Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Ausnahme: Niedriglohn für Akademiker
[20.01.2014] „Manche Akademiker müssen zwar für Niedriglöhne arbeiten, aber daraus lässt sich nicht der Schluss ableiten, dass sich das Studieren nicht mehr lohnt. Im Gegenteil: Im Vergleich zu den Beschäftigten mit abgeschlossener Berufsausbildung haben Akademiker ein um fast zwei Drittel niedrigeres Niedriglohnrisiko“, stellt Dr. Claudia Weinkopf vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) fest. Anlass dieser Klarstellung ist die verkürzte Vorab-Berichterstattung über eine IAQ-Studie zum Niedriglohnsektor in Deutschland, die Mitte Februar als IAQ-Report erscheinen wird.
Festzuhalten sei auch, so Weinkopf, dass der Anteil gering bezahlter Akademiker über die Jahre hinweg nicht zugenommen hat. Seit fast zwei Jahrzehnten pendelt der Anteil abhängig Beschäftigten Akademiker, die für einen Stundenlohn unterhalb der Niedriglohnschwelle von 9,30 Euro brutto pro Stunde (Stand 2012) arbeiten müssen, zwischen 8 und 12 Prozent (2012: 8,6 Prozent).
Im Vergleich: Ein Viertel (24,3 Prozent) der abhängig Beschäftigten mit abgeschlossener Berufsausbildung (17,2 Prozent der Männer und 31,6 Prozent der Frauen) hat ein deutlich höheres Niedriglohnrisiko. Wer keinen Berufsabschluss hat, ist mit 46,6 Prozent am häufigsten von Niedriglöhnen betroffen (38,8% Männer, 53,4% Frauen). Die Differenzierung nach Geschlecht unterstreicht, dass Frauen in allen Qualifikationsgruppen ein deutlich höheres Niedriglohnrisiko haben als Männer.
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430
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