Abgeschlossene Projekte der AG - Gesellschaftliche, institutionelle und individuelle Mehrsprachigkeitsforschung

Sprachvergleich im Deutschunterricht: Herkunftssprache als Ressource?

Kurzbeschreibung des Projekts:

Ziel des Projekts ist es, im Rahmen der Lehrerprofessionalisierung Wissen/Kenntnisse, Erwartungen und Meinungen von Studierenden im 5. Semester zum Thema „sprachkontrastives Arbeiten“ einzuholen. Diese Aspekte wurden mittels einer Fragebogenerhebung im Oktober 2017 erhoben. Des Weiteren wurde recherchiert, welche Rolle das Phänomen der Mehrsprachigkeit in der Deutschlehrerausbildung in NRW, in verschiedenen Rahmenplänen für Deutsch und in ausgewählten Lehrwerken spielt. Wird auf das sprachkontrastive Arbeiten explizit eingegangen?

Verschiedene Hypothesen sollten mit Hilfe der Angaben der Studierenden überprüft werden:

  • H1: Studierende haben im Allgemeinen wenig linguistische Vorkenntnisse 
  • H2: Mehrsprachig aufwachsende Studierende haben eine andere Meinung zum Thema „Berücksichtigung der Mehrsprachigkeit im Unterricht“ als einsprachige.
  • H3: Studierende kennen didaktische Methoden für einen sprachsensiblen Unterricht (z.B. language awareness).
  • H4: Studierende erachten sprachkontrastive Arbeit im Rahmen des Unterrichts für wenig bedeutsam.
  • H5: Studierende sehen kaum Möglichkeiten, den Deutschunterricht mit sprachkontrastiven Elementen zu bereichern.

Im Januar 2018 nahm ein Teil der Gruppe an einem Posttest teil, um die Lehre zum Sprachkontrast im Modul Ling III (BA Lehramt Deutsch) zu evaluieren.

Nach der deskriptiven Auswertung der Daten ist eine statistische Auswertung in Arbeit.

Desweiteren findet im Sommersemester eine Ringvorlesung mit internationalen Gästen statt, die sich mit dem Thema des Sprachkontrastes und seiner möglichen Anwendbarkeit im (Fremd-)Sprachen­unterricht beschäftigt. Im Anschluss an die Vorlesung soll ein Sammelband entstehen.

Leiter/Namen der Beteiligten:

Katja F. Cantone, Anastasia Moraitis, Patrick Wolf-Farré

Zeitraum:

Oktober 2017 bis Dezember 2019

Förderinstitution:

Keine

Geplanter Output:

Tagungsbeiträge, eine Publikation sowie Verbesserung der Lehrinhalte im Modul Ling III, Seminar Sprachkontrastives Arbeiten

Herkunftssprecher im Fremdsprachenunterricht

Bei der Sprachenvermittlung stehen bisweilen die Umgebungssprache und ausgewählte Fremdsprachen im Vordergrund. Zum einen werden nur wenige mehrsprachige SchülerInnen auch in ihrer Herkunftssprache beschult, sodass von zuhause mitgebrachtes linguistisches Potenzial innerschulisch meist nicht weiter gefördert wird, zum anderen liegen kaum Strategien vor, HerkunftssprecherInnen angemessenen in den Fremdsprachenunterricht einzubinden, wenn die Herkunftssprache einer Fremdsprache entspricht. In der Pilotstudie werden 95 zukünftige Fremdsprachenlehrkräfte der Fächer Spanisch und Französisch untersucht und anhand eines Fragebogens werden Aspekte der FremdsprachenlehrerInnenausbildung, Erwartungshaltungen, Einstellungen und Selbstwahrnehmungen der zukünftigen Lehrkräfte ermittelt. Die Studie möchte, neben der Herausstellung relevanter Faktoren für die Einbindung herkunftssprachlicher SchülerInnen, dazu beitragen, Rahmenpläne für den Herkunftssprachenunterricht zu schaffen, von denen auch andere Länder profitieren können.

Die Studie wurde in Kooperation mit dem Institut für Romanische Sprachen und Literaturen durchgeführt.

Fachtagung zum Thema HerkunftssprecherInnen im Fremdsprachenunterricht: Integrative Konzepte und Spracherhalt
8. Mai 2015 an der Universität Duisburg-Essen


Vorträge

Fremdsprachenlehrkräfte in sprachlich heterogenen Lerngruppen – Einstellungen, Wahrnehmungen und Ausbildung von Lehramtsstudierenden
AG Mehrsprachigkeitsforschung, AG Fachdidaktik Romanische Sprachen
(Universität Duisburg-Essen)

Der Erwerb von Herkunftssprachen am Beispiel des Spanischen
Handout
Katrin Schmitz
(Bergische Universität Wuppertal)

Mehrsprachigkeit im Ruhrgebiet
Judith Kittler
(Ruhr-Universität Bochum)

Die Herkunftssprachen Polnisch und Russisch aus der Sicht von mehrsprachigen Jugendlichen, ihren Eltern und Lehrenden
Grit Mehlhorn
(Universität Leipzig)

Workshopzusammenfassung

Herkunftsbedingte Mehrsprachigkeit im Spanischunterricht – Umgang, Bewusstsein  und Förderung und Konzeption von Lehr-/Lernmaterialien für den Spanischunterricht mit mehrsprachigen Schülerinnen und Schülern

Poster

Poster der AG Mehrprachigkeit

Poster der Romanistik

Tagungszusammenfassung

Mehrsprachigkeit kinderleicht

 In der wissenschaftlichen Begleitung eines deutsch-spanischen bilingualen Modellversuchs im Kindergarten werden seit August 2012 Hospitationen durchgeführt, Sprachdaten in beiden Sprachen erhoben , Fragebögen an Eltern verteilt und Experteninterviews durchgeführt (2010-2015).

„Unterricht in der Herkunftssprache an Hauptschulen  als zweite Fremdsprache“ (Schulversuch)

In dieser vom Ministerium für Schule und Weiterbildung Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegeben Studie wurde das Pilotprojekt seitens der AG-Mehrsprachigkeitsforschung an neun Hauptschulen im Land wissenschaftlich untersucht (08.11–12.12).
 

Sukzessiver bilingualer Erwerb deutsch-türkisch (SBE)

Hier wurde der Frage nachgegangen, ob der ungesteuerte sukzessive Erwerb des Deutschen bei einem Kind insgesamt erfolgreich ablaufen kann oder ob es Bereiche gibt, in denen nur ein unvollständiger Erwerb zu verzeichnen ist. In der Studie Monolingualer Deutscherwerb wurden Daten zum Erstspracherwerb im neuen Jahrtausend erhoben. (Laufzeit 2011-2014)