Inhaber des Lehrstuhls für
Politikwissenschaft und Verwaltungswissenschaft


Geschäftsführender Direktor des Rhein-Ruhr-
Instituts für Sozialforschung und Politikberatung (RISP)

Aktuelles

Gastforscherin an der Universität Duisburg-Essen Professorin Vanessa Elias de Oliveira als Gastforscherin begrüßt

Wir freuen uns, dass Professorin Vanessa Elias de Oliveira von der Bundesuniversität der Region ABC, São Paulo, Brasilien, gemeinsam mit dem Team des Lehrstuhls für Politikwissenschaft und Verwaltungswissenschaft zu Varianten des vertikalen Föderalismus forscht. Professorin de Oliveira hält sich im ersten Vierteljahr des Jahres 2020 als Gastforscherin an der Universität Duisburg-Essen auf. Ihre Forschungsgebiete umfassen neben dem Föderalismus einschließlich der intergouvernementalen Beziehungen subnationaler Einheiten die Auswirkungen von Rechtsprechung auf Public Policies sowie die Bedeutung der öffentlichen Verwaltung für die Implementation von Public Policies.

Die gemeinsame Forschung widmet sich konkret dem brasilianischen und dem deutschen Föderalismus. Beide werden zwar gemeinhin der gleichen Kategorie eines föderalen politischen Systems zugerechnet, dennoch gibt es klare Unterschiede im breiteren institutionellen Setting. Gemeinsames Anliegen ist es, diese Unterschiede und ihre Wirkungen auf den jeweiligen politischen Prozess und die Problemlösungsfähigkeit herauszuarbeiten.

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Neuerscheinung: Akzeptanz der öffentlichen Verwaltung bei den Bürgerinnen und Bürgern

Eine Analyse der Erklärungsfaktoren von Einstellung und Verhalten
von Daniela Strüngmann

Daniela Strüngmann entwickelt in ihrem gerade erschienen Band ein integratives Legitimitätsmodell, mit dem sie die Akzeptanz öffentlicher Verwaltung bei den Bürgern erklärt. Anhand eines Mehrmethodenansatzes gewinnt sie aus der Empirie eine Typologie von Akzeptanztypen und untersucht Einflussfaktoren wie bspw. Behördenkontakte, Einstellungen im sozialen Umfeld oder Medienberichte sowie ihr Zusammenspiel. Es zeigt sich, dass die Bewertung der Verwaltung nicht auf ihr negatives Image verkürzt werden kann. Überdies wird deutlich, dass die Einstellungen zur Verwaltung auch Wahlentscheidungen und politische Einstellungen beeinflussen können.

Das Buch kann hier bestellt werden.

Wir gratulieren Frau Dr. Carolin Höhlein zum Universitätspreis der Universität Duisburg-Essen 2018!

Am 15. Juni wurde Frau Dr. Höhlein auf dem Dies Academicus bei bestem Wetter und Live-Musik mit dem Universitätspreis 2018 für die beste Dissertation im Bereich Gesellschaftswissenschaften geehrt.

Sie befasst sich in ihrer Arbeit mit dem Antibiotikaeinsatz bei der Masttierhaltung und dem damit verbundenen Problem der Resistenzentwicklung. Im Jahre 2011 implementierte Deutschland zur Lösung des Problems ein Minimierungskonzept, welches sich an den Erfahrungen der Niederlanden und Dänemark orientiert, da diese Länder bei der Eindämmung des Antibiotikaeinsatzes besonders erfolgreich sind. „So waren die Niederlande 2007 europaweit noch das Land mit den höchsten Antibiotikaeinsatzraten in der Tiermedizin“, erklärt Höhlein. Dänemark wiederum war das erste europäische Land, das bereits vor 20 Jahren Maßnahmen entwickelte, die zu niedrigen Einsatzraten bei Nutztieren führten.

Frau Dr. Höhlein verglich die Maßnahmen der drei Länder systematisch miteinander und führte für ihre Studie über 30 Interviews mit Veterinären, Vertretern von Pharmaunternehmen, politischen Akteuren und Vertreter auf ministerieller Ebene in den besagten Ländern.

Tatsächlich ist die Ausgabemenge der Antibiotika in Deutschland von 2011 bis 2016 um 56,5 Prozent auf 742 Tonnen gesunken. Das Minimierungskonzept ist erfolgreich, hat aber auch Schwachstellen: Die Erfassung ist aufwendig. Die Tierhalter stehen unter Druck, Verbesserungen nachzuweisen. „Dabei besteht die Gefahr, dass verkürzt oder gar nicht behandelt wird – zulasten der Tiere und der Entwicklung weiterer Resistenzen“, befürchtet Höhlein. Zudem gibt es keine Garantie, dass alle Angaben korrekt sind. Es wird deutlich, dass tiergesundheitliche Aspekte stärker als bisher bei der Entwicklung weiterer Policies mit berücksichtigt werden müssten.

Die hervorragende Arbeit der, mittlerweile für eine international tätige Strategieberatung arbeitenden, Absolventin ist unter dem Titel „Staatliche Steuerung des veterinärmedizinischen Antibiotikaeinsatzes“ im Springer VS Verlag für Sozialwissenschaften veröffentlicht.

Wir gratulieren Leon Lieblang zur Auszeichnung seiner Masterarbeit mit dem Institutspreis 2017!

Der Preis für die beste Abschlussarbeit ging an Leon Arvid Lieblang für seine Masterarbeit mit dem Titel „Problemorientierte staatliche Steuerung der Energiewende. Eine systematische Analyse der Maßnahmen zur Förderung der Windenergie an Land im EEG 2017“.

Der Kern der von ihm untersuchten EEG-Novelle ist die Einführung marktbasierter Ausschreibungen, die zu einer höheren Marktintegration und -kompatibilität sowie zu Kosteneffizienz führen sollen. Basierend auf einem steuerungstheoretisch-problemlösungsorientierten Ansatz der Gesetzesfolgenabschätzung sowie politik-, rechts- und wirtschaftswissenschaftlich angeleitet, geht Herr Lieblang in seiner Arbeit der Frage nach, ob es sich bei dem EEG um ein problemlösungsorientiertes Policy-Design handelt und inwieweit dieses verspricht, die angestrebten Ziele wirksam zu erreichen. Die impliziten Kernhypothesen des Gesetzes unterzieht  Herr Lieblang einer Plausibilitätsprüfung und überprüft diese auf nichtintendierte Nebenfolgen.

Die Problem- und Instrumentenanalyse zeigt, dass das EEG grundsätzlich ursachenadäquate Lösungen anbietet. Die Analyse der stark interdependenten Steuerungskonzeptionen stellt jedoch das Erreichen wichtiger Ziele wie die Erhöhung der Kosteneffizienz infrage. Grundsätzlich werden Grenzen der Marktkompatibilität aufgezeigt. Wie den Unzulänglichkeiten begegnet werden kann, erläutern Politikempfehlungen. Prof. Dose hebt hervor, dass es Herrn Lieblang in seiner Thesis gelingt, die Frage nach der Steuerbarkeit des Ausbaus erneuerbarer Energien bei gleichzeitiger Sicherstellung der Akteursvielfalt zu beantworten. In seiner mehrschichtigen Analyse arbeitet er wichtige interne Widersprüche des Gesetzes heraus, analysiert problemorientiert und entwickelt damit den von ihm verwendeten konzeptionellen Analyseansatz weiter.

Der Preis beinhaltet Fördermittel für die Veröffentlichung der Arbeit im Tectum-Verlag, gestiftet vom Verein der Förderer und Freunde des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen.

Neuerscheinung: Staatliche Steuerung des veterinärmedizinischen Antibiotikaeinsatzes

Analyse der Steuerungsansätze in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden
von Carolin Höhlein

Carolin Höhlein untersucht vor dem Hintergrund steigender Antibiotikaresistenzen und der damit verbundenen Notwendigkeit der Reduktion der Einsatzmengen nationale veterinärmedizinische Minimierungskonzepte und prüft deren potentielle Treffsicherheit sowie auftretende Nebenwirkungen. Schwerpunkt ihrer Analyse gilt dem in Deutschland verankerten Steuerungsansatz und der 16. Novellierung des Arzneimittelgesetzes (16. AMG Novelle) im Rahmen der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART). Untersucht werden gleichsam die in Dänemark und den Niederlanden erlassenen Steuerungsansätze. Dabei wird deutlich, dass tiergesundheitliche Aspekte stärker als bisher bei der Entwicklung weiterer Policies mit berücksichtigt werden müssen. 

Das Buch kann unter folgendem Link bestellt werden: http://www.springer.com/de/book/9783658189501

Neuerscheinung: Die Partei im regionalen Fokus

Mitgliederschwund, Alterungsprozesse und Mitglieder-partizipation bei der SPD – Ergebnisse zweier empirischer Studien
von Nicolai Dose, Anne-Kathrin Fischer und Nathalie Golla


Angesichts der schrumpfenden Mitgliederbasen von Parteien spielen die Gründe für diese Entwicklung eine immer größere Rolle. Wichtige Ursache ist die Überalterung des Mitgliederstamms vieler Parteien, die in steigendem Umfang zu altersbedingten Mitgliederverlusten führt. In der Regel entscheiden sich aber auch mehr Mitglieder für einen willentlichen Austritt aus den Parteien als neu eintreten.
Dies wirft die Frage auf, weshalb Parteien für Mitglieder zunehmend unattraktiv erscheinen. Die Ergebnisse zweier Befragungen von SPD-Mitgliedern zeigen, dass der Mitgliederschwund zum Teil selbst verschuldet ist und damit bei angemessener Reaktion auf die Ergebnisse dieser Studie durchaus eingedämmt werden kann. Entsprechende Handlungsempfehlungen werden am Schluss der Studie formuliert.

Das Buch kann unter folgendem Link bestellt werden:
http://www.nomos-shop.de/27397

 

Publikation: Politikwissenschaft. UTB basics

Seit dem 19. August 2015 liegt nun der in die Politikwissenschaft einführende Band von Hofmann, Dose und Wolf in der dritten Auflage vor. Insbesondere der Teil zum Politischen System ist grundlegend aktualisiert worden. So werden nun die neueren Entwicklungen des deutschen Föderalismus wie die Verlagerung von Gesetzgebungskompetenzen auf die Länder sowie die Schuldenbremse noch klarer dargestellt. In der dritten Auflage werden bereits Folgen dieser Verschiebungen aufgearbeitet. Auch aktuelle Veränderungen des politischen Systems - wie die Einführung von Ausgleichsmandaten oder die Wirkung des Aufkommens neuer Parteien wie der AfD werden dargelegt und diskutiert.

ISBN/EAN: 9783825244668
Seitenzahl: 304
Format: 215 x 15 mm
Produktform: Taschenbuch/Softcover
Sprache: Deutsch
Preis: 24,99 Euro