Profilschwerpunkt Wandel von Gegenwartsgesellschaften

Der Profilschwerpunkt Wandel widmet sich der Erforschung des aktuellen gesellschaftlichen Wandels an der UDE. Analysiert werden vornehmlich Phänomene von Ordnungsbildung in einer entgrenzten Welt - d.h. soziale, politische und wirtschaftliche Dynamiken, die zur Aufhebung, Verschiebung oder Neusetzung nationaler Grenzen führen.

Um dieses komplexe Wechselspiel zu analysieren, bündelt der Profilschwerpunkt die Expertise von rund 115 Mitgliedern. Diese stützen sich auf Forschungsstrukturen an fünf Fakultäten sowie ingesamt zehn zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen und An-Instituten. Der Profilschwerpunkt verbindet zum einen sozial-, wirtschafts- und geistes- sowie bildungswissenschaftliche Einzeldisziplinen, zum anderen regionale und sektoriale Expertisen.

Die Forschungsprojekte im Profilschwerpunkt sind zentrale Bausteine für ein besseres Verständnis des gesellschaftlichen Wandels und der Ordnungsbildung in entgrenzten Verhältnissen. Sie sind auch die Grundlage dafür, dass der Profilschwerpunkt seine strategischen Ziele der Profilierung der gesellschaftsbezogenen Forschung an der UDE, der Internationaliserung und der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses erreicht.

 

Paris

Die Forschung innerhalb des Profilschwerpunkts konzentriert sich auf folgende vier Themenbereiche, die teils überschneidend innerhalb und außerhalb von nationalen Grenzen die Phänome von Ordnungsbildung in einer entgrenzten Welt untersuchen:

Globale und transnationale Governance

Governance bezeichnet allgemein die Steuerung komplexer Organisationen, insbesondere von staatlichen Strukturen. Globale Governance ist die Steuerung von strukturellen Allokationsmechanismen zwischen Staaten oder durch einzelne Staaten, die die ganze Welt oder einen Großteil der Welt umfassen. Transnationale Governance ist der globalen Governance übergeordnet und bezeichnet die Grenzen des Nationalstaates überschreitende Steuerung, auch in im Kleinen. Welche Formen effizienter Steuerung im Spannungsfeld zwischen Nationalstaaten und Globalisierung sind möglich? Was sind die ordnungsbildenden Strukturen, auf denen aufbauend Governance (noch) stattfinden kann? Welchen Spielraum haben gesellschaftliche und wirtschaftliche Akteure in den „neuen“ Steuerungsstrukturen?

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Transformation von Risiko und Wohlfahrt

Die Wohlfahrt von Menschen und Gesellschaften ist neuen Herausforderungen ausgesetzt, die durch globale Veränderungen wie Deindustrialisierung, Tertiärisierung, demographischen Wandel, Klimawandel und politische Veränderungen ins Rollen gebracht werden. Dabei ändern sich die Risikostrukturen für individuelle, wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Akteure. Wie gehen diese Akteure mit den neuen Herausforderungen um? Was bedingt die unterschiedlichen Kristallisationen von Risiken und Wohlfahrt für unterschiedliche Akteure? Wie entwickelt sich der Komplexitätsgrad von Risiken und darauffolgenden Konsequenzen für Individuen und kollektive Akteure?

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Transnationale Arbeitsmärkte

Nationalstaaten haben zunehmend Arbeitsmärkte, deren Grenzen nicht mehr mit ihren eigenen übereinstimmen. Damit wird Arbeit in sich verändernden Kontexten erbracht, die neue Herausforderungen für die Akteure auf dem Arbeitsmarkt, aber auch für Regierungen, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände kreiert. Wie kann Arbeit unter solchen Umständen organisiert werden? Wie wird Arbeit wahrgenommen? Was sind die Bedingungen „guter Arbeit“?

 

 

 

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Internationale Migration

Internationale Migration ist eine zentrale Eigenschaft der Welt am Anfang des 21. Jahrhunderts. Ihre Ursachen im Herkunftsland und Ankunftsland sowie ihre Konsequenzen auf kultureller, sozialer, wirtschaftlicher und politischer Ebene sind wichtiger Bestandteil der sozialen und politischen Ordnungssetzung. Die international vergleichende Analyse dieser Muster aus einer interdisziplinären Sicht ist ein wichtiger Fokus des Profilschwerpunkts. Wer migriert und warum? Was sind die Makro- oder Mesofaktoren, die individuelles Handeln und Denken bestimmen? Welche Konsequenzen haben Migrantenströme für Gesellschaften, für die Wirtschaft und für die Politik? Gibt es so etwas wie „optimale“ Migrationsflüsse? Inwieweit ist internationale Migration im historischen Vergleich die Norm und nicht die Ausnahme? Wie verändern sich Kultur durch Emigration und Immigration? Wie wird Denken in einer Welt mit hohen Migrationsströmen verändert?

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+++ NEU +++ Digitale Transformation

Die fortwährende digitale Transformation stellt Gegenwartsgesellschaften vor Herausforderungen. Der technologische Wandel medialer Infrastruktur in den 1990er Jahren und das Aufkommen sozialer Medien in den 2000ern haben Transformationseffekte auf der Makro-, Meso- und Mikroebene entfacht. Gegenstand der Themenlinie sind die mit der Digitalisierung und dem Feld der KI verbundenen disruptiven Elemente in Bildung und Teilhabe, Kommunikation, Politik und Gesellschaft aber auch die Veränderung digitaler Praktiken von Wissenschaft und Wissenstransfer.

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Vernetzen

Kolleginnen und Kollegen der UDE aus unterschiedlichen Fakultäten, Instituten und Disziplinen bilden die Basis des Profilschwerpunkts. Über die Mitgliederversammlungen, Themenentwicklungsworkshops sowie anderen Veranstaltungen und Förderformaten hilft der Profilschwerpunkt bei ihrer Vernetzung untereinander und bei der Identifikation, Entwicklung und Verwirklichung von gemeinsamen Forschungsinteressen.

Seit der Einführung persönlicher Mitgliedschaften Anfang 2014 sind rund 150 Forschende aus 5 verschiedenen Fakultäten, 5 zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen und 23 Instituten Mitglied des PSP Wandel geworden. Aktuell sind rund 115 aktive Mitglieder und haben damit die Möglichkeit, eine Förderung des PSP Wandel zu erlangen. Einige Ehemalige sind mittlerweile an Wissenschaftseinrichtungen außerhalb von UDE oder UA Ruhr aktiv. Wenn Sie sich für eine Mitgliedschaft im PSP Wandel interessieren, informieren Sie sich dazu bitte auf unserer Homepage und kontaktieren Sie die Geschäftsführung des Profilschwerpunkts.

Der Profilschwerpunkt steht außerdem institutionell in engem Austausch mit wichtigen Forschungseinrichtungen und -zusammenhängen in seinem Bereich, insbesondere dem Centre for Global Cooperation Research sowie dem Interdisziplinären Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung.

© Bram Naus
© Andisheh

Fördern

Ziel des Profilschwerpunktes ist es, seine Mitglieder dabei zu unterstützen, aus gemeinsamen Forschungsinteressen institutionenübergreifende Verbundvorhaben an der UDE zu entwickeln und  damit in der Drittmittelförderung erfolgreich zu sein. Mehr Informationen hierzu finden Sie unter Ausschreibungen.

Zur Themenfindung schreibt der Schwerpunkt die Förderung von Themenentwicklungsworkshops (inkl. Durchführung, Organisation und externer Moderation) aus. Ihr Ziel ist es, das Potential emergierender Forschungsthemen an der UDE und im Profilschwerpunkt in einem frühen Stadium zu erkennen.

Projekte des wissenschaftlichen Nachwuchses werden ebenfalls durch den Profilschwerpunkt gefördert. Insbesondere Post-Doktoranden können ebenfalls Mitglied des Schwerpunkts werden, wenn sie zu einschlägigen Bereichen forschen. Im Rahmen der Ausschreibung von Forschungsförderung unterstützt der Profilschwerpunkt hier auch die  Vorbereitung von kleineren Projekten mit Personal- und Sachmitteln.

In einer allgemeinen Ausschreibungslinie fördert der Schwerpunkt dazu seit seiner Einrichtung die Ausarbeitung von Verbundvorhaben und entsprechenden Anträgen auf Drittmittelförderung. Hierzu können in einem gewissen Rahmen Personal- und Sachmittel zur Verfügung gestellt werden. Anstatt viele kleine Projekte zu fördern, suchen wir die Förderung größerer komplexer Drittmittelvorhaben.

Beispiele für Arbeiten, die aus dem Zusammenhang der Nachwuchsförderung des Profilschwerpunkts hervorgegangen sind, sind die Forschungs- und Publikationsprojekte Herausforderung Legitimität und Politische Narrative.

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© Isaac Smith