Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Deutsch-Japanisches Augenlaserprojekt
[10.11.2015] Künftig können am Essener Universitätsklinikum klinische Versuche mit einer in Japan entwickelten Laser-Brille durchgeführt werden, um Sehstörungen besser behandeln zu können. Dies wurde jetzt in einem Kooperationsvertrag besiegelt, der an der Tokyo Universität im Beisein von NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze unterschrieben wurde. Vertragspartner sind Prof Dr. Wolfgang Sauerwein, Japanbeauftragter der Medizinischen Fakultät der UDE am UK Essen und Mitsuru Sugawara, Geschäftsführer von QD Laser, Inc. in Kawasaki/Japan.
In die Brille ist Technik im Miniatur-Format eingebaut: eine winzige Kamera, ein Laser und ein Reflektor. Sie unterscheidet sich optisch kaum von normalen Brillen. Patienten mit bestimmten Sehstörungen werden damit Bilder direkt auf die Netzhaut projiziert. Mit der Brille können auch Bildmaßstab, Kontrast und Farben so verändert werden, dass sich das Sehvermögen auch bei bestimmten Netzhauterkrankungen bessern lässt.
"Ich freue mich, dass japanisches und nordrhein-westfälisches Know-how zusammengeführt wird und so für viele Menschen mit Sehbehinderungen weltweit neue Hoffnung bringt. Diese Technik im Mini-Format bedeutet nicht nur wissenschaftliche Innovation, sondern könnte schon bald das Sehen und damit die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten deutlich verbessern", sagte Ministerin Schulze.
Die künftig in Essen durchgeführten klinischen Versuche unter der Leitung von Prof. Dr. Anja Eckstein sind eine zwingende Vorstufe für die Zulassung des Produkts in Europa. "Die Studie der Universitäts-Augenklinik ist die erste weltweit, die das innovative Instrument an Patienten testet und Daten für die Zulassung als Medizinprodukt sammelt", sagte Prof. Dr. Wolfgang Sauerwein.
Petra Wassner, Geschäftsführerin der landeseigenen Wirtschaftsförderung NRW. Invest GmbH, begrüßt das Engagement des High-Tech-Unternehmens in NRW. Die Tochtergesellschaft NRW Japan K.K. hat den Kontakt zu QD Laser, Inc. hergestellt und das Unternehmen bei der Suche nach Standorten und Partnern unterstützt.
Weitere Programmpunkte der Reise waren ein Treffen mit Vertretern von AMED, einer japanischen Organisation zur Förderung von Medizinforschung sowie Besuche bei der Sophia Universität und der Japan Society of the Promotion of Sciences (JSPS), die ähnliche Aufgaben übernimmt wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in Deutschland. Am Abend stand zudem ein Treffen mit japanischen Wissenschaftlerinnen auf dem Programm.
Weitere Informationen: http://www.wissenschaft.nrw.de/delegationsreise-japan
Bildhinweis:
Ein Foto zu dieser Pressemitteilung (Bildbeschreibung: Ministerin Svenja Schulze und Prof. Dr. med. Wolfgang Sauerwein demonstrieren eine High-Tech Sehhilfe (die Abbildung in der Brille zeigt der Laptop) nach der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages zwischen QD Laser Inc. und dem Universitätsklinikum Essen am 10. November in Tokio (Bild: Ina Fassbender)) können Sie herunterladen unter:
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