Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Sensorbox für Gabelstapler
Sensorbox für Gabelstapler
Aufrüstlösung ist günstig, effektiv und wissenschaftlich anerkannt

Gabelstapler flott machen

[13.07.2015] Wenig Kosten, geringer Aufwand: Dank einer neuen Sensorbox können selbst betagte Gabelstapler umgerüstet und funktioneller eingesetzt werden. Die praxisnahe Lösung stammt von den beiden Wissenschaftlern Cyril Alias (Logistik) und Çağdaş Özgür (Informatik) vom Lehrstuhl für Transportsysteme und -logistik der Universität Duisburg-Essen (UDE). Sie haben sie zusammen mit ihrem chinesischen Kollegen Qingjin Yang entwickelt. Wissenschaftlicher Projektleiter ist Prof. Dr. Bernd Noche.

Alias: „Ein wesentlicher Vorteil ist, dass man auf diese Weise den vorhandenen Fuhrpark weiter nutzen und sogar optimieren kann. Hilfreich ist auch, dass die Fahrzeugaktivitäten wie in einem Fahrtenschreiber aufgezeichnet werden. Die komplette Sensorbox bekommt man bereits für eine Summe im mittleren dreistelligen Bereich.“

Der Sensor registriert, ob die Gabel die Ladung aufgenommen hat, auf welcher Höhe sie abgeladen wird, wann und wie oft das Fahrzeug steht, beschleunigt oder bremst sowie wann und wie lange der Stapler in den verschiedenen Temperaturzonen des Lagers unterwegs war. Die Daten werden per App auf einem Smartphone-Display angezeigt und mit Hilfe gängiger Analysewerkzeuge auf einem Minicomputer weiterverarbeitet. Je mehr solcher Leistungskennzahlen vorliegen, desto effizienter und kostengünstiger lassen sich die entsprechenden Prozesse in der Logistikkette gestalten.

Auch in Wissenschaftskreisen wird die Neuentwicklung für Aufsehen sorgen, wenn sie Anfang August in Boston auf der größten Maschinenbaukonferenz der Welt, der ASME IDETC/CIE, vorgestellt werden wird: Schließlich werden die Nachwuchswissenschaftler dort mit dem renommierten “ASME Robert E. Fulton Systems Engineering, Information and Knowledge Management 2015 Best Paper Award” ausgezeichnet. Alias: „Als uns diese großartige Nachricht erreichte, konnten wir sie erst gar nicht glauben. Im ersten Augenblick dachten wir, es handelt sich um eine Spam-Mail.“ Auf Nachfrage kam jedoch die Bestätigung aus den USA, erst dann ließen die Wissenschaftler ihrer Freude freien Lauf.

Trotz aller Erfolge, die Sensorbox lässt sie immer noch nicht los: Jetzt wollen sie die Energieversorgung verlängern sowie die Sensordaten mit den Daten aus den Videokameras koppeln, damit die Prozesse ganzheitlich betrachtet werden können. Das Sensorkonzept entstand im Rahmen des Forschungsprojekts „Tracing intelligenter Logistikobjekte“ (TiLO) mit Unterstützung des Bundesforschungsministeriums unter dem Dach des Effizienz-Clusters Logistik Ruhr.

Weitere Informationen: Cyril Alias, Tel. 0203/379-2615, cyril.alias@uni-due.de
Çağdaş Özgür, Tel. 0203/379-3046, cagdas.oezguer@uni-due.de

Redaktion: Beate Kostka, Tel. 0203/379-2430

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