Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Heimat Ruhrgebiet
[06.02.2015] Die Identifikation mit dem Ruhrgebiet fällt – auch im Vergleich mit anderen Regionen – hoch aus: 82 Prozent der „Ruhris“ leben gerne in ihrer Heimat. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Studie, die von der Global Young Faculty, einem Netzwerk von Nachwuchswissenschaftlern der Stiftung Mercator und der Universitätsallianz Ruhr, in Auftrag gegeben wurde.
Befragt wurden über 1000 Teilnehmer im Ruhrgebiet. Zwei Drittel der Bewohner sagen, dass sich das Ruhrgebiet zum Vorteil entwickelt hat. Die Zunahme von Grünflächen und Natur, Verbesserungen bezüglich Umwelt und Klima sowie breitere Angebote im Kulturbereich werden als positive Veränderungen wahrgenommen. Knapp die Hälfte der Befragten ist auch der Meinung, dass das Erscheinungsbild der Region mittlerweile durch die Hochschulen geprägt wird und mehr Geld in Forschung und Bildung investiert werden sollte.
Die Identität des Ruhrgebiet hat sich verändert: von einer Industrielandschaft zu einer Dienstleistungsregion mit vielen Grünflächen und einem Standort für Bildung und Kultur. Junge Wissenschaftler der Global Young Faculty haben durch eine repräsentative Umfrage ermittelt, wie die Bewohner den Wandel der Region wahrnehmen und was sich die Menschen für die Zukunft ihrer Heimat wünschen.
Die Bürger des Ruhrgebiets haben eine sehr hohe Verbundenheit zur Region. 82 Prozent leben gerne in ihrer Heimat. Den größten Wohlfühlfaktor hat das Ruhrgebiet allerdings bei den jüngeren, den 18 bis 29 Jahren alten Menschen. Zwei Drittel der Befragten meinen, dass sich das Ruhrgebiet in den letzten zwei Jahren zum Vorteil entwickelt hat. Die zunehmende Integration von Grünflächen und Natur ins Stadtbild, Verbesserungen im Bereich Klima und Umwelt sowie breitere Angebote im Kulturbereich prägen das positive Stimmungsbild.
Mehr als die Hälfte geht davon aus, dass sich die Region auch zukünftig positiv verändern wird. Verschlechterungen sehen die Bewohner des Ruhrgebiets hingegen bezüglich des Verkehrs sowie der Lage am Arbeitsmarkt. Insgesamt bewerten Personen mit einem niedrigen Bildungsabschluss und Haushaltseinkommen die Entwicklung des Ruhrgebiets überdurchschnittlich eher negativ.
Über zwei Drittel der Bevölkerung stimmen der Aussage zu, dass sich das Ruhrgebiet zu einem leistungsfähigen Bildungs- und Forschungsstandort entwickelt hat, und die ansässigen Hochschulen werden als genauso gut eingeschätzt wie Universitäten in anderen Gebieten Deutschlands.
Im Hinblick auf die künftige Gestaltung des Ruhrgebiets befürworten 70 Prozent seiner Bewohner die Umwandlung früherer Industrieflächen in Erholungsorte und Grünflächen. Fast die Hälfte spricht sich außerdem für eine Nutzung der Flächen als Kulturstätten aus. Etwaige zusätzliche Mittel des Landes NRW sollten nach Meinung von 66 Prozent der Befragten in Bildung und Forschung investiert werden.
Die Ergebnisse dieser Umfrage fließen zusammen mit einem von der Global Young Faculty veranstalteten Fotowettbewerb zum Thema „Orte ihres Lebens – Orte der Wissenschaft“ in einen Bildband, der Menschen im Ruhrgebiet porträtiert. Des Weiteren werden die persönlichen Orte und Geschichten ausgewählter Ruhrgebietsbewohner sowie die Umfrageergebnisse von der Bochumer Theatergruppe Anna Kpok künstlerisch umgesetzt. Die interaktive Performance kann bis zum 8. Februar im Unperfekthaus in Essen besucht werden.
In der Global Young Faculty treffen sich herausragende Nachwuchswissenschaftler der Metropole Ruhr, um in interdisziplinären Arbeitsgruppen Themen von gemeinsamem Interesse zu bearbeiten. Das Netzwerk ist eine Initiative der Stiftung Mercator in Zusammenarbeit mit der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) und wird vom Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) in Essen koordiniert.
Weitere Informationen: http://www.global-young-faculty.de/
Pressekontakt: Isabell Hilpert, Tel. 0201/616 965 11, isabell.hilpert@mercur-research.de
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