurde untersucht, ob sich - nach einer Berufserfahrung von mindestens drei Jahren - diese Erwartungen in Unternehmen der chemischen Industrie erfüllt haben oder modifiziert wurden und ob sie im jeweiligen Unternehmenskontext überhaupt realistisch gewesen sind. Die Erfahrungen der Absolvent/inn/en wurden dabei durch die des Personalmanagements und der Interessenvertretung in den Unternehmen ergänzt. Das Projekt hatte eine Laufzeit von November 2014 bis Oktober 2015 und wurde gefördert durch die Chemie-Stiftung Sozialpartner-Akademie (CSSA).

Vorgehen

Das Forschungsdesign des Projekts war explorativ angelegt. Ziel war nicht die Erhebung repräsentativer Daten sondern die Beantwortung der Forschungsfragen anhand von Fallstudien, mit denen ein bisher kaum erforschtes Feld beleuchtet wurde.

Für die Erhebung der Daten wurden fünf Fallstudien in Unternehmen der chemischen Industrie mit fünf bis sieben Experteninterviews in jedem Betrieb durchgeführt. Die Gespräche mit Absolvent/inn/en, Mitarbeitenden des Personalmanagement und der Interessenvertretung fanden anhand von zielgruppenspezifischen Leitfäden statt, damit sie in ihrer inhaltlichen Struktur einerseits Vergleichsmöglichkeiten bieten und andererseits Freiräume für die subjektiven Schwerpunkte der Gesprächspartner bieten konnten. Bei der Auswahl der Befragungspersonen wurden einige wesentliche Kriterien berücksichtigt.

Es in allen Fällen drei Absolvent/inn/en dualer Studiengänge mit mindestens dreijähriger Berufserfahrung für die Interviews ausgewählt, um Karriereverläufe über einen längeren Zeitraum nachzeichnen zu können. Diese sollten Abschlüsse aus unterschiedlichen dualen Studienrichtungen wie z. B. Ingenieurswesen oder Wirtschaftswissenschaften vorweisen, da Unterschiede der Karrierewege je nach Fachbereichen möglich sind. Außerdem wurden immer ein bis zwei Vertreter/innen des Personalmanagements bzw. der Geschäftsführung und der betrieblichen Interessenvertretung (BR/JAV) befragt. Im Zuge dieses Projekts war es inhaltlich notwendig, Personen für die Befragung zu gewinnen, die die Karrieren der Absolventen dualer Studiengänge über einen gewissen Zeitraum mit verfolgt bzw. mit gestaltet haben.

Bei der Auswahl der Unternehmen wurden zudem die verschiedenen Größenklassen der Betriebe in der chemischen Industrie sowie die unterschiedlichen Unternehmenskulturen berücksichtigt. Zudem fanden die regionalen Strukturen und die Verteilung der dualen Studiengänge im Bundesgebiet besondere Berücksichtigung. Nach dem zentralen Datenportal AusbildungPlus am Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) sind Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg im Hinblick auf duale Studiengänge die beteiligungsstärksten Bundesländer. In NRW liegt dies an der Vielzahl von Hochschulen und Universitäten sowie Initiativen zur Förderung dieser Studiengänge. In Baden-Württemberg gibt es aufgrund der Entstehung der Dualen Hochschule und einer langen Tradition von Berufsakademien (Einführung bereits 1974) eine große Anzahl an dualen Studiengängen. Daher war davon auszugehen, dass in beiden Bundesländern Unternehmen mit mehrjährigen Erfahrungen im Hinblick auf die Karrierewege der Absolvent/inn/en vorzufinden sind. Die Fallstudien wurden darum in diesen beiden Bundesländern durchgeführt.

Das Team

Krone, Sirikit (Dual)
Hähn, Katharina (Dual)

Nieding, Iris (Dual)

Dr. Sirikit Krone
0203 379 1350
sirikit.krone@uni-due.de

Katharina Hähn
0203 379 1342
katharina.haehn@uni-due.de

Iris Nieding
0203 379 1046
iris.nieding@uni-due.de

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