Veranstaltungen
Alles Open – Chance oder Risiko? (26. September 2019): Vortragsfolien
Projekt OGeSoMo: Ziele und Ergebnisse
Natalie Leinweber & Dorothee Graf, UB Duisburg-Essen
Im Rahmen des Vortrages werden die einzelnen Arbeitsschritte vorgestellt, die innerhalb der zweijährigen Laufzeit des Projektes OGeSoMo bisher geleistet wurden. Neben den Zielen und Inhalten des Projektes beleuchtet der Vortrag konkrete Ergebnisse aus der Auswertung der Verkaufs- und Nutzungszahlen. Ein weiterer Fokus des Vortrages liegt auf den vielfältigen Awareness-Maßnahmen und entwickelten nachnutzbaren Materialien, die auf das hochrelevante Thema von Open-Access-Monografien in den buchaffinen Fächern aufmerksam machen und Autorinnen und Autoren für die Facetten und Aspekte von Open-Access-Veröffentlichungen sensibilisieren sollen.
Open-Access-Publizieren in der Germanistik aus Wissenschaftler-, Autoren- und Lehrendenperspektive
Prof. Dr. Michael Beißwenger, Universität Duisburg-Essen
Der Vortrag behandelt das Thema Open-Access-Publizieren aus der Sicht eines Wissenschaftlers, Autors und Lehrenden der Germanistik. Am Beispiel eigener Publikationsprojekte mit verschiedenen Verlagen werden im Vortrag zunächst Erfahrungen mit dem Open-Access-Publizieren aus Autoren- bzw. Herausgebersicht beschrieben. Anschließend wird mit dem Projekt „Open-Access für die Deutschdidaktik“ ein Konzept für verlags-unabhängiges Open-Access-Publizieren mit wissenschaftlicher Qualitätssicherung vorgestellt, dessen Umsetzung 2019–2021 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird.
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In einem weiteren Schritt beleuchtet der Vortrag innovative Potenziale der Nutzung von Open-Access-Publikationen in der Lehre – ein Aspekt, der in der Diskussion um Open Access bislang noch (zu) wenig Berücksichtigung findet. Am Beispiel des am Institut für Germanistik der UDE entwickelten mediendidaktischen Konzepts TEXTLABOR und der damit gemachten Erfahrungen wird gezeigt, wie mit digital verfügbaren wissenschaftlichen Publikationen in Lehrveranstaltungen Formen der Textarbeit möglich werden, in denen Studierende digitale Texte mit Annotationen versehen, diese Annotationen mit anderen teilen und auf diese Weise am Text über den Text in textbezogene Diskussionen einsteigen.
„Auch etwas für die Geisteswissenschaften anbieten”: Förderung von Monogra-phien und Sammelband-Beiträgen durch den Open-Access-Fonds der WWU Münster
Dr. Viola Voß, ULB Münster
Publikationsfonds zur Unterstützung der Veröffentlichung von Artikeln in Open-Access-Zeitschriften sind mittlerweile an vielen Universitäten etabliert. Während hiervon vor allem naturwissenschaftliche AutorInnen profitieren, stellt sich in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften die Frage, wie die Publikation von Büchern oder Beiträgen in Sammelbänden unterstützt werden könnte, die für diese Fächer einen größeren Kostenfaktor darstellen als kostenpflichtige Zeitschriften-Artikel.
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An der WWU Münster gibt es, ergänzend zum seit 2011 bestehenden Artikel-Fonds, seit Ende 2017 einen Fonds für Open-Access-Monographien und -Sammelbandbeiträge. Der Vortrag stellt die Entwicklung und die Förderbedingun-gen des Fonds vor und erörtert die Erkenntnisse, die sich in den ersten rund zwei Förderjahren ergeben haben, sowie Überlegungen zur Zukunft des Fonds.
Freier wissenschaftlicher Diskurs – Voraussetzungen und Hindernisse
Dr. Paul Klimpel, iRights.Law
Offenheit, Freiheit und Diskurs sind Prinzipien der Wissenschaft, die sehr viel älter sind als das Urheberrecht. Durch das Urheberrecht werden die Ergebnisse geistigen Schaffens zu einer handelbaren Ware. Für eine kapitalistische Wirtschaftsordnung ist dies notwendig, es ist auch beispielsweise die Grundlage für die gesamte Unterhaltungsindustrie.
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Wissenschaft jedoch gehorcht anderen Prinzipien, die in einem erheblichen Spannungsverhältnis zu wichtigen Aspekten des Urheberrechts stehen. Denn das urheberrechtliche Verwertungsprinzip basiert auf künstlicher, durch die Rechtsordnung vorgegebene Verknappung und Zugangskontrolle, Zugangserschwerung.
Wissenschaftlichkeit hingegen bedeutet Widerlegbarkeit. Je leichter eine wissenschaftliche Aussage zugänglich ist, je besser kann ihre Richtigkeit überprüft werden. Die urheberrechtliche Verknappung und Beschränkung des Zugangs stehen dem im Wege. Open-Access-Publikationen überwinden diesen Widerspruch, in dem sie dem Wissenschaftler die Möglichkeit geben, seine Aussagen zugänglich zu machen und so einer ungehinderten allgemeinen Kontrolle und Überprüfung zu unterwerfen. Wer hingegen die freie Überprüfung seiner eigenen Aussagen erschweren will, sollte Open Access meiden. Wissenschaftsethisch ist dies Verhalten fragwürdig.
In angemessener Weise der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich machen
Prof. Dr.jur. Eric Steinhauer, FernUniversität Hagen
In ihren bereits 1977 formulierten Grundsätzen für die Veröffentlichung von Dissertationen verlangt die Kultusministerkonferenz, dass Dissertationen in angemessener Weise der wissenschaftlichen Öffentlichkeit durch Vervielfältigung und Verbreitung zugänglich zu machen sind. Ob diese Anforderung insbesondere bei traditionellen Verlagsdissertationen tatsächlich erfüllt wird, soll anhand von Beispielen kritisch beleuchtet und diskutiert werden.
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Dabei wird auch überlegt, welche Rolle Open Access insbesondere bei geistes- und sozialwissenschaftlichen Dissertationen, die ja in der Regel umfangreichere Monographien sind, spielen könnte. Beleuchtet wird auch die Funktion von Bibliotheken für die angemessene Verbreitung von Dissertationen mit Blick auf die in den vergangenen Jahren gewandelte Anschaffungspolitik in vielen Häusern. Am Ende wird eine Antwort auf die Frage versucht, wie unter den Bedingungen einer immer mehr digital arbeitenden Wissenschaft eine wissenschaftliche Öffentlichkeit in angemessener Weise erreicht werden kann.
Im Open Access publizieren in den Verlagen transcript und Barbara Budrich
Stefanie Hanneken, transcript & Miriam von Maydell, Barbara Budrich
Miriam von Maydell und Stefanie Hanneken geben einen Einblick in die individuelle Open-Access-Praxis der Verlagshäuser Barbara Budrich und transcript. Dabei werden u.a. exemplarisch Verlagsleistungen und Kostenmodelle beschrieben. Der Vortrag beschäftigen sich außerdem mit den Herausforderungen und Chancen sowie den neuen Akteurskonstellationen, die sich durch eine neue Publikationskultur ergeben.