Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Edelmetalle retten
[09.12.2014] Gold, Palladium oder Platin mit Tüchern aus industriellen Abwässern zurückgewinnen: Für diese Entwicklung erhielten jetzt Dr. Klaus Opwis und Frank Grüning den Rohstoffeffizienz-Preis 2014. Sie forschen beide für An-Institute der Universität Duisburg-Essen (UDE): Opwis im Deutschen Textilforschungszentrum Nord-West (DTNW) und Grüning im Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA).
Das Bundeswirtschaftsministerium und die Deutsche Rohstoffagentur würdigten mit dieser Auszeichnung ihre besonderen Beiträge zur Sicherung der Rohstoffversorgung. Vor einigen Monaten wurde das Verfahren zudem mit dem Umsicht-Wissenschaftspreis 2014 in der Kategorie Wissenschaft ausgezeichnet.
Im Mittelpunkt steht ein chemisch speziell ausgerüstetes Polyestermaterial, mit dem bestimmte Metalle – insbesondere teure Edelmetalle – ohne großen Aufwand aus dem Industrieabwasser zurückgewonnen werden kann. Das Textil ist in der Lage, aus mehreren hundert Litern Abwasser der Leiterplattenindustrie so gut wie sämtliches Palladium zu binden, bis zu 20 Gramm pro Textil-Kilogramm.
Nach dem Filterprozess wird das Textil in einem Verhüttungsprozess verbrannt. Übrig bleibt das reine Edelmetall, das ansonsten verloren wäre. Berücksichtigt man, dass der Palladiumpreis derzeit bei rund 20 Euro pro Gramm liegt, erschließt sich die wirtschaftliche Bedeutung der Entwicklung. Nicht nur die Umwelt profitiert von geringeren Metallgehalten in Abwässern – auch kleine und mittelständische Unternehmen bekommen eine Chance, weil die neue Technologie nur geringe Kosten verursacht.
Weitere Informationen:
Dr. Klaus Opwis, opwis@dtnw.de, Tel. 02151/843-205
Frank Grüning, gruening@iuta.de, Tel. 02065/418 213
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430
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