Forschungsprojekt Pro-DigiLog

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Projektbeschreibung

Im April 2017 wurde am Lehrstuhl für Transportsysteme und -logistik der Universität Duisburg-Essen ein dreijähriges Verbundprojekt mit dem Titel Gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung für digitalisierte Dispositions- und Dokumentationsaufgaben in der Logistik (Pro-DigiLog) gestartet.

Arbeit in der digitalisierten Welt

Nahezu jede Form der Erwerbsarbeit in Deutschland wird heute von informations- und kommunikations-technischen Arbeitsmitteln begleitet. Der Umgang mit digitalen Medien wird in naher Zukunft zum gemeinsamen Nenner von Erwerbstätigkeit. Damit entstehen neue Tätigkeitsprofile und neue Formen des vernetzten Arbeitens beginnen sich zu etablieren. Zugleich wird die Schnittstelle zwischen Mensch und Technik immer enger, die Grenzen zwischen realer und virtueller Arbeitswelt immer fließender. Der Förderschwerpunkt „Arbeit in der digitalisierten Welt“ zielt darauf ab, humane Gestaltungsmöglichkeiten für die digitalisierte Arbeitswelt von morgen zu finden und dabei technologische und soziale Innovationen gleich-ermaßen voranzubringen. Dazu gehört z. B. die Förderung von Datenverständnis und Kompe-tenzen für digital vernetzte Arbeitsformen oder die nachhaltige Gestaltung digitalisierter Arbeitsorte und -prozesse. Damit werden sowohl die Beschäftigten an ihrem Arbeitsplatz als auch Unternehmen im Wettbewerb gestärkt.

Konzepte gut digitalisierter Arbeit für die Logistik als Innovationstreiber

In der Logistikbranche geht die Digitalisierung der Arbeit schnell voran. Dabei sind alle Hierarchieebenen und Altersklassen in Unternehmen betroffen. Trotz des breiten Einsatzes digitaler Systeme v. a. bei Dokumentations- und Dispositionsaufgaben sind die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Beschäftigten und die Folgen für die Unternehmen bislang kaum bekannt. Daher ist es notwendig zu fragen, wie durch digitalisierten Technikeinsatz die Wettbewerbsfähigkeit erhöht und gleichzeitig die Arbeit der Beschäftigten durch Einsatz dieser Technik gesundheitsförderlich gestaltet werden kann. Noch sind die Entwicklungspfade der Arbeit in der digitalisierten Welt offen: Zur Wahl stehen kurzfristige Kostenersparnis durch Anpassung des Menschen an die Digitalisierung mit allen negativen Folgen für die Beschäftigten (und mittelfristig auch für die Unternehmen) oder Gestaltung der Schnittstelle zwischen Mensch und Technik im Sinne „guter digitaler Arbeit“.

Im Forschungsprojekt werden speziell Dokumentationsaufgaben in der Produktion und in der Distribution betrachtet. Dokumentationsaufgaben zum Nachweis der Produktqualität haben in vielen Bereichen der Logistik eine hohe Relevanz, da sie oft auch vertraglich festgelegt sind. Andererseits entstehen auch relativ hohe Kosten, da diese Aufgaben sehr personalintensiv sind und fehlerhafte Dokumentationen zu einem großen Vertrauensverlust führen können.  In Kontext der Industrie 4.0- Entwicklungen gilt es Lösungen zu finden, die auch die informatorische Belastung der eingebundenen Menschen berücksichtigen.

Koordinator des Verbundes ist der Lehrstuhl für Transportsysteme und -logistik (Prof. Noche) der Universität Duisburg-Essen. Das Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) an der Universität Duisburg-Essen ist Kooperationspartner, ebenso das Unternehmen IFA Powertrain GmbH & Co. KG, Automobilzulieferer aus Haldensleben, der Beratungsdienstleister TimeStudy GmbH Lünen und der Verband Spedition und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V. (VSL) in Düsseldorf.

Projektstart

April 2017

 

Projektlaufzeit

36 Monate (bis März 2020)