Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Wie wird China umweltfreundlich?
[30.01.2014] China sollte seine Energie effizienter einsetzen und sich umweltpolitischen Themen stärker öffnen. Wie Verwaltung und Industrie ihre Strategien darauf ausrichten könnten, untersucht Ting Guan von der Zhejiang University. Sie ist zu Gast bei Prof. Dr. Dieter Grunow am Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen (UDE). Gefördert wird ihr Aufenthalt durch ein Bundeskanzler-Stipendium für Führungskräfte von morgen der Alexander von Humboldt-Stiftung.
„Es geht mir darum, die Idee der ökologischen Modernisierung auf die politische Agenda zu setzen.“ Immerhin sei China weltweit der größte Verbraucher von Energie und produziere erhebliche Mengen an CO2. Die 27-Jährige möchte herausfinden, welche Probleme öffentliche Ämter, Verbände oder auch Unternehmen daran hindern, umweltfreundliche Lösungen zu initiieren. Hierzu analysiert Guan konkrete Prozesse in deutschen und chinesischen Städten: „Ich habe mir schon Hangzhou und Guiyang ausgesucht. Mögliche weitere Kandidaten sind Herten, Essen oder Düsseldorf. Erste Interviews sind schon vereinbart.“
Obgleich sich die Forschung der jungen Chinesin noch in den Anfängen befindet, weiß sie schon jetzt, dass beide Staaten an vielen Stellen nicht vergleichbar sind: „In Deutschland ist die kommunale Verwaltung sehr stark“, sagt die Verwaltungswissenschaftlerin. „Aufgrund des Befehls- und Kontrollsystems geht es in China jedoch in erster Linie darum, zentrale Vorgaben umzusetzen und fürs Lokale passend zu machen.“ Welche Strategien lokale Akteure letztlich einsetzen, um industrielle Energien effizienter zu nutzen, möchte sie in ihrer Arbeit herausfinden.
Ting Guan fühlt sich fachlich gut an der UDE aufgehoben. Sie war bereits 2012 für drei Monate als Doktorandin im Graduiertenkolleg „Risk and East Asia“ zu Besuch. Zudem lernte sie 2011 als Gewinnerin des „Green Talents“-Wettbewerbs der Bundesregierung bereits Prof. Grunow kennen. Neben seiner Unterstützung kooperiert sie mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie.
Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/379-1487
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