Informationsverarbeitung
Agentenbasierter virtueller Marktplatz
Gegenstand dieses Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines agentenbasierten virtuellen Marktplatzes für den Teilvorgang der Ausschreibung, der Angebotsbearbeitung und der Vergabe von Bauleistungen. Gegenwärtig führt eine meist ungenügende Kommunikation und Absprache zwischen den an der Angebotsbearbeitung mitwirkenden Fachingenieuren, verbunden mit dem erheblichen Termindruck, zu einer Reduzierung der Effizienz des Bieters. Die momentan durchgeführte Form der Angebotsbearbeitung ist für den Bieter zeitaufwendig und unwirtschaftlich. Auf dem agentenbasierten virtuellen Marktplatz wird die Bearbeitung eines Angebots für den Bieter zentral von einem Software-Agenten durchgeführt. Durch die Automatisierung der Prozesse innerhalb der Angebotserstellung und durch das Zusammenarbeiten der Software-Agenten wird die Angebotsbearbeitung beschleunigt und eine Qualitätssteigerung erzielt. Durch die Vernetzung mehrerer nationaler und internationaler agentenbasierter Marktplätze für Ausschreibung, Angebotsbearbeitung und Vergabe über ein Weitbereichsnetz (Internet) können Ausschreibungsunterlagen schnell und effizient europaweit veröffentlicht werden. Der agentenbasierte virtuelle Marktplatz erfordert eine komplexe Software-Architektur und Infrastruktur, die den technischen, betriebswirtschaftlichen und juristischen Bedürfnissen eines gemeinsamen europäischen Marktes gerecht werden müssen. Die Forderung nach Transparenz bei Vergabeverfahren öffentlicher Auftraggeber, wie sie im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen formuliert ist, setzt Rahmenbedingungen für den virtuellen Marktplatz. Ebenso muß der Verdingungsordnung für Bauleistungen Teil A in Verbindung mit der europäischen Baukoordinierungsrichtlinie Rechnung getragen werden. Ferner werden die rechtlichen Problemstellungen, die sich mit der Durchführung der Vergabeverfahren über das Internet (E-Commerce, Signaturgesetz, etc.) ergeben, in enger Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Dr. jur. A. Rossnagel bearbeitet.
Das Projekt wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.