Der Einfluss von Arbeitsmarktbedingungen und -institutionen auf die Arbeitsmarkteffekte von Immigration
JProf. Dr. Sebastian Otten (Fak. für Wirtschaftswissenschaften/ InZentIM)
Der starke Anstieg der Zuwanderung nach Deutschland und in weitere europäische Staaten hat Debatten über die Folgen von Immigration auf dem Arbeitsmarkt hervorgerufen. Die empirische Evidenz zu den mutmaßlich negativen Auswirkungen von Einwanderung auf den Arbeitsmarkterfolg der einheimischen Bevölkerung ist jedoch uneindeutig. Zudem setzen viele Studien bei ihren Analysen einen gleichgewichtigen Arbeitsmarkt voraus und berücksichtigen nicht den Einfluss institutioneller Rahmenbedingungen. Im Rahmen dieses vom PSP Wandel geförderten Forschungsprojekts sollen diese restriktiven Annahmen gelockert werden und ein Fokus auf Arbeitsmärkte im Ungleichgewicht sowie auf Arbeitsmarktinstitutionen in "imperfekten Arbeitsmärkten" gelegt werden. Zur Untersuchung dieser Aspekte sollen ökonometrische Methoden und experimentelle Studiendesigns verwendet werden, die v.a. Kausalanalysen ermöglichen. Dabei werden verschieden Politikänderungen wie die Änderung des Schwellenwerts, ab dem Unternehmen einen Kündigungsschutz einführen müssen, herangezogen. Als Datenbasis dienen sowohl bestehende administrative Arbeitsmarktdaten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) als auch innovative Datensätze zu historischen Tarifverträgen, die zurzeit von den Antragstellenden digitalisiert werden und deren Erfassung und Aufbereitung im Rahmen dieser Förderung abgeschlossen werden. Insgesamt sollen mit dem Projekt die inhaltlichen und organisatorischen Vorarbeiten zur Einreichung eines DFG-Antrags abgeschlossen werden.
Beteiligter Partner: Dr. Julia Bredtmann, RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, Essen