Tagung "Eine Region und Ihre Hochschulen"
Wann?
Freitag, 12.10.2018, 10:00 - 17:00 Uhr
Der Einlass beginnt um 09:30 Uhr.
Wo?
Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg
Johannes-Corputius-Platz 1
47051 Duisburg
Einführung
10:00 – 10:15 Uhr | Begrüßung |
10:00 – 10:15 Uhr |
Einführung |
SEKTION 1: Die Alte Universität Duisburg (1655-1818)
10:30 – 11:15 Uhr | Die alte Universität Duisburg und ihre Schließung 1818 Dr. Manfred Komorowski, Universität Duisburg-Essen AbstractSchon zu Zeiten Gerhard Mercators gab es den Plan, in Duisburg eine Universität zu errichten. Realität wurde dies erst 1654/55, als Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg, der Große Kurfürst, eine Hochschule in seinen westlichen Territorien einrichten ließ. Nach durchaus verheißungsvollen ersten Jahren, als etwa der renommierte Philosoph Johannes Clauberg (1622-1665) am Rhein lehrte, verlor Duisburg bald an Bedeutung. Das Interesse der Herrscher in Berlin galt eher der Neugründung in Halle (1694). Obwohl eine Reihe von tüchtigen Dozenten dort lehrte, verlor Duisburg im 18. Jahrhundert immer mehr an Bedeutung, zählte zu den kleinsten Hochschulen im Alten Reich. Nach der Französischen Revolution, der Okkupation des Rheinlandes durch Napoleon und den folgenden Befreiungskriegen, einer Zeit, in der ein großes „Universitätssterben“ einsetzte, zeichnete sich auch der Duisburger Niedergang ab. Zuletzt war nur noch die medizinische Fakultät halbwegs funktionsfähig. Bis Ende 1817 fanden dort zahlreiche Promotionen statt. Trotz zahlreicher Proteste der Duisburger Bürger war die Auflösung längst beschlossene Sache. In Anschluss an bereits existierende Untersuchungen zum Niedergang der Universität Duisburg möchte der Vortrag die letzten der 163 Jahre der Hochschule am Niederrhein und den Übergang nach Bonn in den Blick nehmen. |
11:15 – 12:00 Uhr | Das "Universitätssterben" um 1800 und die Universität Freiburg Sandra Haas, M.A., Universität Freiburg AbstractUm 1800 ging nahezu die Hälfte der deutschen Universitäten unter. Der Vortrag gibt einen systematischen Überblick über die Gründe, Phasen und Formen des sogenannten „Universitätssterbens“. Betroffen von diesem Umbruch waren jedoch nicht nur die Universitäten, die geschlossen wurden, sondern auch viele Universitäten, die zwar fortbestehen konnten, aber eine existenzielle Krise durchmachten, wie am Beispiel der Universität Freiburg gezeigt werden soll. |
12:00 – 12:45 Uhr | Imbiss |
12:45 – 13:30 Uhr | Die vergessene Universität – Die alte Universität Duisburg im Spiegel der historischen Forschung und Publizistik Dr. Andreas Pilger, Stadtarchiv Duisburg AbstractDie alte Universität Duisburg hat nach ihrer Schließung nur noch geringe publizistische Aufmerksamkeit gefunden. Selbst diejenigen, die sich wie der damalige Stadtarchivar Walter Ring 1920 um eine fundierte historische Aufarbeitung verdient gemacht haben, ließen kaum einen Zweifel an der Bedeutungslosigkeit der Duisburger Alma Mater. Geprägt von den Erfahrungen der raschen und für die Stadtentwicklungen prägenden Industrialisierung, kam ein Zeitungsartikel mit „Bilder[n] aus Duisburgs Universitätszeit“ 1929 zu dem Befund, dass „Duisburgs Geschick und Bedeutung“ nicht auf universitärem, sondern auf "anderem Gebiet" liege. In einer Stadt, die sich vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend modern interpretierte und darstellte, erfolgte eine Beschäftigung mit der alten Universität nur sporadisch und innerhalb eines eng begrenzten Kreises historisch Interessierter. Die Geschichte der ersten Universität verblasste in der öffentlichen Erinnerungskultur und bot bei Gründung der Gesamthochschule 1972 kaum traditionsstiftende Anknüpfungspunkte. |
13:30 – 13:45 Uhr | Abschließende Diskussionsrunde Sektion 1 Moderation: Prof. Dr. Ralf-Peter Fuchs, Universität Duisburg-Essen |
SEKTION 2: Hochschulen in Duisburg und Essen im 20./21. Jahrhundert
14:00 – 14:45 Uhr |
Anmoderation Dr. Hendrik Friggemann, Universität Duisburg-Essen AbstractAkademische Ausbildungsinhalte wurden erstmals nach dem zweiten Weltkrieg wieder am regionalen Hochschulstandort Duisburg/Essen verankert: 1946 kam es zur Gründung zweier Pädagogischer Akademien, die 1965 zunächst in die Pädagogische Hochschule Ruhr integriert wurden und 1972 schließlich in den neugegründeten Gesamthochschulen aufgingen. Der Vortrag greift die Entwicklung dieser Einrichtungen auf, für die der Prozess zur Verwissenschaftlichung der dort praktizierten Lehrerausbildung charakteristisch ist. |
14:45 – 15:15 Uhr | Kaffee-/Teepause |
15:15 – 16:00 Uhr | Institution ohne Tradition? – Die Gesamthochschule Duisburg und die regionale Bildungsplanung in Nordrhein-Westfalen Timocin Celebi, Universität Duisburg-Essen AbstractAls im August 1972 die Gesamthochschule Duisburg als eine von fünf nordrhein-westfälischen Gesamthochschulen gegründet wurde, wussten nur eingeweihte Bildungspolitiker um eine mögliche Konzeption dieser neuartigen Hochschulform. Für die Entwicklung und Einrichtung praxisorientierter Studiengänge, die Zusammensetzung des Personals oder die möglichen Kooperationen mit regionalen Arbeitgebern gab es nur leitlinienartige Erarbeitungsvorschläge aus dem Düsseldorfer Ministerium, wie Gründungsrektor Helmut Schrey monierte. Als alternative Hochschulform sollte die Gesamthochschule jedoch nicht an die Traditionen der klassischen Universität anknüpfen, sondern als Gegenstand der wissenschaftlichen Hochschulplanung mit einem ganzen Bündel an gesellschaftspolitischen Modernisierungsvorstellungen zur regionalen Entwicklung beitragen und breiten Gesellschaftskreisen ein Studium ermöglichen. Als Institution, die ohne eine Tradition als Orientierungsgröße entwickelt werden sollte, als Gegenstand der Hochschulplanung ohne einen ausformulierten Plan, entwickelte sich die Gesamthochschule Duisburg bis in die 1990er Jahre hinein entlang der Vorstellungen der Rektorate und damit anders, als es Landespolitiker in ihren Hochschulplänen vorsahen. Diese Entwicklung soll im Rahmen des Vortrages nachvollzogen werden. |
16:00 – 16:45 Uhr | UniversitätGesamthochschule Essen: Die zweite Ausbaustufe. Erinnerungen eines Zeitzeugen Prof. Dr. Wilfried Loth, Universität Duisburg- Essen AbstractWilfried Loth kam 1986 als Professor für Neuere und Neueste Geschichte an die Universität-Gesamthochschule Essen. Er fand dort ein Umfeld vor, dass sich deutlich von einer Traditionsuniversität unterschied. Auf der Grundlage dieser Erfahrung berichtet er vom Zusammenwachsen der unterschiedlichen Bestandteile der Universität, den Konflikten, die dabei entstanden, und von den Versuchen, die neue Universität durch Innovationen in der deutschen Universitätslandschaft zu profilieren. |
16:45 – 17:00 Uhr | Abschließende Diskussionsrunde Sektion 2 Moderation: Dr. Hendrik Friggemann, Universität Duisburg-Essen |