Zwischenergebnisse

Das Projekt OGeSoMo ist seit April 2020 abgeschlossen.
Sie finden alle Informationen, Handreichungen und die Abschlusspublikation in DuEPublico zur Nachnutzung im Open Access.

Informationen zum Nachfolgeprojekt AuROA – Autor:innen und Rechtssicherheit für Open Access
finden Sie auf Webseite des Projektes.

Projekt AuROA

Die Verlagslandschaft in den buchaffinen Geistes- und Sozialwissenschaften ist äußerst heterogen und fragmentiert und erstreckt sich auf mehrere Hundert (Fach-)Verlage. Aus diesem Grund haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Verlage zu identifizieren, in denen die Geistes- und Sozialwissenschaftler der UDE publizieren, und diese in einem späteren Schritt nach deren Open-Access-Policies zu fragen.

Für dieses Vorhaben haben wir die Publikationseinträge in der Universitätsbibliografie in dem Zeitraum von 2007 bis 2018 mit dem Fokus auf alle Formen von Monografien und Sammelwerken ausgewertet. Insgesamt gibt es in den beiden Disziplinen eine große Anzahl an institutionellen Veröffentlichungen – digital, als Printwerke oder parallel in Kombination beider Publikationswege – im Dokumentenserver DuEPublico, auf den Instituts- oder Stiftungswebseiten etwa der Hans-Böckler- oder Friedrich-Ebert-Stiftung oder des Deutschen Instituts für Entwicklunspolitik. Auf der Verlagsseite spielen in den Geisteswissenschaften die Verlage UVRR, Peter Lang, deGruyter, LIT, Springer, Shaker und transcript eine große Rolle. Bei den Sozialwissenschaftlern heben sich besonders die Verlage Springer VS, Nomos, Barbara Budrich, Routledge, transcript, Campus und LIT hervor.

Im Zuge der Bearbeitung des dritten Arbeitspaketes „Handreichungen für Autoren“ wurden die im Rahmen der Recherche in der Universitätsbibliografie ausgewählten Verlage mit der Frage nach deren Open-Access-Policies, wenn diese nicht auf den Webseiten ersichtlich waren, und Standardverträgen für Print- und Open-Access-Publikationen für interne Beratungen kontaktiert. Es wurden 24 Verlage bezüglich der Open-Access-Policies und 25 Verlage bezüglich der Standardverträge angefragt.

Die Rücklaufquote der Rückmeldungen ist erwartungsgemäß sehr niedrig ausgefallen. Die Anfrage zu den Open-Access-Policies erhielt nur sechs Rückmeldungen: Aus drei Rückmeldungen ging die Negation einer Open-Access-Policy für Monografien bzw. die Fokussierung auf Zeitschriften hervor, zwei weitere Rückmeldungen wiesen auf eine spätere Kontaktaufnahme hin und lediglich bei einer Anfrage kam es zu einem vertiefenden Gespräch. Die Frage nach den Standardverträgen erhielt dabei noch weniger Beachtung – hier gab es lediglich drei Rückmeldungen. Aus diesen resultierte, dass ein Verlag keine Verträge aufgrund der stattfindenden Harmonisierung und ein anderer aufgrund des fehlenden Zugangs zur Rechtabteilung bereitstellen kann.

Allerdings erhielten wir eine positive Rückmeldung mit der Bereitschaft den Standardvertrag zur Verfügung zu stellen. Das lässt dabei die Rückschlüsse zu, dass auf der einen Seite die Zusammenarbeit und der Kontakt zwischen Bibliotheken und Verlagen noch nicht etabliert zu sein scheinen; auf der anderen Seite spielen Open-Access-Monografien in vielen Verlagen noch keine besondere Rolle bzw. befinden sich in den Anfängen.

Im Rahmen des 2. OGeSoMo-Arbeitspakets „Analyse der Nutzung von OA-Publikationen in germanistischen Dissertationen“ wurden die Verarbeitung und Nutzung von Open-Access-Publikationen im Vergleich zu Closed-Access- bzw. Printpublikationen in 55 Dissertationen untersucht, die am Institut für Germanistik der Universität Duisburg-Essen in den letzten zehn Jahren (2007 bis 2017) eingereicht und veröffentlicht wurden.

Die Grundlage der Untersuchung bildeten die Literaturverzeichnisse. Für jedes Literaturverzeichnis wurde der Anteil von Publikationen ermittelt, die aufgrund der Angabe einer URL als Online-Veröffentlichung identifiziert werden konnten.

Von insgesamt 16.354 Quellen- bzw. Literaturangaben waren lediglich 1.015 bzw. 6 % explizit als Online-Ressourcen gekennzeichnet. 29 dieser Ressourcen (3%) waren inzwischen nicht mehr erreichbar. 10 der 55 untersuchten Dissertationen (18 %) verarbeiteten ausschließlich gedruckte Literatur.

Im Rahmen des 4. OGeSoMo-Arbeitspakets „Open-Access-Publikationen als Ressourcen im E-Learning“ wurden am Institut für Germanistik innovative Konzepte für die digital gestützte, kooperative Textarbeit entwickelt und über einen Zeitraum von zwei Semestern in insgesamt 12 Seminareinheiten in 8 Seminaren (Linguistik, Sprachdidaktik, Literaturwissenschaft / Bachelor- und Masterphase) erprobt und evaluiert. Die Konzepte zielen darauf ab, Studierende bei der Erschließung von Fachtexten und bei der textbasierten Erarbeitung von Ausschnitten aus dem wissenschaftlichen Diskurs zu unterstützen.

Die technische Grundlage bildet ein Werkzeug für die kooperative Annotation und Diskussion gescannter Textdokumente in der Lernplattform Moodle, das auf Basis eines Prototypen der RWTH Aachen im Rahmen eines Digi-Fellow-Projekts mit Mitteln des Stifterverbands und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW weiterentwickelt wurde. Die Erfahrungen mit dem Konzept sind in zwei Publikationen (s.u.) dokumentiert.

Die Arbeit mit OA-Publikationen eröffnet zusätzliche Potenziale: Die Erarbeitung von Texten wird dann auch hochschulübergreifend und als offener Prozess gestaltbar. Die Auseinandersetzung mit Texten kann als kontinuierliche und kohortenübergreifende Aktivität angelegt werden. Die Texte mit den eingebrachten Annotationen und an Textstellen angebundenen Kommentaren und Diskussionen können selbst wiederum als Ressourcen für Forschung und Lehre bereitgestellt und von Dritten nachgenutzt werden.

  • Beißwenger, Michael; Burovikhina, Veronika (2019, im Druck): Von der Black Box in den Inverted Classroom: Texterschließung kooperativ gestalten mit digitalen Lese- und Annotationswerkzeugen. In: F.-M. Führer & C. Führer (Hrsg.): Herausforderung Kohärenz in der fachdidaktischen Lehrerbildung. Theoretische, empirische und hochschuldidaktische Annäherungen für das Fach Deutsch. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

  • Beißwenger, Michael; Burovikhina, Veronika; Meyer, Lena (2019, im Druck): Förderung von Sprach- und Textkompetenzen mit sozialen Medien: Kooperative Konzepte für den Inverted Classroom. In: M. Beißwenger & M. Knopp (Hrsg.): Soziale Medien in Schule und Hochschule: Linguistische, sprach- und mediendidaktische Perspektiven. Frankfurt: Peter Lang (Forum Angewandte Linguistik).

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