Germanistische Linguistik & Sprachdidaktik

Die Germanistische Linguistik der UDE bearbeitet in Forschung und Lehre ein breites und vielfältiges Spektrum an Gegenstandsbereichen und Fragestellungen. Schwerpunkte liegen in den Bereichen Soziolinguistik (Sprachvariation, Spracheinstellungs- und Mehrsprachigkeitsforschung), Linguistische Pragmatik (z.B. Prosodieforschung, Unterrichtskommunikation, Sprache der Mathematik, Sprache der Politik), Medienlinguistik (Erforschung internetbasierter Kommunikation), Korpus- und Computerlinguistik. Sie ist beteiligt am Profilschwerpunkt „Gegenwartsgesellschaften“ und am Interdisziplinären Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (InZentIM) der UDE, wo u.a. die 3. Jahrestagung „Approaches to migration, language and identity: practices, ideologies and policies now and then“ durchgeführt wurde sowie am Ruhrzentrum Mehrsprachigkeit (RZM) , in dem sich Linguist*innen und Sprachlehrforscher*innen der UDE und der RUB unter verschiedenen Gesichtspunkten – soziolinguistischen, psycholinguistischen, systemlinguistischen – mit Mehrsprachigkeitsforschung beschäftigen und u. a. jährliche Ringvorlesungen organisieren. 2018 war die Germanistische Linguistik federführend an der Ausrichtung des Jubiläumskongresses der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL e.V.) beteiligt.

In verschiedenen Projektkontexten sind Duisburg-Essener Linguist*innen am Auf- und Ausbau von digitalen Forschungsinfrastrukturen und digitalen Sprachressourcen beteiligt, die auch systematisch in der Lehre eingesetzt werden. Beispiele für Projekte in diesem Bereich sind die Datenbank zur mobilen Messengerkommunikation MoCoDa2 , die Bilddatenbank des Projekts „Metropolenzeichen“, das Bonner Frühneuhochdeutschkorpus und das Projekt Wortschatzwissen.de .

Jedes Semester findet an der UDE die Vortragsreihe „Kolloquium Linguistik und Sprachdidaktik “ statt, in der Gäste und Lehrende der Abteilung Themen der aktuellen sprachwissenschaftlichen Forschung vorstellen. Über verschiedene Projekte zum Forschen und Lehren mit digitalen Ressourcen sowie zur linguistischen Analyse von kommunikativen Praktiken in sozialen Medien ist die Linguistik in die Digitalisierungsstrategie der Universität eingebunden. Über die Arbeitsstelle für Edition und Editionstechnik (AEET) kooperiert sie in den Bereichen historische Sprachwissenschaft und Editionswesen mit der Germanistischen Mediävistik .

Die Germanistische Sprachdidaktik befasst sich mit sprachlichen Aneignungs- und Vermittlungsprozessen im Deutschunterricht und anderen Kontexten sprachlichen Lernens, zum Beispiel in Peer- und Familieninteraktionen. Sie umfasst an der UDE das gesamte Spektrum fachdidaktischer Forschung und Lehre von der Grundschule über die Sekundarstufen bis zur Hochschule. Spezifische Schwerpunkte der sprachdidaktischen Forschung bilden der Erwerb und die Vermittlung mündlicher und schriftlicher Fähigkeiten (Diskurs- und Textkompetenz), die Erforschung von und Professionalisierung von Lehrkräften für Unterrichtskommunikation und die Entwicklung und Erprobung von digitalen Ressourcen und mediendidaktischen Konzepten für den Deutschunterricht.

Die sprachdidaktische Forschung an der UDE ist empirisch ausgerichtet und dadurch eng an die Praxis des Deutschunterrichts und die Kooperation mit Schulen angebunden. Im Projekt „Sprint – Sprachbildung interaktiv “ wird im Rahmen eines Schulentwicklungsprojekts ein Trainingskonzept für lehrerseitige Gesprächsführungs- und Diskursförderkompetenz konzipiert und evaluiert. Im Rahmen eines Fellowships des Stifterverbands werden Konzepte digital gestützten Lernens im Schulkonzept erprobt, dokumentiert und zu Lernmodulen für die Lehrerbildung aufbereitet. Zudem ist die Sprachdidatik in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Lehrerbildung der UDE an der Gründung einer inklusiven Universitätsschule und an der Weiterentwicklung der Lehramtsausbildung beteiligt. Hier werden vor allem die Themen „Inklusion“ und „Bildung in der digitalen Welt“ fokussiert, u.a. im Rahmen des universitätsweiten Projekts „Professionalisierung für Vielfalt (ProViel) “, des Verbundprojekts „Communities of Practice NRW für eine innovative Lehrerbildung (COMeIN) “ und der interdisziplinären Arbeitsgruppe „Digitalisierung in der Lehramtsausbildung (DidL) “.