Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Karl Kardinal Lehmann (Fotonachweis: Bistum Mainz)
Karl Kardinal Lehmann (Fotonachweis: Bistum Mainz)
Mercator-Professur 2016

Kardinal Lehmann

[14.11.2016] Als liberaler Vordenker prägt Karl Kardinal Lehmann die katholische Kirche Deutschlands seit Jahren entscheidend mit und bezieht in streitbaren Fragen klare Position: Eine ideale Besetzung für die Mercator-Professur 2016 an der Universität Duisburg-Essen (UDE). In seinem ersten Vortrag am 13. Dezember (18 Uhr, Audimax Duisburg) beleuchtet der bedeutende Theologe das Thema Fremde und Heimat im Widerstreit. Der zweite Vortrag am 17. Januar (18 Uhr, Audimax Essen) befasst sich mit der Rolle des Gewissens im Zusammenleben innerhalb der modernen Gesellschaft.

Rektor Ulrich Radtke: „Ich freue mich sehr über diese Ernennung. Wie kein anderer setzt sich Kardinal Lehmann für die Ökumene in Deutschland ein und beweist starkes Engagement in der Wertedebatte. Stets geht es ihm darum, Gegensätze zu überbrücken und Gemeinschaft aufzubauen. Mit dem Reformer erfüllt sich erneut die Grundidee der Mercator-Professur: Weltoffenheit und debattenanregende Beiträge zu wichtigen Zeitfragen.“

Karl Kardinal Lehmann (80) ist seit 2016 emeritierter Bischof von Mainz. Von 1987 bis 2008 hatte er den Vorsitz der Deutschen Bischofskonferenz inne. 2001 erhob ihn Papst Johannes Paul II. zum Kardinal.

Lehmann studierte von 1956 bis 1964 Philosophie und Katholische Theologie in Freiburg und Rom. 1963 wurde er zum Priester geweiht. Zunächst war er wissenschaftlicher Assistent des berühmten Theologen Karl Rahner in München und Münster, bis er 1968 an die Universität Mainz berufen wurde. 1971 wechselte Lehmann an die Universität Freiburg. Auch in schwierigen theologischen Streitfragen versuchte Lehmann immer zu vermitteln, so mühsam dies auch war, z.B. auch im Streit um Hans Küng.

1983 wurde Lehmann zum Bischof von Mainz gewählt und ernannt, ein Amt das er 33 Jahre lang innehatte. Als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz wirkte er mehr als zwei Jahrzehnte. Immer wieder rückte er die Sorge um die Nöte der Menschen in den Mittelpunkt seines Handelns. So engagierte er sich beispielsweise für wiederverheiratete Geschiedene oder für die Beratung werdender Mütter.

Über sein Wirken als Bischof urteilte die FAZ 2016: „Eine Idealbesetzung. Profiliert hat er sich als ‚Motor der Ökumene‘, als Theologe, Vordenker und Buchautor, als Vermittler, Antreiber und Menschenfreund.“ Lehmann ist Honorarprofessor der Universitäten Mainz und Freiburg. Er promovierte zum Dr. phil. und Dr. theol., trägt zahlreiche Ehrendoktorwürden und erhielt viele Auszeichnungen, darunter den Romano-Guardini-Preis (2014) sowie 2016 die Martin-Luther-Medaille und die Wilhelm-Leuschner-Medaille.

Hintergrund: Die Mercator-Professur

Mit der 1997 eingerichteten Mercator-Professur soll das wissenschaftliche Vermächtnis des berühmten Duisburger Kartographen und Universalgelehrten aus dem 16. Jahrhundert wachgehalten werden. Die Persönlichkeiten, die bisher eine Mercator-Professur innehatten, kommen aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Zu ihnen gehören unter anderen: Bundespräsident a.D. Richard von Weizsäcker, Bundesaußenminister a.D. Hans-Dietrich Genscher, die Filmregisseure Völker Schlöndorff und Margarethe von Trotta, der Journalist Ulrich Wickert, die Soziologin Necla Kelek, der Publizist Dr. Peter Scholl-Latour, der Drogeriemarktgründer Götz W. Werner, die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer, der Bundesverfassungsrichter a.D. Prof. Dr. Udo di Fabio oder auch der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Prof. Dr. Wolfgang Huber.

Weitere Informationen und Anmeldung: https://www.uni-due.de/de/mercatorprofessur

Redaktion: Beate Kostka, Tel. 0203/379-2430


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